Kapitel 22

208 6 0
                                    

Nachts, 3:20 Uhr...

Ich liege immer noch im Bett, aber ich habe keine Minute geschlafen. Luca ist noch nicht zurück gekommen. Das Haus ist still. Ich höre nichts, außer meiner unregelmäßigen Atmung.

Ich weiß nicht, wo Max da rein geraten ist. Oder wie er mit der ganzen Sache zu tun hat. Aber ich weiß wozu Luca fähig ist... ich habe schreckliche Angst, dass Luca ihm etwas antut. Ich hab ihn doch gerade erst wieder. Ich kann ihn nicht auch noch verlieren...

Ich starre schon die ganze Nacht die Tür an. In Hoffnung, dass sich etwas tut. Die Ungewissheit macht mich fertig. Ich ziehe ein viel zu großes T-shirt von Luca über und stehe auf. Ich laufe im Zimmer auf und ab. Ich weiß nicht was ich tun soll.

Gerade als ich in Gedanken versunken bin, höre ich schwere Schritte die sich mir nähern. Als die Tür geöffnet wird, rieche ich sofort den Geruch von Blut. Luca tritt ein und sieht mich an. Er sieht furchtbar aus.

Luca stolpert in das Zimmer und steuert gleich in Richtung Bar.

Das kann doch nicht wahr sein.
Will er jetzt ernsthaft schon wieder trinken?

"Wo warst du?"-frage ich direkt. Aber er ignoriert mich und winkt nur ab. Er nimmt seinen Drink und setzt sich auf die Couch, mitten im Raum. Ich schaue mir seine Hände an und sehe die aufgerissenen Fingerknöchel. Blut tropft seine Finger runter. Ich starre ihn an.

Ich gehe zu ihm rüber und nehme sein Handgelenk in meine Hand. Ich starre seine Hand an und dann wieder ihn an.

"WAS IST DAS?"-schreie ich ihn an.

Er scheint unbeeindruckt und schaut mich von oben bis unten an. Er mustert mich genau.

"Du hast dir was übergezogen."-sagt er nur.

"Ist das dein Ernst? Ich habe dich gerade was gefragt."-sage ich wütend.

"Ich habe gesagt, ich will dich genauso so sehen, wie ich dich verlassen habe."-sagt er.

"Du spinnst doch! Ich ziehe mir etwas an, wenn ich das will."-sage ich zornig und kassiere dafür gleich eine Backpfeife.

"Pass auf was du sagt."

Ich schaue ihn wütend an.

"Keine Angst. Es ist nicht mein Blut."-sagt Luca lachend.

Ich starre ihn an. Meine Tränen sammeln sich in meinen Augen, aber ich schlucke sie einfach runter.

"Ich wünschte es wäre deins."-murmel ich.

Luca starrt mich wütend an.

"Was war das?"-sagt er ernst.

"Nichts."-ich drehe mich um und will wieder zum Bett gehen. Doch Luca steht abrupt auf und schmeißt sein Glas nur wenige Zentimeter neben meinem Kopf, an die Wand. Ich drehe mich erschrocken um und sehe wie er mir bedrohlich näher kommt.

Er drängt mich immer mehr an die Wand hinter mich. Seine ganze Körpersprache ist bedrohlich. Doch das machte mir nichts mehr aus. Ich schaue ihn mit Hass in den Augen an.

"Du bist schon die ganze Zeit so komisch, seit dem wir diesen Ausflug gemacht haben."-sagt er wütend zu mir.

"Du kannst nicht einfach immer irgendwelche Leute verprügeln."-sage ich zornig.

"IRGENDWELCHE LEUTE...? WILLST DU MICH VERARSCHEN? Du kennst diesen Mann doch gar nicht, oder etwa doch? Du weißt nicht was er getan hat oder was er wichtiges weiß. Oder irre ich mich?"-schreit er mich an und kommt mit seinem Gesicht immer näher an meins. Wir sind nur weniger Zentimeter von einander entfernt. Er will mich einschüchtern, das merke ich.

"Nein, natürlich kenne ich ihn nicht. Aber er wirkte auf mich nicht gerade gefährlich."-brülle ich schon fast.

Luca schaut mich spöttisch an.

"Warum muss bei dir alles mit Gewalt enden. Und warum musst du mich da ständig mit rein ziehen?!"-sage ich zornig.

Luca packt mich plötzlich am Hals und drückt mich grob gegen die Wand. Ich versuche nach Luft zu schnappen.

"Hör mal zu, du kleine Schlampe. Das ist meine Sache, was ich mache und meine geschäftlichen Dinge bespreche ich ganz sicher nicht mit meiner Frau!"-brüllt er mich an.

Ich versuche Luft zu holen. Aber er drückt immer weiter zu, sodass jeder Atemzug schwerer wird. Im nächsten Moment lässt er etwas locker und ich knalle ihm sofort eine zurück. Er schaut mich wütend an. Doch ich lege meinen ganzen Hass in meine Augen.

"Warum interessiert dich auf einmal was mit ihm passiert? Kennst du den Mann?"-fragt er wieder.

"Nein."-wiederhole ich ernst.

Luca schaut mich skeptisch an.
Er glaubt mir nicht.

"Brianna, wenn du weißt wie der Mann heißt, dann sag es mir sofort! Ich versuche schon seit Monaten seinen Namen rauszufinden. Nicht mal er selbst, verrät ihn mir."-sagt er wütend.

"Wie ich schon sagte. Ich kenne ihn nicht."-wiederhole ich wieder.

Er kommt mir wieder näher und schaut mich wütend an. Ich kann die Zerstörung in seinen Augen sehen.

"Und warum glaube ich dir nicht?"-fragt er.

"Weil du ein Vertrauensproblem hast."-sage ich zornig.

Dafür kassierte ich die nächste Ohrfeige. Diesmal war es härter, als beim ersten mal und ich weiß, dass es blau werden wird. Der Schmerz war kaum auszuhalten und ich merke, wie Tränen sich in meinen Augen sammeln.

Doch ich konnte einfach nicht nach geben. Ich schaue ihm wütend in die Augen und ziehe mein rechtes Knie hoch, voll in seine Weichteile. Er krümmt sich und stöhnt schmerzhaft. Ich versuche an ihm vorbei zu kommen und wollte raus. Weg von ihm. Aber bevor ich die Tür erreichen kann, packt Luca mich an meinen Haaren und zieht mich zurück.

Ich schreie vor Schmerz. Doch ihn interessiert es nicht. Er dreht mein Gesicht wieder zu ihm, aber lässt dabei meine Haare nicht los.

"Du kleine Hure..."-flucht er.

Ich starre ihn an. Mein Blick war eine Mischung aus Angst, Wut und Verzweiflung.

"Du vertraust doch niemandem, außer dir selbst. Wenn jemand etwas sagt, was dir nicht passt, schaltest du gleich auf Durchzug und lässt die Gewalt reden. Du versuchst es nicht mal. Also los... verprügel mich wenn du willst. Aber es wird nichts ändern."-sage ich zornig.

Er schaut mir in die Augen und ich kann das brennen sehen. Aber sein Blick strahlt auch etwas anderes aus. Etwas das mir sagt, das er über meine Worte wirklich nachdenkt. Doch so schnell, wie es kam, war es auch wieder weg. Seine Wut kam mehr zum Vorschein. Er nahm meinen Kopf und knallte ihn mit voller Wucht gegen den Bett Pfosten.

Ich fiel zu Boden und hielt mir den Kopf. Ich nahm ein lautes piepen war und alles um mich rum wurde schwammig. Ich konnte nichts mehr hören. Als letztes sah ich noch die Schuhe von Luca, die vor mir standen. Doch dann wurde alles schwarz und ich verlor das Bewusstsein.

He won't let me goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt