Als ich total zerknittert, pünktlich 6 Uhr durch meinen Wecker geweckt wurde und ich es irgendwie schaffte mich in die Dusche zu schleppen, hatte ich den Vorfall von letzter Nacht schon wieder total verdrängt.
Mein Rücken brachte mich praktisch um.
Notiz an mich: Die Couch im Klavierzimmer sollte wirklich nur in der Not als Lösung dienen.
Heute würde ich mich jedenfalls nicht aus meinem Bett vertreiben lassen.
Ich versteh sowieso nicht warum ...
Oh. Richtig.
Da war es wieder.
Lily und ihr Hunger auf männliches Fleisch.In meinem ganzen Leben ist mir noch keine Frau in ihrem Alter begegnet, die derartigen Hunger auf Männern hatte.
Sie war zwar 15 Jahre älter als ich, besaß allerdings den Hormonspiegel einer 16 jährigen.
Selbst ihr eher ernster und nach Struktur und Vernunft verlangender Job als Architektin konnte sie über die Zeit nicht zähmen.
Vermutlich war das ihre Art Ausgleich.
Ich hoffe mal ich hab das nicht über ein paar Ecken geerbt.
Meine Mutter war schon immer das komplette Gegenteil von ihr gewesen. Sie war die ältere, die ruhige, vernünftige Seele die sich schon früh in meinen Vater verliebt hatte, und damals genau wusste das er der Richtige war. Lily schien dagegen ständig nur auf Spaß aus zu sein.
Wunsch nach Bindung? Fehlanzeige.Seufzend lies ich ein letztes Mal das warme Wasser auf meine Haut regnen bevor ich es abdrehte und mir zwei Handtücher schnappte.
Nachdem ich meine Haare geföhnt, Zähne geputzt und Make-up aufgelegt hatte, verließ ich das Badezimmer und tapste in mein eigenes.
Ich suchte mir Jeans, Top und Strickjacke zusammen und folgte meinen, nach Koffein schreienden Gliedern nach unten in die Küche um Kaffe aufzusetzen.
Bewaffnet mit Tasse und Tageszeitung setzte ich mich an den Tisch und wartete darauf das der Kaffe durchlief."Guten Morgen Sonnenschein." Ich hob den Blick über die Zeitung hinweg und versuchte den Drang zu widerstehen lautstark nach Luft zu schnappen.
Fuck.
Unser vermeintlicher Gast durchquerte gerade die Küche mit nicht mehr an als einer schwarzen Jeans die er sich nicht mal richtig zugeknöpft hatte.
"Du machst Kaffe?" Lächelte er mir entgegen und entblößte seine perfekten Zähne.
Alles was ich zu stande brachte war ein stummes Nicken da ich viel zu sehr damit beschäftigt war seinen Oberkörper samt seiner Tattoos zu studieren.
Wo und Vor allem wie hat Lily den denn kennengelernt?!
Er war viel jünger als alle anderen ihrer Opfer die ich je miterleben durfte.
Wenn er nicht sogar in meinem Alter war.
Mein Puls beschleunigte als er sich ein wenig streckte um sich ebenfalls eine Tasse aus dem Schrank zu holen. Das Spiel seiner Rückenmuskulatur brachte mich fast zum quietschen.
Mehrere Schriftzüge, einer sogar an seinem Hals, verschiedene Motive, Symbole und Muster zierten seinen trainierten Körper.
Als er sich zu mir umdrehte hielt ich mir die Zeitung schützend vors Gesicht damit er nicht bemerkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss.Ganz ruhig April.
Das ist nicht das erste oberkörperfreie männliche Wesen was mit seinem Knackarsch vor dir rum flaniert.
Reiß dich zusammen.Ich gab mich hochkonzentriert, während ich aus dem Augenwinkel beobachtete wie er meine Tasse vom Tisch schnappte.
"Warum bist du schon wach?"
Ich sah ihm zu wie er den Kaffe in die Behältnisse goss und sich dann mit einem breiten Grinsen mir gegenüber setzte und mir meine Tasse zuschob."Redest du nicht mit mir?"
"Danke." murmelte ich und hob die Tasse zu meinem Mund.
"Kein Ding Süße. Also, erklärst du mir warum du schon wach bist, nachdem du doch die ganze Nacht durchs Haus gewandert bist?"
Idiot.Verächtlich hob ich die Augenbraue und fixierte die Titelblatt Schlagzeile ohne auch nur ein Wort davon zu lesen.
"Hab ich dich verärgert, April?"Ich lies die Zeitung fallen und sah ihn an.
Seine Karamellfarbenen Augen bohrten sich begierig in meine.
Warum redet er überhaupt mit mir?
Und woher kennt er meinen Namen?!"Ah, wie ich sehe hast du Justin schon kennengelernt?"
Lily kam gerade die Treppe hinunter und strahlte uns in ihrem Morgenmantel entgegen.
Ich lächelte gefälscht zurück und nahm einen weiteren Schluck vom Kaffe.
Sie kurvte um den Tisch herum und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn bevor sie sich dem Kühlschrank zuwendete.
"Hast du gut geschlafen?"Hätte ich wenn du und dein Playboy nicht so laut gewesen wäret.
Frustriert verdrehte ich die Augen.
"Wie immer."Justin stieß ein kleines kichern aus und versuchte mich mit einem schiefen Lächeln zu provozieren.
Ich schluckte.
Was spielt dieser Mistkerl für ein Spiel?"Das freut mich." Sang sie und setzte sich mit einer Schüssel Erdbeeren auf Justin's Schoß.
Okay.
Irgendwie kam ich mir komisch vor."Was hast du heute vor?" Wollte sie wissen während sie Justin eine Erdbeere in den Mund steckte, der unentwegt ihren Rücken streichelte.
"Arbeiten?" Ich klang etwas gereizt, was sie jedoch nicht zu stören schien.
"Holt dich Jamie ab?"
"Nein, ich fahre mit dem Bus."
"Wann wirst du zurück sein?"
"Weiß ich noch nicht ... Eigentlich wollten wir heute Abend zum Lagerfeuer am See.."
"Okay, du passt auf dich auf, oder?"
"Tu ich." Ich stand auf und stellte die Tasse in die Spüle.
"Gut Schätzchen, melde dich wenn was ist, oder ich dich abholen soll..."
"Ich komm klar."
"Ich weiß. Ich hab dich lieb." Sie drückte mir einen Kuss ins Haar.
"Ich muss erstmal duschen... Kommst du mit?" Sie zwinkerte Justin zu der ihr ein bestätigendes Lächeln schenkte.
"Ich komm gleich."
"Lass mich nicht zu lange warten." Rief sie noch, dann war sie auch schon nach oben verschwunden.Sobald die Badezimmertür zugeschlagen wurde spürte ich seinen Blick auf mir.
Ich musste irgendwie meine Nervosität überspielen.
Warte... Warum bin ich überhaupt nervös?
"Willst du noch welche?" Ich deutete auf die Erdbeeren während er mich stumm betrachtete und dann langsam den Kopf schüttelte.
Ich nahm die Erdbeerschüssel vom Tisch und stellte sie zurück in den Kühlschrank. Dann begann ich die Tasse abzuspülen um sie dann in den Geschirrspüler zu legen.
"Ich mach das." Ich hörte wie er aufstand, hinter mich trat, sah zu wie er mir die Tasse abnahm, und seine ebenfalls abspülte, bevor er sie im Geschirrspüler verstaute."Okay, danke ...ich geh dann mal..." Seufzte ich, frustriert darüber das ich diese Situation einfach nicht verstand, und ging aus der Küche um meine Tasche aus meinem Zimmer zu holen.
Wieder unten angekommen drehte ich mich ein letztes Mal zur Küche einfach um zu sehen ob Justin noch immer dort war.
Da stand er an der Arbeitsplatte gelehnt mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.
"Hab einen schönen Tag, April."
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Eyes wide open. (Justin Bieber FF)
Fanfiction"Es wird mir ein Vergnügen sein dich in den Wahnsinn zu treiben, April." Hauchte er und leckte sich über die Lippen. "Ist das etwa eine Drohung ?" Höhnte ich. "Ich bezweifle das ich es nötig habe dir zu drohen. Du weißt ja jetzt was...