Einmal Totesser immer Totesser?

45

Am Sonntag steht sie pünktlich fürs gemeinsame Familienessen bei den Weasleys, auch wenn sie sich nicht sicher ist, ob Molly sie überhaupt sehen will. Als sie klopft, öffnet Molly persönlich die Tür. Sie schnappt kurz nach Luft, dann zieht sie Hermine in ihre Arme. "Bitte lass das nicht zwischen uns stehen." Damit schiebt sie Hermine etwas von sich und sieht sie prüfend an. Diese nickt erleichtert und wird sofort zu ihrem Stammplatz geschoben.

Harry, Ginny und George verwickeln sie sofort in ein Gespräch, während Lavender nur pikiert die Nase rümpft. "Hermine", Ron steht lächelnd in der Tür und lässt es sich nicht nehmen, sie zu drücken, sehr zum sichtbaren Leidwesen seiner Frau. Schnell erwidert Hermine die Umarmung. Sie ist wirklich froh, dass Ron ihr wegen ihrer falschen Beschuldigung nicht böse ist. Dieses Mal war er eindeutig der erwachsenere von ihnen beiden.

Während des Essens spürt sie immer wieder die prüfenden Blicke von Molly und Arthur auf sich. Doch beide sagen nichts mehr dazu und scheinen sich langsam mit der Situation anzufreunden. "Wie geht es eigentlich deinen Eltern Hermine?" Molly sieht sie mit einem verhaltenen Lächeln an. "Sehr gut, ich war Anfang des Jahres bei ihnen. Leider sehen wir uns erst Ostern wieder, wenn sie für ein paar Tage nach London kommen." Sofort leuchtet Arthurs Gesicht. "Dann musst du sie unbedingt mit zu uns bringen. Wir haben die beiden so lange nicht gesehen."

Hermine verspricht, die Einladung an ihre Eltern weiterzugeben. "Dann bringst du aber auch deine Freunde mit. Wenn sich schon die ganze Familie trifft, dann alle." Molly blickt ihr Ernst entgegen. Kurz darauf hört man Lavender husten, die sich prompt an ihrem Saft verschluckt hat. "Die hier?" Molly schießt einen warnenden Blick in Lavenders Richtung. "Ich wüsste nicht, was es dich angeht wen wir hierher einladen."

Danach ist die Stimmung am Tisch etwas aufgeladen, beruhigt sich aber zum Glück bald wieder. "Ich bin ja gespannt, ob unser Kleiner bis dahin schon da ist." Freudig streicht sich Ginny über ihren Bauch. "Schließlich ist der Termin für Mitte März angesetzt und Ostern ist dieses Jahr schon Ende März."

Nun dreht sich das Gespräch für die nächsten Minuten nur um die Schwangerschaften und zum ersten Mal ist Hermine dafür wirklich dankbar, da sie nun nicht mehr im Mittelpunkt steht. Sie sieht, wie Ginny ihr verschwörerisch zuzwinkert. Dankbar lächelt sie diese an.

Lavender prahlt stolz, dass sie bereits im Februar ihr erstes Kind erwarten und Angelina wirft schüchtern ein, dass sie genau zu Ostern Termin hat.

Eine wahre Schwemme schießt es Hermine durch den Kopf. Schnell entschuldigt sie sich in Gedanken bei den Mädels, außer Lavender. Sie wird mit jeder Woche zickiger. Die Schwangerschaft tut ihr eindeutig nicht gut.

Beim Abschied zieht sie Molly zur Seite. "Nächste Woche Samstag sind nur Ginny und Harry hier. Vielleicht möchtest du ja auch dazukommen? Du kannst auch gerne die beiden oder einen davon mitbringen, wie immer es auch bei euch passt." Neugierig mustert Molly sie. "Ich bespreche es mit den beiden und melde mich in den nächsten Tagen." Dann ist Hermine reichlich froh, dass sie endlich nach Hause kann.

Doch auch die nächste Woche ist sie täglich bis zu 12 Stunden unterwegs und weiß kaum, wo ihr der Kopf steht. Erst am Mittwoch fällt ihr Mollys Bitte wieder ein. Heute ist der erste Tag nach über einer Woche, wo sie es schaffen, alle bei Severus zu schlafen. Hermine ist die letzte, die kurz nach neun auftaucht.

Sofort wird sie in Beschlag genommen und zum Sofa geschoben. "Du arbeitest eindeutig viel zu viel." Severus sieht sie streng an. "Ich weiß und Oliver hat ein Ultimatum, wenn er es bis dahin nicht löst, gehe ich." Severus hockt sich vor sie. "Überlege bitte nochmal, ob du nicht doch Minervas Angebot annehmen willst. Hier hast du wenigstens geregelte Zeiten."

Augenblicklich ist Lucius hellhörig. "Du könntest in Hogwarts anfangen?" Unverständlich sieht er sie an. "Warum hast du das Angebot nicht lange angenommen?"

Überrascht sehen beide zu ihm. "Also wäre e für dich ok, wenn wir uns dann täglich sehen?" Lucius lacht überrascht. "Ist mir viel lieber, so sehe ich meine Freundin wenigstens. Stell doch als Bedingung, dass ihr die gleichen Aufsichten habt. Dann kann ich leichter mit euch abstimmen, wann wir uns sehen können." Erleichtert fällt ihm Hermine um den Hals. "Wenn sich auf Arbeit nichts ändert, rede ich mit Minerva."