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Ihre Reise kommt schneller, als Hermine gedacht hat. Und schon stehen sie im Manor mit dem entsprechenden Portschlüssel in der Hand. Lucius hat es sich nicht nehmen lassen, die Reise und alles zu organisieren.

Da das Haus ihrer Eltern ziemlich groß ist, haben sie dort zwei Gästezimmer, welche sie magisch verbinden werden, damit sie genug Platz für alles haben. Manchmal ist es halt doch praktisch zaubern zu können.

Nicht einmal eine Stunde später landen sie punktgenau im Garten der Grangers. Da diese Seite zum Meer liegt, brauchen sie nicht befürchten gesehen zu werden.

Im Gepäck haben sie unzählige Geschenke von Verwandten, von den Weasleys und einigen Freunden ihrer Eltern.

Lucius und Severus haben sich extra mit Muggelhemden herausgeputzt um einen guten Eindruck zu hinterlassen und nicht aufzufallen. Auf Hermines Einwand, dass es in Australien viel zu warm für lange Hemden ist. Haben sie beide nur empört angesehen und einen Kühlungszauber über sich gelegt.

Und so stehen sie nun im Garten der Grangers, wo Hermine nur Sekunden später ihrer Mutter um den Hals fällt. Auch ihren Vater drückt sie danach, bevor sie ihre Freunde offiziell ihren Eltern vorstellt.

Die Begrüßung zwischen ihren Eltern und Severus und Lucius fällt noch etwas kühl und verkrampft aus, aber sie hofft, dass sich dies bald ändert.

Beim anschließenden Kaffee trinken punkten die beiden, als sie den Kuchen von Hermines Mutter loben und gleich Nachschlag nehmen. Etwas hat Hermine den Verdacht, dass sie sich hier an Molly orientieren, für diese wäre dies ja auch das größte Lob und anscheinend ist ihre Mutter auch für solche Schmeicheleien empfänglich.

Gegen Abend bummeln die drei entspannt am Strand entlang, als es endlich etwas kühler wird. Hermine läuft grinsend im Bikini vorneweg und mit den Beinen in der Brandung. Die Männer sehen aus als würden sie das erste Mal in ihrem Leben Badehosen tragen. Auch an die T-Shirts scheinen sie sich noch nicht so ganz gewöhnt zu haben. Doch Hermine gefällt der Anblick, daran könnte sie sich glatt gewöhnen.

Mit Argusaugen beobachten die beiden Hermine im Wasser. Um die Brandung muss sie sich definitiv keine Gedanken machen. Die zwei sehen aus, als würden sie eher das Meer trockenlegen, als zuzulassen, dass ihr etwas passiert. Kichernd läuft sie zu ihnen und schüttelt ihre nassen Haare aus, dass die Tropfen nur so durch die Gegend spritzen und die beiden auch etwas Wasser abbekommen.

Noch vor zwei oder drei Jahren hätte sie sich solch eine Szene nie vorstellen können. Severus Snape am Strand von Australien. Blass und mit schwarzen Badehosen. Daneben ein Lucius Malfoy in dunkelgrünen Shorts und mit Zopf, damit ihm die Haare nicht ständig ins Gesicht flattern. Lange war es nicht so idyllisch und die drei genießen ihre freie Zeit.

Als sie zurückkommen, kümmern sie sich darum, die Zimmer etwas umzugestalten. Sie kann sehen, dass es ihrem Vater etwas peinlich ist, als er sieht, dass es nur ein großes Bett gibt. Doch auch daran wird er sich gewöhnen.

Am nächsten Tag nimmt ihr Vater die beiden Männer mit aufs Wasser, während Hermine mit ihrer Mutter einen ruhigen Tag am Pool verbringt. Sie sprechen endlich über alles, was die letzten Monate passiert ist. Und über Punkte, die Hermines Vater gar nicht wissen will.

Erst am Nachmittag kommen die drei Männer erschöpft zurück. "Zaubern ist echt praktisch, da ist das Wetter gleich erträglicher." Ihr Vater scheint ja wirklich gute Laune zu haben. Severus trägt eine Kühltruhe. "Und heute Abend gibt es frischen Fisch."

Begeistert klatsch Hermine in die Hände. "Das klingt super, wer kocht?" Grinsend sieht sie in die Runde. Zur Überraschung ihrer Eltern ergreift Severus das Wort. "Das übernehme ich, würdest du mir helfen Mine?"

Und so stehen sie etwas später zusammen in der Küche und kochen. Sie ist erstaunt, wie gut Severus kochen kann. In Hogwarts hat er dazu ja selten Gelegenheit, da dort immer gekocht wird.

Aber jetzt riecht die Küche einfach nur verführerisch. Und mit etwas Magie geht das Kochen gleich viel leichter und schneller von der Hand. Schnuppernd kommt ihre Mutter in die Küche. "Das riecht ja fantastisch. Ich decke schon mal den Tisch."

Tatsächlich hält das Essen, was der Geruch verspricht und es ist einfach nur köstlich. Und so bleibt nicht ein Krümel übrig und alle lassen sich vollgefuttert in ihre Stühle sinken.

Hermines Vater ergreift das Wort: "So, wo nun alle satt und zufrieden sind, erlaubt mir ein paar Fragen. Wie genau stellt ihr euch die Zukunft mit unserer Tochter vor? Gibt es schon genauere Pläne? Wo werdet ihr leben? Wie sieht es mit Kindern aus?"

Überrascht schnappt Hermine nach Luft, doch Severus legt ihr unterm Tisch beruhigend eine Hand auf den Oberschenkel. Er strahlt immer noch Ruhe und Selbstsicherheit aus.

Einmal Totesser immer Totesser?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt