Das Frühstück

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Als ich am nächsten Morgen langsam wach wurde, brauchte ich einen Moment, um zu verstehen, wo ich war. Als die Erinnerungen an gestern Abend zurück kamen, drehte ich mich langsam nach links und bemerkte, dass ich alleine im Bett lag. Dann setzte ich mich auf und sah mich um. Weder Sam, noch Tommi waren im Zimmer. Ich griff nach meinem Handy, um die Uhrzeit zu checken. 9:45 Uhr.
„Oh man." murmelte ich und rieb mir verschlafen die Augen. Ein leichter Schmerz zog durch meinen Kopf, als ich die Bettdecke überschlug und aus dem Bett aufstand. Ich schlurfe in's Bad, putzte mir die Zähne, kämmte mir die Haare und zog mir meine Kleidung von gestern wieder an. Dann machte ich mich auf den Weg in Felix' Wohnung.

„Ich habe das Wasser vorhin gewechselt, Tommi. Das ist frisch!" ertönte Felix' genervte Stimme aus der Küche.

„Ist mir egal. Du kennst mich, da bin ich eigen." hört euch eine zweite Stimme sagen. Tommi. Ich seufzte kurz und bereitete mich auf die unangenehme Situation vor, ihm nach gestern Nacht unter die Augen treten zu müssen.

„Guten Morgen." murmelte ich, als ich die Küche betrat und beide drehten sich zeitgleich zu mir um.

„Morgen." begrüßten mich beide grinsend.

„Hast du gut geschlafen?" fragte Tommi.

„Ja, schon." antwortete ich und meine Augen scannten den Raum nach Sam ab.
„Wo ist mein Hund?" fragte ich.

„Liegt auf der Terrasse und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen." entgegnete Felix. „Tommi war schon mit ihm draußen."

„Echt?" fragte ich überrascht und Tommi nickte.

„Er hat mich so fordernd angeschaut, als ich aufgewacht bin. Da konnte ich nicht anders."

„Oh, okay." sprach ich und lächelte ihn an. „Danke."

„Kein Ding. Möchtest du auch einen Kaffee? Oder lieber ein Wasser mit Aspirin?"

„Kaffee, bitte." antwortete ich. „Ich brauche Koffein."

„Brötchen auch? Tommi hat welche vom Bäcker mitgebracht." erklärte Felix und ich musste schmunzeln.

„Du hast an alles gedacht, oder?" fragte ich Tommi.

„Klar." grinste dieser. „Wenn ich schon mal unterwegs bin. Kannst dich schon mal auf die Terrasse setzen, Kaffee kommt gleich."

Es war ein wunderschöner Sommermorgen und so hell, dass meine Augen leicht brannten, als ich hinaus trat. Sam lag ein paar Meter weiter auf den warmen Steinen und hebte den Kopf, als er mich bemerkte.
„Guten Morgen, mein Großer." sprach ich, hockte mich neben ihn und kraulte sein Köpfchen. „War Tommi schon mit dir Gassi, ja?!"
Als Antwort erhielt ich ein leises Schnaufen, als er den Kopf wieder senkte.

„Er war super lieb." sprach Tommi, der mit zwei Tassen Kaffee auf die Terrasse getreten war.

„Er ist sehr umgänglich, das stimmt." erklärte ich. „Danke nochmal. Das hättest du echt nicht machen müssen. Du hättest mich einfach wecken können."

„Ach Quatsch." entgegnete er und reichte mir eine der zwei Tassen. „So viel wie du gestern getankt hast, konntest du den Schlaf gut gebrauchen."

„Da hast du allerdings recht." lachte ich kurz auf. „Aber mir geht es erstaunlich gut."

„Scheint mir auch so. Hätte schlimmeres erwartet." grinste Felix, als er mit einem Tablett belegten Brötchen zu uns kam. „Kommt, Essen fassen."

„Wie lange seid ihr schon wach?" fragte ich die beiden, als wir uns an den Tisch setzten.

„Ich so seit knapp einer Stunde. Tommi schon bisschen länger." antwortete Felix.

„seit halb 8." nickte Tommi. „Senile Bettflucht. Ich werde langsam alt."

The night we met - Felix Lobrecht FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt