Kapitel 18

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Große Angst ließ sich in ihrem Körper spüren. Sie schlug leicht auf Hamzas Schulter und sah weiterhin in zwei wutentbrannte Augen. " Hamza. Komm. Lass uns abhauen. Bitte!"

Doch Hamza rührte sich nicht vom Fleck. Inzwischen rollten ihr die Tränen über ihre Wangen. Sie hatte angst, angst um ihr Leben. Gerade machte sie den Anstand weg zu laufen, da hinderte Hamza sie daran, indem er sie am Handgelenk packte und ihr in die Augen sah.

"Ich werde alles Regeln. Mach dir keine Sorgen."

"Hamza? Lass mich wenigstens fliehen! Er wird mich zurück brin-"

"LÂVİN!"

Lavin zuckte zusammen und sah rüber zu Cihan.

Er kam mit großen Schritten auf sie zu und seinem Gesicht zufolge, ahnten Hamza und Lavin nichts gutes. Hamza schob Lavin hinter sich und wartete drauf das sein älterer Bruder sich vor ihn stellte.

"Warum hast du gelogen Hamza?", zischte Cihan.

"Denkst du ich werde zulassen das Lâvin verheiratet wird, gegen ihren willen?! Da habt ihr falsch gedacht."

"DU SOLLTEST SIE ZURÜCK BRINGEN UND NICHT URLAUB MACHEN!", brüllte Cihan diesmal und sorgte für die ganze Aufmerksamkeit der Kunden. Doch Lâvin beachtete dies nicht, ihr ging nur eins im Kopf: "Hamza wollte mich nicht besuchen, sondern er wollte mich zurück nach Deutschland bringen."

Ein unerklärlicher Schmerz durchfuhr ihren Körper. Sie wurde von ihrem aller liebsten Bruder hintergangen. Während Cihan und Hamza sich weiter stritten, nutzte Lâvin die Gelegenheit aus und rannte aus dem Cafe. Ihre Lunge verengte sich und ihr wurde mal wieder bewusst, wie unsportlich sie doch ist

In einer verlassen Gegend stoppte sie und setzte sich auf den Boden.

Sie hatte es satt, satt immer wieder enttäuscht zu werden. Sie fühlte sich so unbeschreiblich leer. Einfach überflüssig. Sie passte nirgendswo rein und immer wenn sie mal dachte sie würde glücklich werden, wird sie enttäuscht und bekam wieder das Gefühl ein nichts zu sein.

Zwei Wochen später...

"Sefa, mein Koffer kommt." Bahar stupste mich an und zeigte auf ihren pinken Koffer, der gerade auf dem Fließband in unsere Richtung fuhr. Schnell packte ich den Koffer, legte es auf den Boden und sah sie lächelnd an. "So, jetzt können wir raus."

Sie nickte nahm mich an die Hand und zusammen liefen wir aus dem Flughafen. Am Ausgang erwarteten uns Gökhan und Erva mit dem kleinen Can. Als Gökhan sah, das wir Hand in Hand liefen, grinste er und hob die Augenbrauen auf und ab. Natürlich schämte sich Bahar und ließ meine Hand sofort wieder los.

"Oh.. Brudeer. Du bist richtig braun geworden", sagte er und umarmte mich. "So wie es aussieht ist es schon passiert", flüsterte er mir ins Ohr und bekam von mir einen harten schlag auf den Kopf.

"Noch einmal so ein Schwachsinn und du weißt was ich mit dir mache."
Er lachte und klopfte auf meine Schulter.

....

Bei Gökhan Zuhause angekommen, machten sich dir Mädels direkt an die Küche ran und bereiteten essen vor, während wir drei Jungs im Wohnzimmer saßen und den jüngsten unter uns abknutschten.
"Kanaryam benim", sagte ich und warf ihn leicht hoch und fing ihn wieder auf. (Mein Kanarienvogel) Gökhan schlug mir hart auf die Schulter und nahm den kleinen Can aus meinem Arm, der gerade dabei war durch meine komischen Gesichtszüge zu lachen. " Er ist kein Kanarienvogel! Er ist ein Löwe! So der Papa, so der Sohn!"
Ich lachte und nahm Can aus seinen Armen.
" Schon zuspät großer Löwe, ich hab ihm schon ins Ohr zugeflüstert. Er ist ein Kanarienvogel", antwortete ich ihm und lief mit dem kleinen in die Küche.
"Hmmmm.. guck mal Can. Das ist Mama und das ist-", ich zeigte auf Bahar. "- Tante Hexe. Und glücklicherweise kocht sie soo gut, dass wir beide zusammen einen Spiele abend machen können und die Hexe uns bekochen kann. Nicht war Tante Hexe?"
Dabei sah ich rüber zu Bahar die mich mit dem Kochlöffel in der Hand böse ansah.
" Sefa sag ihm sowas nicht, sonst nennt er mich wirklich Tante Hexe."
Ich lachte. "Warum den? Ich sag ja nichts falsches."
Bahar machte den Anstand mich zu schlagen, weshalb ich schnell aus der Küche rannte und mich wieder neben Gökhan setze.
Ich setzte Can einfach auf meinen schoss und spielte mit ihm, bis Gökhan mich leicht anstubste.
" Bruder, jetzt im ernst. Du bist aufeinmal so nett und glücklich geworden? Ist was zwischen euch gelaufen?"
Ich schlug ihn leicht auf den Kopf. Schon allein das er mich sowas fragt ist einfach unverschämt aber naja, er ist nun mal Erens Bruder. Die haben es im Blut.
Ich fing gerade an ihm alles zu erzählen, da tauchte Erva auf rief uns zum Essen und kam auf mich zu. " Und du kleiner Can, du musst jetzt schlafen." Sie nahm ihn mir ungewollt aus den Armen und küsste ihn auf den Kopf.
" Kann ich ihn zum schlafen bringen?", fragte ich sie ganz süß.
Erva nickte und gab ihn mir wieder zurück. " So kleiner man, jetzt gehts in die Heier", sagte ich und lief in sein Zimmer.
Als ich ihn sanft in sein Bett legte kamen wir beide in Augenkontakt und ein komisches Gefühl breitete sich in mir auf. Ich wollte auch so ein süßes ding. Ein Teil von mir.
Gerade wollte ich aus dem Zimmer gehen, da hörte ich Can weinen und lief wieder zurück. "Was ist los kleiner? Willst du denn nicht schlafen?"
Can wackelte mit seinen Füßen und brachte diese typischen Baby Geräusche von sich. Ich hob ihn hoch, setzte mich auf den Sessel der neben dem Bett stand und sang ihm ein türkisches Lied vor. Mitten im Lied, stellte sich Bahar an die Tür kannte und lächelte verträumt. "Uyudu", flüsterte ich, stand langsam auf und legte ihn in sein Bett. (Er ist eingeschlafen) Ich stellte mich neben Bahar warf meinen Arm um ihrer Schulter und sah verträumt zu Can.
"Es ist einfach so unfassbar. Wie ein kleines Wunder", flüsterte ich ihr ins Ohr. Bahar legte ihr Hand auf meine Brust und stimmte mir zu. " Jetzt komm, wir essen."
Ich nickte und gemeinsam liefen wir zurück in die Küche. Nach dem Abend fuhr Gökhan uns nachhause und sagte mir bevor ich ausstieg "Du musst mir alles erzählen. Lass uns morgen Abend bei Koray treffen."
Ich nickte schloss die Autotür und trug die schweren Koffer hoch in die Wohnung. Oben angekommen, nahm Bahar die Koffer und lief direkt ins Badezimmer um dir Wäsche zu waschen.
" Bahar lass es doch einfach. Schau wie spät es schon ist, las uns doch einfach schlafen", rief ich ihr zu während ich mich auszog und ins Bett schlüpfte. " Ich werfe jetzt einfach nur eine Ladung rein, damit ich morgen weniger zu tun hab und .....", antwortete sie aus dem Badezimmer, doch ich verstand nur halbwegs irgendwas, da ich schon halb im Schlaf war.

SefaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt