Kapitel 9

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Hacer fragte mich nach meiner Meinung zum Kleid, und ich antwortete: "Es war wirklich schön." Dann nahm ich einen Schluck Kaffee.

„Ja, ich habe es bereits gesehen",antwortete sie beiläufig.

Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Warum fragst du mich dann nach meiner Meinung zum Kleid?"
„Ich wollte nur hören, was du dazu denkst." Hacer legte den Stift nieder, warf einen Blick zu mir, dann auf ihre Uhr und erhob sich. „Feierabend."

Sie zog sich ihre Jacke an und verließ den Raum mit aufrechter Haltung. Ich hob eine Augenbraue und schaute ihr kopfschüttelnd hinterher.

~

"Denkst du wirklich, dass du die richtige Entscheidung triffst?"

Ich zuckte mit den Schultern und trank aus meiner Cola-Dose.

"Bitte frag mich das nicht mehr, Sinan. Ich habe es satt, jedes Mal dasselbe zu hören und dieselbe Antwort zu geben. Ich möchte Lavin einfach aus meinem Leben streichen. Vielleicht werde ich irgendwann mit Bahar glücklich, wer weiß? Aber bitte, bitte frag mich nicht mehr."

Sinan hob einen Mundwinkel und schüttelte dabei den Kopf.

"Wie du willst – oh... verdammt."

Sinans Blick blieb an der Tür haften, weshalb seine Augen groß wurden und er sein Gesicht abrupt hinter der Speisekarte versteckte.

Ich hob eine Augenbraue.

"Was? Was ist los? Wer ist da?"

Ich wollte mich gerade umdrehen, als er mich sofort an den Schultern packte und mich stoppte.

"Da ist diese Hexe."

"Welche Frau? Sinan, wovon redest du?"

"Diese Hexe. Sieh sie dir doch mal an."

"Wenn du mich loslassen würdest, könnte ich sie mir ansehen."

Er ließ mich los, drehte meinen Kopf in die Richtung, wo die Frau mit ihren Freundinnen saß.

"Moment mal, ist das nicht die aus dem Fitnessstudio?"

Sinan nickte.

"Und sie ist mit Hacer befreundet", fügte ich hinzu und zeigte auf die Mädels.

Sinans Augen wurden noch größer.

"Oh... nein... gemeinsame Freunde mit dieser Hexe?"

Ich schlug ihn auf den Kopf.

"Nenn sie nicht Hexe."

"Sie ist eine echte Zicke. Es gibt keine andere Bezeichnung für sie. Wir haben uns schon wieder gestritten, diesmal weil ich angeblich die Kundin angemacht habe."

Ich lachte und schlug ihm auf den Kopf.

"Das machst du doch, du Lappen."

Sinan lachte und hob selbstsicher eine Augenbraue.

"Wie heißt sie eigentlich?", fragte ich und trank aus meinem Kaffee.

Er verengte die Augen zu Schlitzen und richtete sie auf das Mädchen.

"Arzu", zischte er.

"Sie ist hübsch."

Er zuckte mit den Schultern und hob die Hand, um den Kellner zu rufen.

"Wir müssen los."

Der Kellner kam, und ich übernahm die Rechnung. Als wir gerade den Laden verlassen wollten, vernahm ich meinen Namen. Ich schaute nach hinten und entdeckte Hacer, die uns zu sich winkte. Mit einem grinsenden Blick zu Sinan, der den Kopf schüttelte und mit dem Zeigefinger wedelte, zog ich an seinem Arm und ging mit ihm zu den Mädels.

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