03.12

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Mit einem flauen Gefühl im Magen steht Hermine einige Tage später vorm Malfoy Manor. Noch immer wirkt das Anwesen so imposant und einschüchternd auf sie. Die Erinnerungen an den Kerker und die Narbe auf ihrem Arm, werden sie wohl nicht so schnell loslassen.

Verärgert schüttelt Hermine ihren Kopf, es wäre ja noch schöner, wenn sie sich von einem Gebäude einschüchtern lassen würde. Mit neuem Mut klopft sie an das große Portal. Dieses wird nur wenig später von einem Hauselfen geöffnet. Sehr zu ihrem Erstaunen trägt dieser einen sauberen und farbenfrohen Kittel. Noch immer keine Kleidung, aber irgendwie, zivilisierter?

Noch bevor sie etwas sagen kann, verbeugt sich die kleine Gestalt: „Oh Miss Granger, der Master erwartet sie bereits, bitte folgen Sie mir." Und damit führt er sie unter vielen weiteren Verbeugungen in den Salon. Zu ihrer Überraschung ist es Astoria, welche ihr lächelnd entgegen tritt und Hermine in ihre Arme zieht. „Nun schau nicht so, irgendjemand musste die Aufgabe ja bekommen. Und ich bin ganz froh, dass du es bist." Damit deutet Astoria auf das riesige Sofa.

Nun deutlich entspannter, lässt sich Hermine in die weichen Polster sinken. Mit einem Plopp erscheint ein weiterer Hauself und bringt ihnen Tee und Gebäck, um sich danach sofort wieder in Luft aufzulösen.

„Greif zu, Draco und Lucius sollten auch jeden Moment hier sein." Und so verfallen die beiden in ein ruhiges Gespräch, bis die Tür aufgeht und Draco im Rahmen erscheint. Dieser geht zu Astoria und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn, dann wendet er sich Hermine zu: „Granger."

„Hallo Malfoy", schießt sie in der gleichen kalten Tonlage zurück.

„Ok stopp, ihr beiden vertragt euch jetzt und wehe, ihr redet euch in meiner Gegenwart nochmal mit euren Nachnamen an. Meine Güte, ihr seid doch keine fünf mehr", wütend funkelt Astoria die zwei an. Draco sieht man an, wie er mit dem Kiefer mahlt, bevor er kurz nickt, also seufzt  Hermine kurz und nickt ebenfalls.

„Also Draco, du weißt warum ich hier bin und glaub mir ich habe da genauso wenig Lust drauf wie du. Wir werden zusammen den Fragenkatalog durchgehen, ich werde mich in deinen Privatgemächern umsehen, genauso wie ich mich bei dir auf der Arbeit umhören werde. Je mehr du mir antwortest, desto schneller bist du mich wieder los."

„Was hoffentlich so schnell wie möglich ist." Draco verdreht genervt die Augen.

„Draco etwas mehr Höflichkeit, so habe ich dich nicht erzogen. Miss Granger bitte verzeihen Sie die grobe Art meines Sohnes. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern." Und so betritt Lucius Malfoy den Salon mit einem strahlenden Lächeln. Noch bevor Hermine etwas erwidern kann, greift er nach ihrer Hand, verbeugt sich und haucht einen Handkuss auf ihre Finger.

In diesem Moment weiß Hermine nicht, ob sie schockiert, angeekelt oder positiv überrascht sein soll. Er wirkt so aufrichtig und elegant wie eh und je. Doch Hermine hat auch seine dunkle Seite kennengelernt. Trotzdem kann sie nicht leugnen, dass dieser Mann seine ganz persönliche Anziehungskraft besitzt und sich dessen auch ziemlich bewusst ist.

Innerlich könnte sie sich ohrfeigen. „Gut, dann einigen Sie sich bitte, mit wem von Ihnen, ich beginne." Danach blickt sie zu Astoria, da dies wohl der sicherste Fleck im Raum ist.

Einmal Totesser immer Totesser?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt