Kapitel 17

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In der nächsten Zeit konnte ich mich viel freier bewegen. Ich hatte anscheinend Luca sein Vertrauen gewonnen. Zugegeben ich hatte auch nie an Flucht gedacht. Wohin sollte ich auch? Nachdem was letztes mal passiert ist, bin ich sicher dass er mich überall finden würde und auch jeden umbringen würde, der sich ihm in den Weg stellt. Dazu war er der meist gefürchtete Mafia Boss im Land. Klar es gab hier noch andere Mafias aber er war eindeutig der mächtigste. Also fiel die Polizei auch schon mal raus. Die würden mir eh nicht helfen. Sie würden ihn wahrscheinlich gleich anrufen wenn ich da erscheinen würde.

Also blieb ich hier. Und versuchte mein Leben zu leben. Gezwungenermaßen. Aber auf der anderen Seite fehlte es mir an nichts. Alles was ich brauche oder haben will, bekomme ich. Ich lebe auf einem riesigen Anwesen und darf mittlerweile auch das Grundstück verlassen, wenn ich in die Stadt will. Natürlich nur wenn Mike mit kommt, aber das ist auf jeden Fall ein Fortschritt. Dennoch steigt Tag für Tag das Gefühl in mir auf, dass ich mich nutzlos fühle. Mir fehlt es zu arbeiten. Etwas zu tun. Beschäftigung am Tag. Nicht nur rumsitzen und überlegen, was ich jetzt machen kann.

Momentan saß ich wieder in meiner Lese-Ecke, ganz oben im Stockwerk. Es regnete draußen und ich las, am Fenster, mein Buch. Wiedermal in meinem Gedanken versunken. Ich klappte das Buch zu und seufzte. Wenn das weiter so geht, dann brauch ich jede Woche neue Bücher.

Im gleichen Moment, höre ich ein lauten Knall und ein fluchen aus Luca seinem Arbeitszimmer. Ich ging langsam in seine Richtung und öffnete vorsichtig die Tür. Es war mittlerweile später Nachmittag und die Sonne ging bald unter. Die einzelnen Sonnenstrahlen scheinen in das Fenster. Als ich den Raum betrat, lagen überall einzelne Papier-Blätter auf dem Boden verteilt und Luca stand aufgewühlt und wütend dahinter. Als er mich immer noch nicht mitbekommen hat, klopfte ich ein mal am Türrahmen.

"WAS?"-schrie er und schaute dann erst nach oben. Als er mich sah, wurde sein Gesicht wieder sanfter.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht anschreien. Was ist denn los, Prinzessin?"-fragte er nun ruhig.

"Was ist denn los?"-fragte ich vorsichtig.

"Ach... es ist nichts. Ich finde nur das eine wichtige schreiben nicht."-sagte er aufgebracht. Ich schaute in den Raum umher und sah das totale Chaos. Überall waren Papiere verteilt. Auf dem Boden, auf dem Tisch, selbst im Regal.

"Kein Wunder."-sagte ich leise. Er funkelte mich böse an, aber er wusste auch ich habe recht. Ich trat ein paar Schritte in den Raum und schaute mir einzelne Blätter an, die auf dem Boden lagen.

"Was genau suchst du denn für ein Formular?"-fragte ich.

"Es steht 'Lucico' oben drüber. Es ist eigentlich ziemlich fett geschrieben, aber ich finde es einfach nicht."-antwortete er schon frustriertend.

Mir blieb kurz der Atem weg.
"Moment? Die Mafia 'Lucico'?"-fragte ich geschockt.

"Ja, wir haben ein paar Probleme mit denen und deswegen brauch ich dringend das Formular!"-sagte Luca.

Ich nicke verständnisvoll und hockte mich hin, um die Blätter besser lesen zu können und begann ihm beim Suchen zu helfen. Ich dachte dabei nach, was ich über die Lucico wusste. Es war auf jedenfall die zweit mächtigste Mafia. Ihr  Anführer ist tatsächlich eine Frau. Wenn ich mich richtig erinnere, war ihr Name Amilia Díaz. Auch wenn sie eine Frau war, war sie sehr mächtig. Sie war bekannt für ihre schwarzen langen Haare und ihr wunderschönes spanisches Äußeres. Meistens hatte sie elegante und enge Kleider an. Sie war sehr einschüchternd.

"Ich hab es."-sagte ich und hob das Blatt Papier an. Ich reichte es Luca und er sah mich glücklich an.

"Oh gott, Danke!"

He won't let me goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt