Wir liefen gemeinsam quer über die Wiese in Richtung der Mädchen Bungalows. Die Sonne schien uns hell in die Gesichter. Shotos Halskette leuchtete besonders hell im Sonnenlicht. Die Hütte unserer Freunde war bereits in Sichtweite. Dann begann er mit mir zu sprechen. "Weißt du, dass du mich ganz schön verletzt hast Izuku." Seine Worte lösten ein Stechen in meiner Brust aus. Ich hatte damit schon gerechnet. Doch dass er mich darauf ansprach, verunsicherte mich. Er war mir entsetzlich wichtig. Ich wusste nur nicht, ob ich beide meine Mitbewohner lieben könnte. "D-das tut mir leid. I-ich wollte das nicht. Es ist halt einfach passiert." "Seid ihr zusammen?"
Auf seine Frage wusste ich ehrlich gesagt keine Antwort. War ich nun mit Kacchan zusammen. Die ganze Zeit war ich davon ausgegangen, dass ihm wirklich etwas an mir lag. Nun kam mir der Gedanke, dass er mich vielleicht nur ausgenutzt hatte. Als Antwort zuckte ich einfach mit den Schultern. "Nah super", hörte ich ihn flüstern. "War es dein erstes Mal?", fragte er nun lauter. Wieder nickte ich. "Du weißt es wahrscheinlich schon", fuhr er fort, "aber ich liebe dich. Ich wünschte, du wärst nicht mit Katsuki zusammen." Auch diese Worte waren wie ein Messer, was sich immer tiefer in meine Brust bohrte. In seinen Augen schimmerte eine kleine Träne. Folgende Worte purzelten versehentlich aus mir heraus: "SHOTO, KANN MAN MEHRERE MENSCHEN LIEBEN?" Er sah mich erstaunt an. "Liebst du mich?", fragte er. Seine Augen weiteten sich.
"Kann ich das, wenn ich auch Kacchan liebe?", heulte ich. Ich kam mir ziemlich erbärmlich vor. Er zog mich an sich und ich spürte plötzlich seine Lippen auf meinen. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte. Betrog ich gerade meinen Freund und war ich mit diesem überhaupt zusammen? Mir lief ein Schauer über den Rücken. Sein Körper war ziemlich kühl. Er löste sich langsam von mir. "Wir sollten Ochako suchen gehen", stotterte er. Vor dem Bungalow angekommen, öffneten wir die Tür, nachdem wir geklopft hatten. "Hier ist keiner", merkte der Vampir an. "Scheiße", fluchte er. "Wir müssen ihrem Geruch folgen." Jetzt war auch ich beunruhigt. Ich überlegte, ob wir nicht noch den Werwolf dazu holen sollten. Ich entschied mich dagegen, denn jetzt zählte jede Sekunde. Er nahm meine Hand und zog mich mit sich. Wir liefen zum See. Immer seinem Geruchsinn nach. Ich konnte mir gar nicht vorstellen so eine gute Nase zu haben. Der Weg zu unserer Badestelle war nicht weit, aber trotzdem weit genug, um im Sprint dort hin aus der Puste zu kommen. Am See angekommen zog er mich zu einem alten Bots-Schuppen. Dort wurden Kanus gelagert, mit denen die Camp-Bewohner über den See fahren konnten. Wieder stand ich vor einem kleinen Schuppen praktisch mitten im Wald. Ich hatte ein mieses Deja-vu. "Da ist sie", rief Shoto. Ich riss die Tür auf. Mein Blick wanderte durch den dunklen Raum. Dann sah ich sie. Wie schlafend lag die Braunhaarige auf dem Boden, die Augen geschlossen. "A-atmet sie noch?", fragte ich meinen Freund mit den guten Ohren.
"Sie ist bewusstlos", antwortete er nickend. Ich atmete erleichtert aus. Ich kniete mich neben meine Freundin und strich ihr durchs Haar in der Hoffnung, dass sie aufwachte. Daraufhin stupste ich sie leicht an. "Es macht keinen Sinn", rätselte Shoto. "Huh, was meinst du?"
"Naja, wieso liegt sie hier unbewacht, so nah am Camp. Toga muss doch klar sein, dass wir sie hier finden." Er hatte Recht. Es machte wirklich keinen Sinn. Ich hievte das Mädchen hoch und trug sie im Brautstyle hinaus. Wir brachten sie zurück in ihr Bungalow. "Wieso nur?" Es schien den Vampir nicht loszulassen. "Egal, sie ist gesund und das ist, was zählt" ,antwortete ich. Die Vampiren namens Himiko war vor wenigen Tagen doch auch nur ein Mensch gewesen. Aus diesem Grund war es für mich gar nicht so unwahrscheinlich, dass sie einfach keinen guten Plan geschmiedet hatte. Ich legte meine Freundin auf ihrem Bett ab. Meine Arme waren durch das Tragen des Mädchens schon lahm geworden. Ich war schließlich kein Bodybuilder. Dann lichtete sich der Blick meines Freundes. Panisch sah er mich an. "Izuku, eine Ablenkung. Das hier ist eine Ablenkung", rief er. Ablenkung? Wovon will sie uns ablenken? Doch mir kam die Antwort in den Kopf. "KACCHAN!" Toga wollte uns die Person nehmen, die uns beide verbannt, die wir beide kannten. Auch wenn der Vampir stehts immer sagte, dass er den Werwolf nicht ausstehen könne, wusste ich nicht genau, wie er wirklich zu ihm stand.
Kurz darauf rannten wir über die Wiese zurück zu unserer Hütet. Der Vampir sprintete voraus. Er öffnete die Tür und bereits an seinem Blick konnte ich sehen, dass er nichts gutes gesehen haben konnte. Er wandte sich mir zu und ich sah seine traurige Miene. Bei ihm angekommen wollte ich auch hinein sehen, doch er hielt mich zurück. "Nein, du darfst das nicht sehen." "Was? Nein ich will darein." "Lass es!" Ich riss mich los und stieß ihn von mir. Nachdem ich den Raum betreten hatte, schlug ich mir die Hand vor den Mund. In dem Zimmer, in dem wir letzte Nacht noch geschlafen hatten, war überall Blut verteilt. Spritzer waren sogar an der Wand. Ich wusste: so mussten sich die beiden gefühlt haben, als Dabi mich entführt hat. Auf der Wand gegenüber der Tür, war ein großes Herz aus Blut gezeichnet worden. Diese Nachricht war angekommen. Sie hatte Ochako im Schuppen eingesperrt, um Kacchan in Ruhe aus unserer Hütte zu holen. Sie hatte uns eiskalt erwischt und reingelegt.
Tränen rannen über meine Wangen . Ich drehte mich zu Shoto. Er stand weggedreht von mir ca. 12 Meter weg von der Hütte. Die Menge an Blut musste einen Blutdurst ausgelöst haben. Ich wusste wie sehr er sich vermutlich schämte. Ich umschloss ihn von hinten mit meinen Armen und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Alles gut", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Bei dir war es damals genauso", schniefte er. "Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Du solltest weggehen. Ich will dich nicht verletzen." Ich packte ihn an der Hand, sodass ich ihn hinter die Hütte ziehen konnte. Hier war nur Wald. Niemand würde uns hier sehen.
Shoto pov
Er zog mich hinter die Hütte und sah mir tief in die Augen. Sein Blick war besonders. Ein Blick, wie ich ihn entsetzlich lange nicht mehr gesehen hatte. So voller Liebe. "Beiß mich!", holte er mich aus meinen Gedanken. "Was?", stutzte ich. "Trink von mir wenn du Hunger hast. Ich halt das aus." Wollte er das wirklich von mir. Ich wusste nicht, ob ich aufhören könnte, wenn ich erst mal angefangen hatte. Schließlich war er nicht irgendwer. Er war die Person dessen Blut mich am meisten auf der ganzen Welt reizte. Ich hatte über Jahrzehnte meine Selbstkontrolle ausgebildet, war stehts überzeugt von ihr gewesen. Das hier war wirklich wie Traum und Albtraum zugleich, denn noch nie war ich was das betrifft so unsicher gewesen. "Nein das ist keine gute Idee", meinte ich, obwohl mich der Hunger zerfraß. "Es ist ok." Er zog sein T-Shirt so herunter, dass er seinen Hals freilegte. Darauf zeichneten sich leichte Bissnarben. Sie stammten von der Misshandlung durch meinen Bruder. Ich könnte mir nicht vorstellen ihm das selbe anzutun. Er zog mich so an sich, dass mein Kopf genau neben seinem schlanken Hals war.
Izuku pov
Ich hoffte, er würde mein Herzschlag ignorieren. Auch wenn ich gesagt hatte, dass ich es schaffe, hatte ich große Angst. Ich verbinde das gebissen werden mit nichts schönem. Trotzdem war ich es ihm schuldig, schließlich hatte ich ihn emotional sehr leiden lassen. Dann spürte ich seine kühlen Lippen auf meinem Hals, die mich küssten. So liebevoll, dass ich meine Augen schloss. Langsam und vorsichtig gruben sich seine Zähne in meinen Hals. Es war nicht so schmerzhaft, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich krallte mich in seinen Rücken. Nach ein paar Schlucken ließ er von mir ab. Mit einem Taschentuch wischte er über die Stelle. "Danke ." Ich nickte. "Gern geschehen."
"Ich liebe dich Izuku."
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Twilight (Todobakudeku)
RomanceIzuku geht mit den anderen U.A. Schülern auf ein Internat, als sie dort die neuen Schüler Katsuki und Shoto begrüßen. Sie werden Izukus neue Mitbewohner. Doch bald stellt er fest, dass sie keine Menschen sind sondern Vampir und Werwolf. Das zu Zeite...