Kapitel 12

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Als ich das nächste mal aufwachte, war es mitten in der Nacht. Ich lag nicht mehr auf dem Boden, in der Ecke. Mittlerweile lag ich wieder im Bett. Ich hatte ein sauberes T-shirt von Luca an und wurde zugedeckt. Als ich wieder bei Bewusstsein war, überkam mich eine Welle von Schmerzen. Einfach überall. Meine Rippen Taten an meisten weh. Gerade als ich mich unter Schmerzen aufsetzen wollte, lässt mich eine tiefe Stimme erstarren.

"Es tut mir leid, Brianna."

Ich starrte ihn erschrocken an. Ich hatte nicht mitbekommen, dass Luca die ganze Zeit über am Fußende saß. Er sah mich intensiv an, doch ich antwortete ihm nicht.

"Ich hab es diesmal übertrieben. Es tut mir leid, Brianna. Bitte verzeih mir!"-sagte er erneut.

Ich sagte immer noch kein Wort. Er hob seine Hand und wollte meine Wange berühren, doch ich drehte meinen Kopf weg. Er nahm die Hand zurück und seufzte frustriert. Dann stand er auf und ging aus dem Raum. Als er die Tür schloss, rollten mir die Tränen über die Wangen. Mich wunderte es, dass überhaupt noch etwas raus kam.

Ich lag ab diesen Moment an wach im Bett. Ich beobachtete vom Bett aus, wie die Sonne auf ging. Es war ein schönes Farbspiel. Nach dem es schon eine Weile hell war, entschloss ich mich dazu, aufzustehen und ins Badezimmer zu gelangen. Nach ca 10 Minuten, hat dass dann auch mal geklappt. Mein Körper tat bei jeder Bewegung weh. Als ich dann vor dem Spiegel stand, stockte mein Atem. Ich sah schrecklich aus. Überall waren blaue Flecken. An meinen Armen, am Hals, im Gesicht... meine Haare waren zerzaust und mein Lippe war aufgerissen. Ich sah geschockt mein Spiegelbild an. Ich sah aus, als hätte ich einen schweren Autounfall gehabt. Langsam zog ich mein T-shirt hoch und beobachtete meinen Bauch im Spiegel. Ich starrte die ganzen blau-lila farbigen Flecken an und mir blieb kurz die Luft weg. Was hat er nur getan?
Man würde mich gar nicht wiedererkennen. Ich wusste jetzt wozu er fähig ist. Nach dieser Aktion, hatte ich zugegeben auch etwas Angst vor ihm. Mir blieb keine Wahl. Ich muss ihn heiraten, ich muss machen was er sagt. Sonst bringt er jeden um, der mir je etwas bedeutet hat. Oder er verprügelt mich jedes Mal so, bis ich irgendwann komplett aus dieser Welt verschwunden bin. Mir wird klar, dass ich hier nie raus kommen werde. Ich schaue wütend in mein Spiegelbild.

Er hat mich gebrochen....

○○○

In der nächsten Woche, habe ich nicht ein Wort mit Luca geredet. Ich hasste ihn, für einfach alles. Er versuchte immer wieder das Gespräch anzufangen. Doch ich ignorierte ihn einfach. Ich verließ auch mein Zimmer nicht. Es war immer abgeschlossen. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass ich bei der nächsten Gelegenheit abhauen würde. Aber nach dem was beim letzten Mal passiert ist, habe ich tatsächlich nicht mal daran gedacht. Ich wusste die dämliche Hochzeit rückt näher und ich müsste mein Leben nur noch mit ihm verbringen. Doch eins war mir klar. Ich würde mich ihm niemals komplett unterwerfen. Ich bin doch kein Tier!

Ich schaute wieder mal aus meinem Fenster und war komplett in meinen Gedanken versunken, als ich merke wie Luca hinter mir in den Raum kam. Ich drehte mich um und wir schauten uns einen Moment an in die Augen. Er öffnete den Mund, als würde er was sagen wollen. Doch dann ließ er es bleiben und schmiss seine Jacke über den Stuhl. Dann ging er frustriert zu der kleine Couch im Zimmer. Er nahm sich einen Drink und setzte sich dann hin. Ich beobachtete ihn. Ich wusste nicht ganz was ich tun sollte. Doch ich wollte nicht noch länger in diesem Zimmer eingesperrt sein und aus dem Fenster gucken. Ich setzte mich ihm gegenüber und Winkel meine Beine an. Ich studierte sein Gesicht. Er sah aus als wäre er in Gedanken und er sah mich auch nicht an. Mir ist in der letzten Wochen oft aufgefallen, dass er mich nicht ansehen konnte. Zugegeben, ich sah wirklich schlimm aus. Meine blauen Flecken sind noch nicht ganz weg, aber sie werden langsam besser. Ich schaute einen kurzen Moment auf den Boden, da ich wieder komplett in Gedanken versunken war. Als ich wieder hoch schaute, bemerkte ich wie Luca mich ansah und dann schnell weg schaute. Die Tränen sammeln sich in seinen Augen. Doch sie liefen nicht runter. Ob es ihm wirklich leid tat, dass er mich so verprügelt hat? Ich weiß nicht ob ich ihm glauben kann. Es war einfach zu viel für mich.

"Ich möchte zu dem See gehen."-sagte ich leise um die Stille zu brechen. Er starrte mich erschrocken an. Als wäre ich ein Reh, was er nicht erschrecken will. Er überlegte kurz, was er sagen sollte, bis er dann sprach.

"Okay, aber nur wenn Mike dich begleitet. Und morgen erst, es wird bald dunkel."
Ich nicke und sage ein kleines "Danke".

○○○

Am nächsten Tag ging ich sofort mit Mike zu dem See und verbrauchte da den ganzen Tag. Ich genoss es die Sonne endlich wieder auf meinem Gesicht zu spüren. Den Wind, wie er sanft meine Haut streift und die Vögel die zwitschern. Gott, wie hab ich das vermisst. Alles war so ruhig und friedlich. Ich vergesse manchmal sogar, dass Mike die ganze Zeit hinter mir steht. Ich saß auf dem einen Sessel und las mal wieder ein Buch. Es war so spannend, dass ich total vertieft war. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Als ich bei der letzten Seite war und das Ende las. Seufze ich einmal schwer und mach das Buch dann zu.

"Warum so frustriert?"-fragte eine tiefe Stimme hinter mir. Ich zucke einmal zusammen, weil ich mich wirklich erschrocken habe und schaue dann in Lucas Augen.

"Es war kein Happy-End."-sagte ich trocken. Er nickte nur und sah mich dann wieder sanft an.

"Ich würde dir gerne etwas zeigen."-sagte er und reichte mir die Hand. Ich runzelte die Stirn, nahm dann aber seine Hand und folgte ihm ins Haus. Wir gingen immer mehr Stockwerke nach oben. So weit nach oben, bin ich tatsächlich noch nie gegangen. Wir bogen nach rechts ab und da sah ich es. Eine kleine gemütliche Ecke. Ein großes Fenster und 2 Bücherregale. Es sah so süß und gemütlich aus. Und die Aussicht war wunderschön. Ich schaute verwundert zu Luca. Er sah mich intensiv an und studierte mein Gesicht.

"Ich dachte, du hättest vielleicht auch gerne drinne eine Lese-Ecke. Falls es mal regnet oder schlechtes Wetter ist."-sagte Luca und ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Ich freute mich wirklich tierisch darüber.

"Danke."-flüsterte ich. Luca lächelte mich an und gab mir dann zögernd einen Kuss auf die Stirn.

(Bild Quelle: Pinterest)

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