Es ist die erdrückende Stille die mich krank macht. Ich bin zu Hause, krank geschrieben für die nächsten Tage und überhaupt nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wieder wandert mein Blick zu dem Tagebuch welches ich seit der Offenbarung der ersten Seite nicht mehr gelesen habe.
Ich könnte... schon fast will ich nach dem kleinen Notizbuch greifen doch gerade als ich es berühren will, zucke ich zurück und lasse mich wieder ins Bett fallen. Ich kann das einfach nicht. Es fühlt sich so falsch an.Seit ich Yoongi kenne lernte ist ein halbes Jahr vergangen und die anfängliche Faszination verwandelte sich zu einem Alptraum.
Ich seufze und schließe die Augen.
Was sind schon Alpträume - sie sind das Ergebnis einer Leidenschaft aus Herz und Schmerz die der Kopf zu verarbeiten versucht. Das Herz will nicht leiden und weint und hat Angst was der Kopf nicht sehen will. Er liebt doch das Herz und so verwandelt er all das was das Herz belastet zu einem Film. Einen Film im Kopf damit es dem Herzen besser geht. Das der Kopf dabei selbst Furcht erleidet ist dem Herzen gar nicht bewusst. Doch egal welcher Pfeil das Herz trifft, der Kopf versucht alles um das Herz von seinem Schmerz zu befreien.
Eine Liebe die doch viel zu oft als ein Konflikt gesehen wird.
Herz und Kopf.
Auf wem hört man ehr?Erst am Abend öffne ich wieder meine Augen und stelle fest das es kurz vor Mitternacht ist.
Es ist so dunkel das ich kaum etwas sehen kann und doch fühle ich mich seit langem wieder wohl in dieser Pech schwarzen Nacht. Sogar so wohl das ich mir kurzerhand irgendwelche Sachen überwerfe und mich leise hinaus schleiche. Candy, die alte Hundedame guckt nur, senkt jedoch dann wieder ihren Blick und schläft weiter. Schon fast lautlos schließe ich die Haustür und entferne mich langsam von dem Grundstück meiner Tante.
Die kalte Nachtluft lässt mich erzittern weswegen ich mich enger in den Schal kuschle. Es ist ungewöhnlich kalt doch es zeigt mir das ich lebe, oder nicht? Was ist schon das Leben wenn es man nicht richtig lebt doch wie lebt man richtig? Um mich etwas abzulenken krame ich meine Kopfhörer heraus und beschließe etwas Musik zu hören. Sogleich setzen sanfte Klänge ein und ich stecke mein Handy wieder weg um mich ganz auf die Musik konzentrieren zu können.
,,Hallo Herr Jeon." Ich blicke auf und entdecke Aaron der an einer Häuserfassade lehnt und eine raucht. ,,Normalerweise sollte ich dich ermahnen nicht zu rauchen." Erwidere ich taktlos. Er lacht eh er den letzten Zug der Zigarette nimmt und sie achtlos zu Boden fallen lässt. Der Stummel glimmt auf eh Aaron drauf tritt und das letzte bisschen Leben aus ihr nimmt. Mein Blick wandert hoch zu seinem Gesicht und erinnert mich ungewollt an Yoongi. ,,Kann ich dir helfen Aaron?" frage ich und der Schüler beginnt zu lachen. ,,Du mir nicht Sensei doch ich kann dir helfen." Tief atme ich ein und aus. Seit je her sage ich zu den Kindern, die ich betreue das sie mich duzen dürfen, allerdings hätte ich nicht gedacht das es mir einmal bei einem Teenager so unangenehm sein würde. Es ist schon fast gruselig. ,,Wie darf ich das verstehen?" frage ich mit ernstem Unterton und er beginnt zu lachen. ,,Nur weil du den Ring nicht mehr trägst, bedeutet es nicht das du nicht mehr zu Bangtan gehörst." Das Blut gefriert mir in den Adern und der Teenager beginnt zu lachen. Augenblicklich gucke ich zu seiner Hand und erblicke einen weißen Löwenkopf Ring. Er gehört zu ihnen. ,,Ich habe nie zu Bangtan gehört." Sage ich doch er schüttelt lachend den Kopf. ,,Das sieht er aber anders." Wieder bringt er mich aus dem Konzept.
Ich will zurück stolpern und verschwinden. Mein Herz schreit danach doch andererseits will mein Kopf verstehen wieso Aaron hier ist und vor allem was er mit dem plötzlichen auftauchen von Yoongis Tagebuch zu tun hat. Es wäre ein Zufall zu viel wenn sie nicht zusammen gehören.
,,Er wird kommen, sei dir da sicher." ,,Stehst du mit ihm im Kontakt?" frage ich. ,,Interessiert an einem treffen?" fragt er stattdessen. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und mustere den Teenager. Blasses Gesicht, blaue Haare, blonde Augenbrauen die kaum sichtbar sind, grüne Augen und eine rundliche Nase die nach vorne etwas spitz wird. ,,Wie alt bist du?" frage ich plötzlich und ein schiefes grinsen schleicht sich auf seine schmalen Lippen. ,,Glaub mir wenn ich dir sage das uns nicht viel voneinander trennt Kleiner." Dann ist diese Teenager Aufmachung also Fassade, er wirkt allerdings nicht wirklich älter als ich. Vom Verhalten her vielleicht doch vom Aussehen niemals. ,,Ein Spion." mutmaße ich und er nickt. ,,Normalerweise heuert man mich für Auftragsmorde an doch meinem Boss scheint viel an dir zu liegen wenn ich dich beschatten und bewachen soll." ,,Dann kannst du deinem Boss ja eine Nachricht übermitteln." ,,Ich lege nicht viel Wert darauf Postbote zu spielen." ,,Was ist sein Ziel?" ,,Du." sagt er. ,,Das ist lächerlich. Gute Nacht."
Ich mache auf dem Absatz kehrt und will gehen doch im nächsten Moment kommt ein Van angefahren. Die Seitentür öffnet sich und ich werde in diesen gezogen, noch bevor ich realisieren kann was überhaupt passiert. Hände berühren mich die ich wegschlagen will doch bevor ich es auch nur annähernd schaffe, geht ein Ruck durch den Van und wir fallen rückwärts in den leeren Raum des Transporters.
So schnell wie ich aufstehen will, werde ich wieder zurück gerissen und jemand beugt sich über mich. Meine Hände hält er fest und noch bevor ich seinen Namen aussprechen kann, fühle ich seine Lippen auf den meinen. Die Lippen des Mannes dessen Sehnsucht nach ihm eben so groß, wie auch die Angst vor ihm ist. Aber egal was ich tue, mein Kopf lässt mein Herz übernehmen und ich erwidere. Seine Hände, die meine auf den Boden drücken, lockern sich weswegen ich die Chance nutze und meine um seinen Nacken schlinge.
Ich ziehe ihn näher zu mir und er bittet mit seiner Zunge um Einlass. Zärtlich und schon fast zögerlich berühren wir uns. Die Sehnsucht nach ihm mischt sich mit den Tränen die meine Augen verlassen.
Ich will ihn.
Ich ziehe ihn noch näher an mich und ergreife die Initiative. Ich will ihn. Ich will ihn so sehr.
So langsam löst er sich von mir und beginnt zu lächeln während ich einfach nur zu ihm gucke. Keiner von uns sagt etwas. Lediglich er guckt zu mir und streicht mir die Tränen weg. Ich traue mich kaum mich zu bewegen, lediglich mein Atem lässt meine Brust sich immer wieder senken doch ansonsten bewege ich mich kein Stückchen. Er ist es wirklich.
Yoongi.
Plötzlich beugt er sich zu mir runter und ich kneife die Augen zusammen und drehe meinem Kopf von ihm weg. Doch anders als erwartet küsst er mich. Er beugt sich so weit zu mir runter bis ich seinem heißen Atem an meiner Halsbeuge spüre. ,,Ich habe dich vermisst Cutie." sagt er und plötzlich fühle ich mich aus dem Traum entrissen. Enttäuschung macht sich in breit.
Wieso dachte ich, er könne anders sein.
,,W-Wie h-ast d-du mich" ,,Gefunden?" vollendet er meinem Satz und ein breites Lächeln ziert sein sonst so ausdrucksloses Gesicht. ,,Ich wusste schon am ersten Tag wohin du abgehauen bist Cutie. Doch ich habe dir deine Zeit gegeben. Das hast du in deinem Brief ja unverkennbar erwähnt." Er lässt von mir ab und sofort springe ich auf um in eine Ecke zu flüchten. Mein Herz pocht wie verrückt. Die Freude ihn wieder zu sehen paart sich mit der Angst das jetzt wieder alles so ist wie zuvor. Ich habe ihn vermisst und wahrscheinlich nie aufgehört etwas für ihn zu fühlen doch so wie er ist, anscheinend noch immer ist, lässt mich durchdrehen. Er währenddessen setzt sich im Schneidersitz vor mich und stützt seinen Kopf auf der Hand ab. ,,Du hast dich in diesen drei Monaten kein bisschen verändert. Noch immer bist du mein kleines Kätzchen."
,,Zeit ist es was du mir gabst doch ist es nicht der Punkt der mich gehen ließ." Er beißt sich auf die Lippen und wendet den Blick von mir ab. ,,Ich will dich nicht noch länger missen müssen Jungkook."
Mein Herz setzt aus und ich weite die Augen. Er ... was? ,,D-Du." beginne ich doch da stoppt der Wagen auch schon und aus dem vorderen Abteil höre ich deutlich V's Stimme. ,,Endstation Tantchen 's Haus!" ,,Du solltest Abends nicht mehr alleine rausgehen Kookie." ,,Wieso? Hast du Angst das jemand vor dir die Chance hat mich von der Straße wegzuschnappen?" ,,Tu mir den gefallen, bitte." fleht er doch ich steige ohne weiteres aus und gehe wieder ins Haus.
Ohh Gott lass das bitte nur ein Alptraum sein.
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My Psycho (Sugakookie|Yoonkook)
Фанфик,, Eine Träne bedeutet nicht gleich Schwäche." ,, Und ob sie das tut. " Es sollte nur ein ganz normales Praktikum in der Kinder- und Jugendpsychiatrie für Jungkook werden. Nichts weiter doch das er dort lauert konnte niemand ahnen. Erst recht nich...