Kapitel 26

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POV Aris

Milam erwidert den Kuss zögerlich, spitzt seine Lippen kaum merklich. Auch meine zweite Hand setzt sich jetzt in Bewegung, verlässt ihren Platz auf seinem Arm und wandert über seine Seite zu seinem  Rücken, ich will ihn noch näher bei mir haben, ich spüre die Wärme, die von jedem Punkt ausgeht an dem wir uns berühren. Es ist eine Wärme, die ich lange vergessen habe, wenn ich sie überhaupt jemals auf diese Art und Weise spüren konnte - ich will mehr von dieser Wärme spüren.

Immer wieder berühren sich unsere Lippen, finden allmählich einen gemeinsamen Rhythmus bis sie sich schließlich in Einklang miteinander bewegen. Die Berührungen bleiben zögerlich, zurückhaltend und trotzdem strömt durch meinen Körper eine immer weiter steigende Hitze.  Ich gehe einen Schritt weiter, fahre mit meiner Zunge seine Unterlippe entlang, blicke dabei etwas durch meine Lider um seine Reaktion zu erkennen. Er hält seinen Atmen an. Habe ich ihn überrumpelt? Ist er sich nicht sicher? Wir sind bereits viel weiter gegangen als das, warum ist das dann so verdammt aufregend ?

Dann öffnet er seine Lippen langsam, sodass meine Zunge Einlass erhält. Ein Blitz durchzuckt mich, als ich seine raue Zunge mit meiner spüren kann. Milam zieht mich noch näher zu sich. Es fühlt sich an, als würde er Halt suchen.
Ich schmecke Alkohol, was mich in der aktuellen Situation jedoch nicht weiter kümmert. Er wird den Whiskey, den ich vor ein paar Minuten getrunken habe sicherlich ebenso wahrnehmen.

Kein Blatt passt mehr zwischen unsere Körper, der Kuss schlägt allmählich um in Leidenschaft. Unsere Zungen umspielen einander, beginnen einen vorsichtigen Kampf, während wir unsere Körper aneinander drücken. Es fällt mir schwer, genügend Luft zu bekommen - dennoch denke ich gar nicht daran, mich von ihm zu lösen um durchatmen zu können. Ich fühle in diesem Moment so vieles gleichzeitig.

Natürlich eine Menge Leidenschaft, Hingabe und die allmählich steigende Erregung in meiner südlichen Region. Gleichzeitig fühle ich mich schutzlos, verletzlich - als würde ich dem Blondschopf meine Seele zu Füßen legen. Der Gedanke macht mir Angst. Meine Gefühle, die ich sonst so gut unter Kontrolle habe, drohen mich zu übermannen. Ein Teil von mir ist sich sicher, dass Milam das aushalten könnte. Dass er derjenige sein könnte, der alles mit mir teilt. Die restlichen Gedanken, schiebe ich für den Moment beiseite. Ich will nicht daran denken, dass diese Nacht nichts ändern wird an meiner Situation. Ich will heute Nacht naiv sein.

Ich greife nach den weichen Händen des kleineren und lege diese um meinen Hals „Halt dich gut fest" murmle ich an seine Lippen und hebe ihn im nächsten Moment hoch. Ich will hier nicht bleiben. Ich spüre, wie sich Milams Körper versteift, als seine Füße den Kontakt zum Boden verliert. Vermutlich aus Reflex schlingt er seine Beine um meinen Körper, klammert sich an mich wie ein Koala. Er unterbricht unseren Kuss und sieht mich unsicher an, als ich meine Hände an seinem hintern positioniere, um ihn fest zu halten.

Ich löse schweren Herzens meinen Blick, navigiere uns ohne größere Hindernisse in mein Arbeitszimmer, als wir eingetreten sind gebe ich der Tür mit einem Fuß einen Stoß, sodass sie ins Schloss fällt. Ein paar Schritte weiter erreichen wir das Sofa, auf das ich mich niederlasse. Ich lehne mich an der Rückenlehne an, der Blondschopf kommt auf meinem Schoß zum Sitzen. Der Raum ist noch immer von meiner Schreibtischlampe in ein schwaches Licht getaucht, aber es reicht um Milam eingehend betrachten zu können. Sein Gesicht ist gerötet - ich kann nicht sagen, ob es von der Situation kommt, in der wir uns gerade befinden oder vom Alkohol.
Ich hoffe ersteres.

Ich hebe meine Hand, fahre mit meinen Fingerspitzen seine Gesichtskonturen nach. Ich will ihm noch näher sein. Ich spüre schon seit geraumer Zeit, dass ich hart bin. Da er exakt auf meiner Mitte sitzt wird ihm das sicherlich nicht entgangen sein. Ebenso, wie mir. als ich ihn hochgehoben habe, nicht entgangen ist, dass etwas hartes sich in meinen Bauch gedrückt hat. Es fühlt sich gut an zu wissen, dass ich auf ihn die gleiche Wirkung habe, wie er auf mich.

Sein Gesicht nähert sich mir, diesmal ergreift er die Initiative und drückt seinen Mund auf meinen - mit spürbar mehr Druck als zuvor. Die Unsicherheit ist verflogen und er verwickelt mich in einen wirklich heißen Kuss, der Milam dazu verlockt leise zu seufzen. Ich hätte nicht erwartet, dass ein Kuss mit einem anderen Menschen so viele Emotionen beherbergen könnte. Ich habe bereits Männer geküsst, ich habe meine Ex geküsst. Doch nie habe ich etwas vergleichbares empfunden, weshalb ich dachte, diese Sache wäre überflüssig. Dass ich jetzt so viel dabei empfinde zeigt, dass ich falsch lag. Und gleichzeitig weiß ich auch, dass ich mich an diesem Gefühl früher oder später verbrennen werde.

Meine Hände kommen während wir uns küssen auf seinen Schultern an, schieben sein Hemd von diesen hinab, wodurch es zu Boden fällt. Ich dachte ja bereits, dass er eine zierliche Statur hat, als ich ihn getragen habe ich sein Gewicht außerdem nicht als schwer wahrgenommen. Bisher hat er aber immer große Hoodies oder ein übergroßes Shirt getragen. In seinem eng anliegenden Shirt, das sich unter seinem Hemd verbarg erkenne ich erstmals seinen schmalen Körperbau.

Meine Finger schlüpfen unter sein Shirt, ziehen es bis über seine Brust nach oben, sodass ich seinen nackten Oberkörper begutachten kann, woraufhin ich diesen mit meinen Lippen erkunde. Seine Brust ist in etwa auf Augenhöhe bei mir, weshalb ich dort leichte Küsse verteile. Der Kleine kommt mir mit seinem Körper entgegen, drückt besonders seine Hüfte gegen mich, was mir signalisiert, dass ihn das hier ganz sicher nicht missfällt. Ich umfahre mit meiner Zunge seinen Nippel, was ihm ein kleines Stöhnen entlockt. Er ist sensibel.

Ich sauge mich dort für eine Weile fest, fahre mit meiner anderen Hand seinen Rücken auf und ab. Ich kann mich nicht erinnern jemals so bedacht darauf gewesen zu sein, jemandem Gefallen zu bereiten. Aber nach all der Negativität, die zwischen mir und Milam geschehen ist, will ich unbedingt, dass wir beide auf unsere Kosten kommen. Während ich mein spiel fortsetze macht sich Milam daran, die obersten Knöpfe meines Hemdes zu öffnen, bis er sich schließlich bis zu meiner Hose weiter vorgearbeitet hat.

Kaum merklich fährt er mit seinen Fingern meine freigelegte Haut entlang von meinem Bauchnaben bis hoch an meiner Brust vorbei. Nachdem er auch mein Schlüsselbein passiert hat endet sein Weg an meinen Schultern, die er schließlich von meinem Hemd befreit. Ich knabbere und sauge noch ein weiteres Mal an seinem Nippel, ziehe diesen zwischen meine Lippen und entlasse ihn wieder aus diesen. Ich betrachte das Ergebnis meiner Mühen kurz: Seine Brustwarze glänzt von der Feuchtigkeit meiner Zunge, ist geschwollen und hart.

Ich blicke in das Gesicht von Milam und sehe ihn an. Seine unschuldigen Augen, die er schon bei unserem ersten Treffen so sicher eingesetzt haben sehen mich verlangend an. Die Erregung ist ihm ins Gesicht geschrieben.

Dieser Anblick reicht, um meine Zurückhaltung über Bord zu werfen.

Crossing Paths - ManxManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt