Kapitel 8

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"Hicran, sag etwas! Hat er dich vergewaltigt?" zischte ich wütend und packte ihre Arme. Sie weinte weiter und schüttelte den Kopf. Meine Augen weiteten sich.

"Sag mir nicht, du hast freiwillig-"

Sie sah sofort zu mir hoch und schüttelte den Kopf.

"Also ist es vor der Trennung passiert?"

Sie nickte und wischte sich die Tränen weg.

Ich beugte mich zu ihr hinunter.

"Okay, wir werden das durchstehen, und schau mal, ich werde wieder Onkel", grinste ich und wischte ihr die restlichen Tränen weg. Sie nickte und umarmte mich.

Ich löste mich von ihr, stand auf und klatschte in die Hände. „Los, los! Putzen! Frauen sind zum Putzen da und nicht zum Faulenzen."

Lachend warf sie mir den Lappen zu und erhob sich. „Ich als deine große Schwester befehle dir: Geh und sauge das Haus."
Ich lachte und zeigte ihr meine Zunge. „Träum weiter. Mama hat gesagt, ich darf schlafen gehen."

Sie zog die Augenbrauen zusammen und legte die Hände in die Hüften. „Ja, geh nur. Du darfst schön schlafen, und ich muss putzen."

"Das ist eure Aufgabe."

Mit einem Lächeln verließ ich das Badezimmer und betrat mein Zimmer, wo ich auf Yusuf traf. Er schaute "Die Pinguine aus Madagaskar" und spielte nebenbei mit seinen Autos.

Fröhlich setzte ich mich zu ihm.

"Na, kleiner Frechdachs. Was treibst du hier?"

Er zuckte unschuldig mit den Schultern.

"Vedat Dayi wollte mich nicht und hat mir deinen Fernseher eingeschaltet. Er will Playstation spielen." Ich lachte und küsste ihn auf die Wange.

"Dayi legt sich jetzt ein bisschen hin. Mach bitte etwas leiser, okay?"

Er nickte lächelnd und setzte sich wieder auf das Sofa. Ich zog mir noch etwas Bequemes an und legte mich in mein Bett.

~

Sie hatte ihre langen Haare heute zurückgebunden und trug nur ein leichtes Make-up. Trotz ihres traurigen Aussehens versuchte sie, es nicht allzu offensichtlich zu zeigen. Auf seltsame Weise weckte sie mein Interesse. Während im Raum alle durcheinanderredeten, herrschte zwischen Bahar und mir Stille, und wir starrten beide gedankenverloren in die Ferne.

Blicke ruhten auf mir, und als ich mich umsah, bemerkte ich Hacers skeptische Augenbrauen. Sie schüttelte den Kopf und deutete mit einem Augenzwinkern an, den Blick von Bahar abzulenken. Augenrollend wandte ich mich ab und lauschte dem Gespräch der Mütter über potenzielle Enkelkinder.

Ein Seufzen entwich mir, als ich aufstand, in die Küche ging und mich auf einen Stuhl setzte. Vor mir lag eine Gabel, mit der ich spielte, bis Bahar eintrat und sich mir gegenüber setzte.

„In einem Monat ist es so weit", flüsterte sie, während sie an ihrem Ring drehte.

Ich nickte, und machte dasselbe.

„Du bist wirklich kein schlechter Mann."

Ein kurzes Lachen entfuhr mir, und ich schaute in ihre blauen Augen. Sie ist wirklich eine wunderschöne Frau. Sie hat ein ovales Gesicht mit einer klaren und zarten Haut. Ihre Augen sind mandelförmig und von dichten, dunklen Wimpern umrahmt. Ihre Nase ist gerade und gut proportioniert.

„Und du bist keine schlechte Frau."

Ein charmantes Lächeln breitete sich auf ihren vollen Lippen aus. Es wurde allmählich unangenehm, also strich sie sich eine Strähne hinter das Ohr, und ich kratzte mich an der Schläfe.

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