Kapitel 29

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Justin:

"Schon gar nicht wenn wir uns streiten."
Ich stemmte meine andere Hand nun auch gegen die Tür und nahm ihr jede Möglichkeit vor mir wegzulaufen.
Vorsichtig lehnte ich mich gegen sie, sah dabei zu wie sie schluckte, hörte wie sich ihr Atem beschleunigte.

Das gehört mir. Nur mir.
Die Art wie sie auf mich reagiert.
Ich rede mir gerne ein das nur ich ihren Puls so zum rasen bringen kann, auch wenn ich weiß, das es vermutlich daran liegt, dass sie solchen Kontakt nicht gewöhnt ist.
Sie soll sich auch nicht daran gewöhnen.
Schon gar nicht, wenn ich nicht ihr Gegenüber bin.
Ich könnte dafür sorgen das ich der einzige bin.
Ja, ich könnte wenn ich wüsste das sie es wollte.
Und scheisse, ich würde alles darum geben zu wissen das sie mich will.
Aber jetzt gibt es einen weiteren Menschen der dabei ist, mir einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Wenn ich gewusst hätte was dieser Zayn für ein Typ ist, hätte ich nie zugelassen das sie nur ein einziges Wort mit ihm wechselt.
Sie teilen die gleichen Interessen, wahrscheinlich wird er sie ganz von alleine wieder auf den richtigen Weg führen wenn er sich ordentlich einschleimt.
Dann sieht der Kerl auch noch aus wie ein verschissenes Model und zu allem Überfluss weiß ich genau wie er sie ansieht.
Der Wichser denkt nicht mal daran es zu verstecken.
Abel ist dagegen die reinste Lachnummer.
Ich kann nur hoffen das sie sich nach diesem dreisten Besuch von ihm fern hält.
Gerne würde ich ihm zeigen das er ja nichts versuchen soll, das April zu mir gehört.

Je näher wir uns kommen desto egoistischer werde ich, desto weniger kann ich meine Finger von ihr lassen.
So wie jetzt.

Noch immer hafteten ihre großen Augen an meinen während ich meine Stirn auf ihrer legte.

"Justin." Hauchte sie sodass unser schwerer Atem kollidierte.
"April."

"Wir sollten wieder..." Sie schloss die Augen als ich mich noch näher an sie drängte. "Wieder nach unten sonst....sonst denken die beiden noch wir..." Mit einer schnellen Bewegung umfasse ich die Rückseite ihrer Oberschenkeln und hob sie hoch. Ihre Beine schlangen sich um meine Hüfte, ihre Arme um meinen Nacken.

"Was, April?" Raunte ich und presste meine Erektion gegen ihren Schritt, hörte wie sie versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken, was mich gleich noch mehr erregte. "Rede mit mir."

"Runter... Wir müssen...runter." Stotterte sie während ich meine Lippen über ihren Hals entlangfahren lies.

"Unter einer Bedingung." Flüsterte ich und küsste ihren Kiefer. "Du darfst mich nie wieder länger als einen Tag ignorieren."

Den Mist der letzten Tage überlebe ich nicht nochmal. Sicher, wir werden uns wieder streiten.
Weil ich nunmal ich bin.
Und weil dieses Mädchen mich von null auf hundert zum ausrasten bringen kann.
Sie bekommt einen Tag.
Einen einzigen falls sie es nicht mehr mit mir aushält. Doch danach steh ich wieder auf der Matte und werde bekommen was ich brauche. Ihre Nähe.

"Egal wie heftig es zwischen uns wird." Fügte ich hinzu, lies von ihrer Haut ab und sah sie abwartend an.

Dieses Versprechen könnte zu meinem Joker werden.
Am Ende, wenn sie mich höchst wahrscheinlich anzünden will.

"Versprich es mir." Flüsterte ich und schob wiederholend meine Hüfte nach vorn worauf sie nach Luft schnappte.
Ich musste fast lächeln, man könnte eigentlich noch mehr verlangen so verwirrt wie sie von meinen Bewegungen ist, aber wir wollen es nicht übertreiben.

"April." Ermahnend stupste ich meine Nase gegen Ihre da sie noch immer nicht antwortete.
"Okay." Atmete sie endlich.
Doch das reichte mir nicht.

"Okay was? Sag es mir." Knurrte ich fast als sie mein Gesicht in ihre Hände nahm und mich einige Momente einfach nur betrachtete. Sie überlegte.
Gut so.
Denn ich meinte es vollkommen ernst.

"Ich verstehe dich nicht." Murmelte sie kaum hörbar.
Doch dann bekam ich die richtige Antwort.
"Nie mehr als einen Tag, versprochen."

Lächelnd küsste ich ihre Stirn und lies sie langsam auf den Boden hinunter, trat einen Schritt von ihr zurück damit sie die Tür öffnen und nach unten laufen konnte.

Wieder hat sie es nicht kommentiert.
Sie hat es noch nie angesprochen.
So als ob ihr meine fehlende Distanz ihr gegenüber nicht auffallen würde, was sie sehr wohl tut.
Aber sie hindert mich nicht.
Nicht mehr.
Ich frage mich wie weit sie mich gehen lassen würde.

Kopfschüttelnd versuchte ich meine Gedanken zu vertreiben und begab mich ebenfalls zu den anderen die noch immer am Küchentisch saßen.

"Alles wieder gut?" Erkundigte sich Zayn als ich mich auf einen der Hocker setzte, direkt gegenüber von April.

"Immer noch hier?" Spottete ich und sah dabei zu wie April die Augen verdrehte.
"Alles beim alten wies aussieht. Du hättest dir wenigstens eine Hose anziehen können." Murmelte Zayn in seine Tasse.
"Stört dich das etwa?" Kicherte ich und erntete einen kleinen Tritt von meinem Gegenüber.
"Tut mir leid. Ich bin einfach kein Morgenmensch." Heuchelte ich und versuchte mich an einem Lächeln.
"Schon okay."
Und ob das okay ist du Pfosten.

"Wollten wir heute nicht eigentlich shoppen gehen?" Warf Jamie plötzlich in die Runde.
Shoppen?

"Ach stimmt ja!" Verwirrt sah ich April an, die aufgeregt vom Stuhl gesprungen war. "Ich äh... Ich mach mich schnell fertig und dann können wir los. Gib mir 10 Minuten." Schon war sie wieder nach oben verschwunden.
Verwirrt drehte ich mich zu Jamie.

"Muss das heute sein?"
"Muss." Bestätigte er. "Sie trifft sich morgen mit Abel. Du weißt doch wie Frauen sind." Zayn's Blick traf meinen während sich mein Magen verdrehte.
"Mit Abel?"
Wie und wann wurde das denn entschieden?!

"Jap. Da geht bald was." Zwinkerte er und schlürfte an einem Glas Orangensaft.
Ganz sicher nicht.

"Glaubst du das ist eine gute Idee?" Meldete sich Zayn zu Wort. "Ich meine, nach der Aktion gestern?"
"Ein wenig Ablenkung wird ihr sicher gut tun."
Selbständig ballten sich meine Hände unter dem Tisch zu Fäusten.
Definitiv nicht in der Form von diesem Armleuchter.

Wieder bemerkte ich wie Zayn mich beobachtete, doch ich hatte gerade echt andere Sorgen.
"Müsstet ihr heute nicht arbeiten oder so?" Wollte ich von Jamie wissen.
"Ich hab im Laden Bescheid gesagt das wir heute nicht kommen. Einmal geht das schon."
Super.

"Also nehm' ich euch mit in die Stadt? Ich muss sowieso noch neue Saiten kaufen."
"Sehr nett von dir, Herr Malik."
Tief durchatmen Justin. Tief durchatmen.

"Fertig!" Hecktisch kam April die Treppe hinunter gelaufen. Sofort erhob sich Zayn und begann bei ihrem Anblick zu lächeln.
Wie gern hätte ich ihm ins Gesicht gekotzt.
"Na dann, auf auf meine Kinder!" Lachte Jamie neben mir und räumte sein Geschirr vom Tisch.

Während Jamie und Zayn schon halb aus der Tür waren drehte sich April nochmal nach mir um und kam auf mich zu.
Ich hatte mich keinen Zentimeter bewegt und starrte mürrisch vor mich hin.
Der Gedanke, sie zu begleiten war mir zwar gekommen, aber es wäre unklug von mir den eifersüchtigen Aufpasser zu geben auch wenn die Versuchung sehr stark war. Ich musste unbedingt mit Ray reden und das ging besser ohne das sie es mitbekam.

"Kommst du zurecht?" Fragte sie sanft und trat zu mir an den Tisch.
"Passt du auf dich auf?" Seufzend stand ich auf und stellte mich direkt vor sie.
"Mach ich."
"Gut." Sie lächelte leicht und küsste meine Wange. Eine Geste die uns beide überraschte.
Das war das erste mal, dass sie mir etwas von sich gab ohne das ich es einforderte.
Sie erstarrte kurz in der Bewegung bevor sie sich wegdrehte und mit den anderen das Haus verlies.
Ich hatte Recht.
Es ist jetzt anders.

Eyes wide open. (Justin Bieber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt