"Und jetzt? Bist du jetzt zufrieden?"
Ohne ein Wort zu sagen und Sinan zu ignorieren, vertiefte ich mich weiter in mein Spiel. Sinan war vor fünf Minuten in mein Zimmer gestürmt und hatte mich mit Vorwürfen bombardiert.
"Komm schon, Sefa! Was ist mit dir passiert? Du bist nicht mehr du selbst!"
Ich unterbrach das Spiel, legte den Controller auf den Tisch und wandte mich Sinan zu.
"Was soll ich dir noch sagen, Sinan? Es gibt keinen Weg zurück. Ich werde heiraten."
Ich schaltete den Fernseher aus, zog meine schwarze Strickjacke über mein weißes Muskelshirt und verließ das Haus, gefolgt von Sinan.
Gerade als er etwas sagen wollte, sprach ich dazwischen.
"Sinan, meine Entscheidung, mein Problem. Verstanden?"
Seufzend nickte er und begleitete mich schweigend durch die Straßen. Wir planten, uns wieder mit den Jungs zu treffen, um etwas Zeit miteinander zu verbringen.
Schweigend bogen wir in die Straße ein, in der sich unser Stammlokal befand. Meine Aufmerksamkeit lag auf dem Boden, bis Sinan mich leicht anstupste. Sofort hob ich meinen Blick und traf auf grünbraune Augen, die verzweifelt nach einem Ausweg suchten. In dem Moment blieb ich stehen und verewigte mir ihr wunderschönes Gesicht, vielleicht zum letzten Mal, in meinem Gedächtnis.
Um uns herum herrschte Stille, als ob nur wir existierten.
Jeder Schritt, den ich ohne sie machte, fühlte sich an wie ein endloser Marsch durch die Wüste der Einsamkeit. Ich sehnte mich nach ihrer Nähe, nach ihrem Duft. Es wäre so verlockend gewesen, sie festzuhalten und sie für immer nur für mich zu haben. Doch ich wusste, dass es falsch wäre. Falsch, eine Person zu beanspruchen, die mich eigentlich gar nicht liebte.
Meinen Blick immer noch auf ihren Augen ruhend. Lavin konnte meinen Blicken jedoch nicht lange standhalten und entzog sich ihnen, indem sie schnell weglief. Rasch holte mich Sinan zurück in die Realität und wir betraten schweigend die Shishabar.
"Oh, meine wahren Brüder sind endlich da. Dieser Kerl regt mich langsam auf. Ich frage mich manchmal echt, wie du mein Bruder sein kannst."
Wir setzten uns zu den Jungs.
„Gökçee, komm schon, eine Nacht. Deine Frau bekommt nichts mit."
Sinan und Eren fingen an zu lachen und klatschten. Gökhan hasste es, wenn man ihn Gökçe nannte, und da Eren es liebte, ihn zu ärgern, nannte er Gökhan immer so.
„Werde erwachsen Eren", zischte Gökhan genervt.
Ich setzte mich neben Gökhan der mich schon von Anfang am mit seinen Blicken prüfte.
„Alles in Ordnung?"Ich nickte und warf mir eine Nuss aus der Snackschale in den Mund.
„Alles bestens", sagte ich, während ich gezwungen lächelte und ihm auf die Schulter klopfte.
Der Kellner kam, nahm unsere Bestellungen auf und brachte sie uns zügig. Die Jungs unterhielten sich prächtig über Fitness, Fußball, Frauen, und so weiter, wobei ich beiläufig zuhörte. Die Musik intensivierte sich, und der Laden füllte sich um diese späte Uhrzeit noch weiter. Während ich das Spiel zwischen Eren und Sinan beobachtete, neigte sich Gökhan zu mir.
„Ich muss gehen, Erva hat wieder Wehen", rief er fast schon gegen den Lärm an.
Ich nickte: "Ich muss auch los."
Wir verabschiedeten uns von den Jungs und verließen die Bar.
„Ruf an, wenn's Neuigkeiten gibt, okay?"
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Sefa
RomanceAngenommen, deine große Liebe hat sich aus dem Staub gemacht, und es fällt dir schwer, deine Emotionen im Griff zu behalten. Plötzlich unterbreitet dir dein Vater ein einzigartiges Angebot, das die Möglichkeit eines Neuanfangs in deinem Leben eröffn...