Kapitel 15

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"Bist du dir wirklich sicher das du nichts vergessen hast?"
"Ja bin ich." Stöhnte Lily, während Justin und ich ihr dabei halfen das Gepäck in ihren Volvo zu hieven.
"Was ist mit deinem Ausweis, Handy, Ladekabel..." Zählte ich auf.
"Muss ich mir Sorgen machen?"
"Ich mache mir Sorgen!" Zischte ich.
"Och, ist sie nicht süß? Sollte ich nicht diejenige sein die die Glucke spielt?" Kicherte sie und kniff mir leicht in die Wange.
"Ich will nur nicht das.."
"Lily schafft das schon." Seufzte Justin hinter mir was mich zusammenzucken lies. Warum war er immer so nah?

"Dankeschön! Wenigstens einer der mir was zutraut mit meinen 36 Jahren." Sie lief zu ihm hinüber und klatschte ihn freundschaftlich ab bevor sie den Kofferraum zuschlug.

Da fiel es mir das erste Mal auf, nur eine Vermutung. Doch ich verwarf den Gedanken wieder als Lily mich in eine Umarmung zog.

"Wenn du in einen meiner Koffer passen würdest, hätte ich dich eingepackt."
"Ich vermisse dich jetzt schon."'flüsterte ich und drückte sie fester.
"Und du!" Sie deutete hinter mir zu Justin als sie sich von mir löste, meine Händen jedoch fest umklammert hielt.
"Pass gefälligst gut auf sie auf!" Befahl sie und fing leise an zu lachen als sie in mein Gesicht sah.

Sie sollte es nicht so übertreiben.

"Ich weiß du brauchst keinen Babysitter, aber er soll ein Auge auf dich haben."
"Das werde ich, versprochen." Hörte ich Justin hinter mir kichern.
Super.

"Nun denn, ihr zwei... Ich muss los." Seufzte sie und lies meine Hände los, umkurvte das Auto und stieg in den silbernen Waagen. Ich erstarrte als ich spürte wie Justin sich dicht neben mich stellte sodass sich unsere Arme berührten, doch ich wurde abgelenkt als Lily uns hinter der Fensterscheibe zum Abschied zuwinkte und schließlich davon fuhr.

"Ich hab Hunger." Bemerkte er neben mir und legte seine Hand auf seinem Bauch.
Ich Schloss die Augen und atmete tief durch. Es war früh am Nachmittag und die Luft schien durch ihre Hitze fast unerträglich.

"Wie stehst mit dir?" Ich trat zur Seite um ihn richtig ansehen zu können und hob eine Augenbraue.
Verarscht er mich?
"Du hast heute doch auch noch nichts gegessen, oder?" Ich schüttelte langsam und ungläubig den Kopf. Er fing an zu schmunzeln, ihn schien es wohl zu amüsieren das ich meine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle hatte.

"Pizza oder Pasta, du hast die Wahl. Ich koche." Er trat einen Schritt näher.
"Ich bin bei Jamie eingeladen." Log ich und steuerte die Haustür an.
Ich hab keinen Bock auf deine Spielchen.

"Dann essen wir später?"
"Ich werde bei Jamie essen." Antwortete ich und trat ins Haus.
"Und wie lange bleibst du weg?"
"Weiß ich noch nicht." Unbeteiligt lief ich in die Küche und schnappte mir eine Wasserflasche.
"Soll ich dich fahren?" Er stütze sich am Tisch ab und betrachtete mich eindringlich.
Egal was ich versuche, der Typ verpasst keine Chance alles so zu drehen das ich ihn doch am Arsch kleben habe.

"Ich fahr mit dem Bus."
"Sonntags?" Ich nickte.
"Komm schon April, ich hab nichts vor also lass mich dich fahren."
Ich musterte ihn skeptisch. Versteht er nicht das ich weg will um nicht in seiner Nähe zu sein? Warum macht er das?

"Ist sowieso bequemer." Fügte er hinzu.
Bequemer?
Unangenehmer.
"Ich fahr dich."
Meine Brauen schoben sich zusammen während er Bestätigung in meinem Gesicht suchte.
Vergeblich.
"Nicht nötig." Presste ich hervor.
"April." Die Art wie er mich immer wieder ermahnte schnürte mir die Kehle zu.
"Ich warte." Gelangweilt klopfte er mit seinen Fingern gegen das Holz der Platte.
Fein.

Ich führte die Flasche zu meinem Mund und lies die Erfrischung meine Kehle hinunter fließen.

Eine Autofahrt ist weniger anstrengend als den weiteren Tag mit ihm zu verbringen.
Er würde sowieso nicht locker lassen.
Wenn ich in dieser kurzen Zeit mit ihm etwas gelernt habe, dann das, dass Justin macht was er will und bekommt was er will.
Na schön.

Ich setzte ab und sah ihn wieder an, der mich mit einem schiefen Lächeln provozierte.
Du kleine miese ...

"Also?" Ich seufzte.
"Okay, ich ... Ich hol meine Tasche."
"Geht doch." Lachte er und verpflanzte sich mit Freude im Herzen und einem Lied auf den Lippen, auf die Couch.

In meinem Zimmer angekommen, tippte ich kurzerhand Jamie eine sms, in der ich ihn fragte ob es okay wäre wenn ich noch vorbeikäme. Nach Sekunden vibrierte mein Handy und ich hob ab.
"Klar kannst du vorbei kommen. Soll ich dich abholen?"
"Nope, Justin fährt mich."
"Okay, beeilt euch, Wir haben schon den Grill angeschmissen. Mom hat die neuen Nachbarn von gegenüber eingeladen und mal wieder viel zu viel Fleisch gekauft, also bitte bringt Hunger mit!"
"Moment Jamie, Justin wird nicht..." Auf einmal hörte ich Bo im Hintergrund lauthals lachen.
"Nein, Boris lass das! Weg vom Feuer! ... Ähm April, ich muss auflegen, Biss gleich ja?"
Ugh.

"Können wir los?" Erschrocken drehte ich mich um und sah Justin breitgrinsend im Türrahmen stehen.
100 Latten das er mitgehört hat.
Ich nickte, schnappte meine Tasche und ging an ihm vorbei in den Flur. Kurz vor der Treppe stoppte ich, weil ich ihn nicht hinter mir hören konnte.
Ich sah zurück und bekam eine Gänsehaut als er mich noch immer schmunzelnd betrachtete.
"Uhm .. Kommst du?" Unsicher trat ich auf der Stelle herum. Langsam setzte er sich in Bewegung und kam auf mich zu, nagelte mich mit seinem Blick fest, während sein Lächeln plötzlich verschwand.
Bei mir angekommen hob er eine Hand und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Bin schon da." Murmelte er, nahm ein letztes Mal meine erstarrten Züge auf bevor er die Treppe hinunter ging.
Na das kann ja heiter werden.

Die ganze verdammte Fahrt hatte er nicht gesprochen und in mir flammte die Hoffnung auf das er meine Nähe ebenfalls als unangenehm empfand. Er hatte mich nicht mal mit seinen Blicken genervt, er schien eher vollkommen in Gedanken. Erst als wir in die Straße zu Jamie's Haus einbogen brach er das Schweigen.
"Ruf mich an, wenn ich dich abholen soll."
"Vielleicht schlaf ich ja auch hier." Gab ich kühl zurück.
"Nein, wirst du nicht." Schockiert wandte ich mich ihm zu.
"Entschuldigung?"
"Du hast nicht mal Klamotten dabei."
"Und?"
"Was und?"
"Ist das dein einziges Problem an der Geschichte?"
Er antwortete nicht.
"Lächerlich." Murmelte ich, während er vor der Garage zum stehen kam.
"Du weißt das das nicht mein Problem ist." Zischte er und schaltete den Motor aus.
"Nein, ich habe nicht die leiseste Ahnung, zumal dich meine Aktivitäten und Handlungen auch nichts angehen, aber wir können das ja besprechen wenn ich wieder zurück bin, morgen oder sogar erst am Wochenende? Wer weiß?"
Diesmal war ich es, die einfach ausstieg und Justin mit verärgerter Mine sich selbst überließ.
Mit selbstbewussten Schritten schlenderte ich geradewegs auf das Gartentor zu, als Jamie auch schon in meine Richtung hetzte.
"Da seid ihr ja!"

Nein, nicht "ihr". Nur ich.

Ich zuckte zusammen als plötzlich ein Schlag hinter mir ertönte, während Jamie mich umarmte.
"Hey Justin!" Lachte er und löste sich von mir. "Toll das du uns Gesellschaft leistest!"

Das kann jetzt nicht wahr sein.

Eyes wide open. (Justin Bieber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt