18.12

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"Gute Nacht." Bei diesen Worten haucht er ihr einen Kuss auf die Hand. Danach treffen ihre Blicke aufeinander. Es wird still im Raum, während Hermine förmlich in seinen Augen versinkt. Stück für Stück nähert sich Lucius ihr und legt schließlich seine Hand an ihre Wange. Als sie die Augen schließt, haucht er ihr einen zarten Kuss auf die Lippen. Nichts Wildes, nichts Forderndes, sanft und federleicht.

Hermine spürt, wie sich ihre Wangen rot färben und ihr Körper in Aufruhr gerät. So war das ganz sicher nicht geplant. Aber sie kann nicht sagen, dass sie es nicht genießt.

"Können wir den Abend wiederholen?" Diese Frage hat einen schlimmeren Effekt als ein Kübel kaltes Wasser. Was soll sie denn jetzt tun? Beide Männer wollen sie wiedersehen und beide haben mehr Eindruck bei ihr hinterlassen, als sie es sich eingestehen möchte.

"Gib mir etwas Zeit, um das alles zu sortieren." Verlegen blickt sie ihm entgegen. "Wirst du Severus wiedersehen?" Diese Frage erwischt sie noch unvorbereiteter. "Ich kann es dir im Moment ehrlich nicht sagen. In den letzten Tagen ist so viel passiert."

Traurig blickt er ihr entgegen, dann haucht er ihr einen letzten Kuss auf den Handrücken und lässt sie endlich alleine. In dieser Nacht findet Hermine nur schwer in den Schlaf. Ihre Gedanken kreisen immer weiter und langsam weiß sie nicht mehr, was sie noch tun, fühlen oder denken soll.

Den Samstag verbringt sie zur Abwechslung sehr gerne bei den Weasleys, da sie dort keine Zeit zum Nachdenken hat und ihr garantiert keiner Fragen zu diesen beiden speziellen Männern stellen wird.

Nur Ginny kennt sie viel zu gut und bemerkt sofort, wie sehr Hermine neben der Spur ist. "Alles gut bei dir Mine?" Zu ihrem Glück hat Ginny sie alleine abgepasst, sodass ihr die neugierigen Blicke und Fragen der restlichen Familie erspart bleiben.

"Ich weiß es nicht." Sie beißt sich unsicher auf die Unterlippe, bevor sie sich einen Ruck gibt. "Ich war auf zwei Dates und beide sind mir nicht egal. Nun weiß ich wirklich nicht, was ich machen soll. Es ist alles verzwickt."

Ginny beginnt zu strahlen: "Kenne ich sie?" Und da sind wir wieder beim leidigen Thema. "Ja, aber ich möchte mich dazu noch nicht äußern. Ich glaube nicht, dass ihr meine Wahl so gut finden werdet."

Ohne etwas zu sagen, zieht Ginny sie in ihre Arme. "Solange du glücklich bist, ist mir egal, wer es ist. Mine denkt dieses Mal bitte an dich. Nicht an Harry und mich, nicht an Mollys Wünsche und schon gar nicht an Rons verbohrte Ansichten. Für ihn ist niemand gut genug für dich. Leb dein Leben und wenn du reden willst, weißt du wo ich bin."

Glücklich erwidert Hermine die Umarmung und ist erleichtert, dass sie sich Ginny zumindest teilweise anvertrauen konnte. Den Sonntag verbringt sie bei Draco und Astoria. Zu ihrem Leidwesen will Draco die beiden nicht wirklich alleine lassen und Hermine will vor ihm nicht über die Dates reden. "Schatz, könntest du uns bitte etwas Ruhe gönnen? Es gibt gewisse Frauenthemen, die auch dich nichts angehen." Damit wirft Astoria ihn mehr oder weniger aus dem Raum.

"So und nun erzähl, wie waren deine Dates mit Severus und Lucius?"

Entsetzt sieht Hermine sie an. "Woher weißt du davon?" 


Schönen vierten Advent ihr Lieben :)

Einmal Totesser immer Totesser?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt