Kapitel 33

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Justin:

Ich konnte das nicht.
Fuck, nein ich konnte sie nicht einfach zu diesem beschissenen Kunstfutzi gehen lassen.
Nicht so.
Nicht in diesem Kleid.
Nicht ohne das sie weiß das es mir verdammt noch mal gegen den Strich geht.
Und schon gar nicht in diesem verdammten Kleid.
Ernsthaft.
Nicht. In diesem. Kleid.

Gestern Nacht hätte ich es fast wieder versaut.
Hätte ich mich mit Ray nur nicht so dermaßen abgeschossen wäre es nicht soweit gekommen und ich hätte mich nicht so selten dämlich rausreden müssen.
Das er Recht hat ist mir bewusst.
Ich will es nur nicht hören.
Und scheisse ja, ich halte es nicht mehr aus.
Ich kann nicht zusehen.
Nicht bei ihr. 
Nicht mehr.

Es macht mich wahnsinnig nicht zu wissen was sie denkt, was sie genau von mir hält und warum sie mich nicht mehr aufhält bei dem was ich mit ihr mache.
Und dann ist da dieser unnötige Stofffetzen der ihre Kurven dermaßen zur Geltung bringt das ich allein von ihrem Anblick kommen könnte. 
Ein Wort von ihr. Nur ein Wort.
Eine einzige Bestätigung das sie mich auch will.
Mehr brauche ich nicht.
Dann gehört sie mir.

Doch sie sagte wieder nichts. Wie erstarrt saß sie da und schien zu überlegen ob sie meine Fragen richtig verstanden hatte.

"Hast du gehört was ich sage?" Ich stieß mich von der Platte ab und bewegte mich langsam auf sie zu.

"Hab ich." Nickte sie und sah auf ihre Hände.
"Dann antworte mir." Ich setzte mich ihr gegenüber.
"Hast du nicht eben gemeint das es dich nicht stört?"
"Es stört mich." Gab ich zu und wartete darauf das sie mich wieder ansah.
"Warum?" Ihre Stimme bebte während ich eine ihrer Hände in meine nahm.
Ich zog an ihrem Unterarm und begutachtete die Innenseite ihres Handgelenks bevor ich es zu meinem Mund führte und küsste.
"Weil ich nicht will das du mit ihm alleine bist." Sie versuchte ihre Hand wegzuziehen aber ich hielt sie fest umschlossen und legte immer wieder meine Lippen auf ihre Haut.
"Weil du mich beschützen willst?" Ihr ärgerlicher Ton brachte mich zum Lächeln.
"Auch." Diesmal schaffe sie es sich zu lösen.
"Was noch Justin?" Forderte sie und bohrte ihren Blick in meinen.
"Ist das nicht offensichtlich?"
"Nicht für mich."
Doch war es.
Sie wusste es, traute sich aber nicht es zu glauben weil ich sie immer wieder verunsichere.

Eine Weile sahen wir uns einfach nur an, dann stand sie auf.
"Ich werde ihm nicht absagen." Ich nickte nur. Wenn ich jetzt spreche gibt es kein zurück mehr. Weder für sie noch für mich.
Sie richtete ihre Jacke und ging Richtung Flur.
Ich schloss die Augen während mein Magen sich schmerzhaft zusammen zog.

Ich kann sie schlecht einsperren.
Ich muss sie gehen lassen.
Und ich kann nichts dagegen tun.
So fühlt sich das also an.

"Wirst du hier sein wenn ich wiederkomme?" Sie hatte die Türklinke schon in der Hand als sie sich nochmal umdrehte.
Ich erhob mich von meinem Platz und wendete mich wieder der Kaffeekanne zu.

Das letzte was ich sehen will ist, wie sie das Haus verlässt um diesen Horst zu treffen.
Am liebsten hätte ich sie von der Tür weggezogen und in ihr Bett geschleift um ihr zu zeigen wie sehr ich es hasse wenn sie so kalt zu mir ist.
Kalt kann ich auch, bereute es allerdings sofort als ich hörte wie sich die Haustür schloss.

Es war als ob mich ein Auto überfährt.
Immer und immer wieder.
Sie war jetzt seit 4 Stunden weg und ich hatte mich keine 3 Schritte bewegt.
Ich saß noch immer am Küchentisch und starrte in meine Tasse.
Das Essen was ich für uns geholt hatte wurde in den Mülleimer gefeuert.
Der Hunger war mir vergangen. 
Ray hatte schon 5 mal angerufen.
Hab ihn klingeln lassen.
Ich wollte mit niemandem reden.

Was wenn sie sich in ihn verliebt?

Was mache ich dann?

Frustriert stöhnend rieb ich mir mit meinen Händen übers Gesicht und lies mein Blick durch die Küche hinüber ins Wohnzimmer streifen.
Die ganze Zeit über hatte ich überlegt zu Jamie zu fahren und zu gucken ob Abel sie mit nach Hause nehmen würde.
Ich würde ihr Date sprengen.
Sie wäre zwar tagelang sauer auf mich aber das wäre mir egal.
Doch etwas in mir hinderte mich das durchzuziehen und sie zurück zu holen.
Was wenn es falsch ist?
Was wenn ich der falsche bin?
Was wenn....?

Ich riss die Augen auf als ich hörte wie ein Auto vorfuhr. Schnell stand ich auf und lief zu einem der Fenster, schob die Gardine ein Stück zu Seite.
Zuerst dachte ich Lily würde vielleicht früher zurück kommen doch das war definitiv nicht ihr Waagen.
Es dauerte ein paar Sekunden bis ich realisierte wessen Auto das war.
Meine Hände ballten sich zu Fäusten.
Zayn.

Der Waagen kam zum stehen, nichts passierte.
Was zur Hölle macht der hier?
Dann öffnete sich die Beifahrertür.
April.

Abrupt entfernte ich mich vom Fenster und versuchte dem Drang zu widerstehen laut los zu schreien.

Das glaub ich jetzt nicht.

Eyes wide open. (Justin Bieber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt