Kapitel 40

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Aufwasch.
Die Art von Hausarbeit die entweder zur Qual oder zu einer willkommenen Abwechslung werden kann.
Da letzteres auf mich zutraf, achtete ich darauf äußerst penible vorzugehen.
Einfach um Zeit zu schinden.
Meine Finger wurden zwar mit der Zeit immer schrumpeliger, doch das sollte mir nur recht sein.

Ich war in der Küche (nicht da, wo sich Justin zur Zeit aufhielt.... Soweit so gut...) , schwer beschäftigt (nicht mit Justin.... Oh ich möchte ihn anschreien bis ich tot umfalle) und leider auch mit meinen Gedanken allein (bei Justin.... Dieser verdammte Mistkerl!).
Erschießt mich. Jetzt gleich.

Dieser Junge!
Bin ich tatsächlich eifersüchtig auf meine eigene Tante?!
Nein. Nein!
Ich war einfach mal wieder zu naiv für alles.
War klar das er mich nicht mehr beachten würde sobald eine echtes Vollblutweib in der Nähe ist.
Wie krank bin ich eigentlich?
Meine eigene Tante!
Oh ich bringe ihn um.
Einfach weil er, er ist.
Einfach weil ich's kann.
Erst schneide ich ihn in winzige Stückchen, dann esse ich ihn und dann scheiss ich ihn auf dem höchsten Berg den ich finden kann wieder aus.
Ugh.
Warum verhält er sich so?
Und wer hat ihn angerufen?
Warum bin ich so eifersüchtig, sauer, enttäuscht, fertig mit den Nerven und so ... so dämlich  eifersüchtig?
Nur weil er ihre Hand gehalten hat?
Mein Gott.
Ich dreh durch.
Wirklich ich tu's.

Wenn Lily wüsste das er der Grund ist...
Wenn sie wüsste das er mein Lachen lauter macht...

Noch immer in Gedanken prüfte ich Ihre Tasse zum gefühlt tausendsten mal auf aufgeweichten Kaffeesatz oder anderweitigen Unappetitlichkeiten. 
Man konnte sagen ich schrubbte mir meinen Frust gehörig von der Seele als mir plötzlich jemand das Haar aus dem Nacken strich.
Sofort versteiften sich meine Glieder und die Tasse landete krachend auf der Ablage.

"So schreckhaft."
Kicherte eine melodische Stimme.
Sein Atem prallte heiß auf meine Haut während sich seine Arme fest um meine Taille schlangen.
"Es tut mir leid, das ich dich nicht geweckt hab." Fingerspitzen rannen über die empfindlichen Stellen am meinen Hals, gefolgt von seinen Lippen.
"Aber du sahst so schön aus."

Ich wollte ihn wegstoßen, ihn anmotzen, doch meine Stimme hatte mal wieder Probleme ihrer natürlichen Funktion nachzukommen.
Also entschied sich mein Körper das nächst logische in Angriff zu nehmen, was unglücklicherweise nicht wirklich zu meiner anfänglich gewollten Rebellion gegen diesen ... Diesen ..... Pfosten....beitrug.

Zitternd versuchte ich meine Arbeit wieder aufzunehmen und tat so unbeirrt wie möglich.
"April." Gurrte der Teufel hinter mir und lies seine Hände meine Arme hinab in das Wasser wandern.
Sofort fanden seine Finger die meinen während er mich gegen das Holz presste.

"Rede mit mir, bitte." Seine Atmung hatte sich beschleunigt und jagte mir damit einen Schauer über den Rücken.
"Sag mir wie sauer du auf mich bist."
Meine Hände verließen das Geschirr und wurden gegen ihren Willen fest umschlossen.
Mit einer schnellen Bewegung wendete er mich, drängte seine Beine zwischen meine.

"Sieh mich an." Fest entschlossen fixierte ich mürrisch seine verdeckte Brust während Wassertropfen auf die Fliesen fielen.
"April." Ermahnte er mich, beugte sich zu mir hinunter und stupste fast grob meine Nase mit seiner.
"Rede. Mit. Mir." Er führte unsere Hände hinter meinen Rücken, lehnte seinen Körper immer weiter gegen mich.

"Weißt du was ich mit dir machen werde sobald Lily weg ist?"
Meine Augen weiteten sich vor Schreck als ich spürte wie seine Hüfte gegen meine rollte.
Mit angehaltenem Atem beobachtete ich jede Bewegung bis sein Mund mein Ohr erreichte.
"Ich werde dir zeigen was ich von deinem Schweigen halte."
Es dauerte eine Sekunde bis ich diesen Satz verarbeitet hatte.
Nun.
Das reicht.

"Lass mich los." Zischend wagte ich es endlich seinen Blick zu erwidern worauf er den Druck gehen meinen Schritt verstärkte.
Sofort standen meine Zellen unter Strom.
Fuck.

"Justin... Bitte..." Schwach versuchte ich mich aus seinem Griff zu lösen.
"Küss mich." Lippen schwebten hungrig über meinen.
"Nein."
"April."
"Hör auf." Protestierte ich leise doch schon wurde ich ruckartig auf die Ablage gehoben. Porzellan klirrte als er mich bestimmt zu sich ran zog, meine Handgelenke gewaltsam hinter sich führte.

"Das kann ich nicht."
Sein Blick brannte sich in meinen als er langsam meine Hände freigab nur um seine vorsichtig an mein Gesicht zu legen. Ich versuchte ihn weg zu drücken, doch er blieb wo er war.
"April." Saft streichelte er kopfschüttelnd meine Wange während meine Kraft nachließ.
Unsere Gesichter nur wenige Zentimeter entfernt, atmete er gegen meine Lippen.
"Nicht."
Die Hilflosigkeit in seinen Augen raubte mir die letzte Konzentration den Abstand zwischen uns zu waren.
"Lass mich bei dir sein." atmete er und sog meine Unterlippe in seinen Mund.

Selbstständig schlossen sich meine Lider, die letzte Mauer viel und ich versank in ihm.
Meine Hände fanden seinen Nacken und zogen ihn noch näher. Weshalb auch immer ich sauer war, er ließ es mich vergessen. Das einzige was jetzt noch wichtig schien, war seine Nähe.
Seine Zunge drängte begierig in meinen Mund und raubte mir den Atem.
Jede Bewegung und jedes Geräusch von ihm schürte das Feuer unter meiner Haut. Seine Hände waren überall und nirgendwo, doch bevor die Sache vollständig aus dem Ruder laufen konnte fand unser kleiner Kampf sein jähes Ende.

"Alles gut bei euch da unten?!"
Geschockt stieß ich ihn weg.
Mit verwirrtem Gesichtsausdruck knallte Justin gegen den Esstisch.
Hat er sie nicht gehört oder was?

"Ihr seit so still!" Lachte Lily aus ihrem Zimmer.
"Alles gut!" Rief ich zurück.
Ich deutete Justin mit hektischen Kopfbewegungen sich zu verziehen, doch er schaute mich an als hätte ich den Verstand verloren.

"Geht's dir gut?" Kicherte er und kam wieder auf mich zu.
"Stopp!" Abwehrend erhob ich meinen Zeigefinger.
Kennt keine Grenzen der Typ. 

"Bleib wo du bist."
"Was?"
"Mein Tanzbereich, dein Tanzbereich." Zischte ich und fuchtelt wild vor seinem Gesicht herum.
"Attitüde mein Lieber."
"Attitüde?" Lachte er jetzt lauter.
Oh Mann.

"Kann mir mal hier oben jemand helfen? Ich bekomm den Koffer nicht zu!"
Frauen.

"Geh schon, ich mach das hier fertig." Zwinkerte mir Justin zu und stahl sich einen letzten Kuss bevor ich dem aufgeregten Gewusel nach oben folgte.
"Ich laufe dir bestimmt nicht weg."

Eyes wide open. (Justin Bieber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt