Kapitel 1

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Es ist Nachts, ca 3 Uhr morgens. Ich liege wach im Bett und starre die Decke an. Mal wieder hatte ich schlecht geträumt. Es passiert immer öfter in letzter Zeit.

Es ist jetzt schon über ein Jahr her, dass ich den Kontakt mit meinem besten Freund verloren hatte. Ich weiß den Grund nicht. Er war von heute auf morgen einfach weg und hat sich nicht mehr gemeldet. Ich habe so oft versucht Kontakt aufzunehmen aber ich bin gescheitert. Ich dachte ich könnte das einfach vergessen. Wie sagt man? Wenn man heiratet wird alles wieder gut. Nun ich habe die Hoffnung da leider aufgegeben. Ich habe durch die ganze Geschichte Depressionen bekommen. Bloß mittlerweile kann ich sie sehr gut verstecken, da ich meistens nur ein tief habe, wenn ich alleine bin. Meistens schläft mein Freund dann schon und bekommt das zum glück nicht mit. Er soll mich so nicht sehen. Ich weiß, er macht sich dann nur Sorgen um mich.

Nach dem ich mich Stunden hin und her gedreht habe, schlief ich endlich wieder ein. Viel Schlaf bekomm ich eh nicht mehr, da mein Wecker in 3 Stunden klingelt.

Als mein Wecker klingelt, sprang ich auf und machte mich für die Arbeit fertig. Mein Freund ist schon bei der Arbeit, er steht immer 2 Stunden früher auf als ich. Ich arbeite in einem Sportladen in meiner Stadt. Ich kämme meine blonden Haare und ließ sie offen über meine Schulter fallen. Ich zog mir schnell eine Jeans und ein dunkles T-shirt an. Ich schminke mich ganz dezent und male meine Wimpern nach. Dann nehme ich meinen Rucksack und gehe zur Arbeit. Ja ich habe keine Handtasche, sondern einen Rucksack. Ich finde ihn praktischer als eine Handtasche, die mir immer fast den Arm abschnürt beim tragen.

Ich setze mich in mein Auto und fuhr los. Mal wieder suchte ich ewig ein Parkplatz. So wie jeden Morgen.

"Verflucht, hier muss doch irgendwo was frei sein."-fluchte ich leise vor mich hin.

Als ich endlich ein Platz gefunden hatte, stieg ich aus meinem Auto, schloss es ab und wollte gerade in die Richtung von meinem Laden laufen, als mir plötzlich jemand hinterher rief.

"Brianna!"-rief eine mir vertraute Stimme.

Ich drehte mich um und sah wie meine beste Freundin Sophie auf mich winkend zu gelaufen kam.

"Hey, was machst du denn hier?"-fragte ich sie erschrocken.

"Ich hab gleich einen Termin hier, willst du gerade zur arbeit?"-antwortet Sophie.

"Ja, ich bin schon spät dran. Ich habe keinen Parkplatz gefunden."-sagte ich zu ihr.

"Komm, wir gehen ein Stück."-sagte Sophie und begleitet mich zur arbeit. Wir erzählten ein bisschen und ich erzählte ihr dass ich die Nacht wieder schlecht geträumt hatte. Sie sah mich voller Mitleid an.

"Wieder von Max?"-fragt sie mich.

Ich nicke und schaue traurig zu Boden.

"Weißt du, ich will ihn ja vergessen, aber diese träume machen mich noch verrückt. Immer wieder kommt er darin vor und reißt die Wunde in meinem Herzen wieder auf."-sagte ich zu ihr.

Sophie nickte verständnisvoll.
"Hast du davon André erzählt?"-fragte sie mich.

"Nein. Ich will ihn damit nicht belasten, er macht sich immer so viel Sorgen um mich dann."-sagte ich.

Sophie schaut mich skeptisch an.
"Er ist dein Freund. Es ist nur verständlich, dass er sich Sorgen macht. Und was ist wenn du mal eine Therapie machst?"-fragte sie mich.

"Ich brauche das nicht. Ich bin nicht krank. Ich denke, ich schaff das schon. Es passiert ja nicht mehr so oft."-sagte ich ihr, in Hoffnung sie lässt es gut sein.

Sophie schaut mich immer noch skeptisch an, aber nickte dann. Wir blieben neben einer großen Tür stehen und sie umarmt mich.

"Ich muss jetzt zu meinem Termin. Ruf mich an wenn irgendwas ist!"-sagte sie und ich drückte sie ganz fest.

"Danke, das mach ich. Ich muss jetzt auch zur Arbeit."-sagte ich und wir lösten uns aus unserer Umarmung. Sie winkte mir noch zu und ging durch die Tür.

Mein Laden, in dem ich heute war, war nur ein paar Meter entfernt. Ich suchte in meinem Rucksack meinen Schlüssel. Auf einmal stoße ich mit einem Mann zusammen.

"Oh mein Gott, es tut mir so leid!"-sagte ich zu ihm. Unsere Blicke treffen sind und für einen Moment sagt keiner von uns ein Wort. Ich starre in seine braunen Augen und er in meine blauen. Wir waren kurz wie erstarrt und dann plötzlich fing ich mich wieder.

"Kein Problem."-sagte der Mann mit einer tiefen Stimme. Er lächelte mich an und studierte noch mein Gesicht.

"Ähm... ich muss jetzt los."-sagte ich schnell und drängte mich an dem Mann vorbei. Als ich am Laden an kam, schloss ich alles auf und startete mit meiner Arbeit.

~~~

Nach 8 Stunden Arbeitszeit, nehme ich meinen Rucksack und schließe wieder alles ab. Ich ging zum Parkplatz und hatte die ganze Zeit über ein komisches Gefühl. Ich drehte mich öfter panisch um und schaute ob jemand hinter mir ist, aber ich konnte niemanden sehen. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr nach Hause. Dort angekommen, ging ich zu meinem Freund und gab ihm einen Kuss.

"Na Hase, wie war dein Tag?"-fragte er.

"Ja ganz gut. War nicht so viel los heute."-sagte ich gelassen.

"Hast du Lust auf einen Film?"-fragte mich André und ich nickte.

Wir schauten noch ganz entspannt auf der Couch einen Film. Ich weiß nicht mehr wie er hieß, wir haben irgendwas auf Netflix angemacht. Wir kuschelten und er gab mir ab und zu einen Kuss auf die Stirn. Ich fühlte mich geborgen und genieße seine Nähe. Wir waren schon seit über 6 Jahren ein paar und hatten auch schon viele Höhen und Tiefen. Aber ich liebte ihn wirklich von ganzen Herzen.

Nach einiger Zeit ging André ins Bett und ich blieb noch etwas wach. Ich saß noch am Computer und hörte Musik. Dabei rauchte ich eine Zigarette und war wieder mal in Gedanken versunken. Ich dachte an Max. An die schöne Zeit die wir hatten. Wir kannten uns noch aus der Schule damals. Wir waren seit der 5 Klasse an beste Freunde und niemand konnte uns trennen. Ich vermisse ihn wirklich dolle. Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich wischte sie schnell weg. Ich rappelte mich auf und ging dann selbst ins Bett.

Am nächsten Tag.

Ich machte wie jeden Tag meine morgen Routine und ging dann runter zu meinem Auto, um zur arbeit zu fahren. Doch aus irgendeinem Grund sprang die blöde Karre einfach nicht an. Ich schlug frustriert auf das Lenkrad.

"Verdammte scheiße, das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein!"-fluchte ich.

(Foto Quelle: Pinterest

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Das soll Brianna sein. Als kleine Vorstellung. ☺️

He won't let me goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt