18. Kapitel

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Emma

Cole ließ einfach nicht locker. Nachdem Mira wieder zu Paul auf die Tanzfläche gestürmt war, drehte ich mich wieder zu ihm um. Er reichte mir ein Glas mit Sekt. Ich hatte das Gefühl, dass er mich abfüllen wollte, so viele Drinks, die er mir heute Abend schon spendiert hatte. ,,Gibt es was zu feiern?", schrie ich über die laute Musik hinweg. ,,Nur uns", sagte er und hob sein Glas. Er hatte definitiv nicht kapierte, dass ich nichts von ihm wollte. Den ganzen Abend über hing er an mir wie eine Klette. Selbst als ich für ein paar Minuten alleine getanzt hatte, stand er wieder hinter mir. Ich nahm einen großen Schluck. Und um ehrlich zu sein war ich bereits leicht betrunken, was es mir leichter machte, das auszusprechen, was ich dachte, mich aber nüchtern nicht traute zu sagen. ,,Cole du bist echt nett und nen echt guter Studiennerdpartner," lallte ich vor mich hin. Er grinste nur. ,,Aber das aus uns wird nix. Du bist echt süß und nett, aber ich will keinen Freund. Wirklich nicht." Er schaute mich mit trüben Augen an. Verstand er, was ich sagte? ,,Keine Beziehung für Emma. Nop." Ich wedelte mit dem Finger vor seiner Nase herum. Er nahm meine Hand und hielt sie fest. ,,Du bist betrunken Emma. Ich weiß nicht, was du da erzählst." Ich stieg vom Barhocker herunter. Zum Glück hielt er meine Hand fest, sonst wäre ich wahrscheinlich umgefallen. ,,Geht es dir nicht gut? Sollen wir an die frische Luft." Mir war schwindelig und die bunten Lichter verschwammen langsam vor meinem inneren Auge. Unfähig darüber nachzudenken, was ich antworten sollte, bewegte sich mein Körper mit ihm mit. Wir quetschten uns durch die schwitzenden Massen hindurch. Die kühle Luft umhüllte mich und sorgte für eine Gänsehaut auf meinen Armen. Cole bemerkte dies und gab mir seine Jacke. Hatte er den die ganze Zeit über eine bei sich? Der Boden schwankte. Ich wollte mich setzen, doch er hielt mich an seine Brust gedrückt. ,,Komm mit," raunte er mir ins Ohr. Alles in mir schrie nicht mit ihm mitzugehen, doch mein Körper folgte meinem Kopf nicht, oder andersherum. Keine Ahnung.

Ich vernahm das Geräusch eines sich öffnenden Autos. ,,Keine Angst ich hab mir den Schlüssel von Pauls Auto geliehen. Damit du nicht im Kalten sitzen musst." Er öffnete die hintere Tür und machte eine Handbewegung, die mir signalisierte, dass ich mich in das Auto setzen sollte. Keine zehn Pferde bekommen mich dahinein. ,,Cole ich möchte nicht." Er kam näher, umfasste meine Taille und sein Gesicht war nur noch Zentimeter vor meinem entfernt. ,,Wenn du dich währst, wird es unschön für dich", raunte er finster. WAS??! Ich versuchte meine Kraft aufzubringen und ihn von mir weg zuschieben. Vergebens. Sein Griff war zu fest. Panik überkam mich. ,,Cole ich habe NEIN gesagt", schrie ich schon fast. ,,Lass mich LOS!" Er hielt mir den Mund zu und drückte mich mühelos ins Auto. Ich lag auf der Rückbank, er über mir. Er hatte mein Kleid nach oben geschoben und betrachtete gerade meine Spitzenunterwäsche. Dann leckte er sich die Lippen. ,,Fuck! Emma, erzähl mir nicht das du nicht willst das ich dich ficke so wie du dich heute extra für mich angezogen hast." So ein Bullshit, das war garantiert nicht meine Absicht gewesen. Er begann Küsse auf meinen Innenschenkeln zu verteilen. Meine Hände hielt er fest im Griff. Ich hatte keinerlei Chance, mich zu wehren. Der Nebel um mich herum wurde immer schlimmer. Ein Wimmern entfuhr mir. ,,Cole nicht", Tränen flossen meine Wangen hinunter.

Mit einem Mal war er weg. Er wurde von mir heruntergerissen und so viel wie ich noch erkennen konnte auf den Boden geworfen. Eine schwarze Gestalt beugte sich über ihn und schlug immer wieder auf ihn ein. Danach verlor ich das bewusst sein und die Dunkelheit hüllte mich ein.

Lucas

Ich durchsuchte den ganzen Club nach ihr. Fuck! Ein roter Haarschopf stach mir ins Auge. Das Mädchen, das vorhin mit Emma gesprochen hatte, tanze ausgelassen mit so einem schmächtigen Typen. Bestimmt ihr Freund. Ich steuerte direkt auf sie zu, packte sie an der Schulter und drehte sie unsanft um. ,,Hey was ..." ,,Spinnst du? Verpiss dich", schrie der Typ mich an. Ich schenkte ihm keine Beachtung. ,,Wo ist Emma?" Das Mädel wirkte verwirrt. ,,Wo ist Emma? Verdammt!" sagte ich diesmal durch zusammen gebissenen Zähnen. ,,Ich glaube auf dem Parkplatz mit Cole. Er hat meine Autoschlüssel", sagte der Penner vor mir und drängte sich zwischen mich und dem rothaarigen Mädel. Ich schnaubte. ,,Fuck!" Verwirrt starrten mir beide hinterher, als ich mich umdrehte und direkt auf den Ausgang zusteuerte. ,,Warte!" schrie das Mädel mir nach. Ich setzte den Fuß auf den Gehweg und schaute mich um. Mein Puls raste und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Einige Meter weiter konnte ich sie endlich sehen. Er schubste sie förmlich in ein Auto und stieg über sie. Alle meine Sicherungen brannten durch. Mit zusammen geballten Fäusten rannte ich auf das Auto zu. Ich konnte ihre Stimme hören. Leise. ,,Cole nicht!" Das wars. Ich riss dieses Schwein von ihr herunter und schmiss ihn zu Boden. ,,Du Wichser, was hast du ihr in den Drink getan?" Ich umklammerte seinen beschissenen Hemdkragen und zog ihn zu mir heran. ,,Endspann dich Mann, die kleine will das." Meine Faust landete das erste Mal in seinem Gesicht. ,,Verarsch mich nicht, ich hab euch beobachtet." Er stöhnte vor Schmerz auf. ,,Cole!", schrie eine Frauenstimme über den Parkplatz. ,,Lass ihn los, du Arsch!", ich vernahm das rothaarige Mädel von vorhin. Dieser Cole hob eine Hand und signalisierte ihr, dass sie stehen bleiben sollte. Erstaunlicher weiße tat sie das auch. ,,Na los du Wichser, erzähl, was hast du in ihrem Drink gemacht!" Ich war so geladen, am liebsten hätte ich noch einmal zugeschlagen. ,,Cole was?" fragte der Typ entsetzt, der nun neben dem Mädel stand. Cole lächelte süffisant. ,,Sie ist immer so verklemmt, ich baggere sie schon seit Monaten an. Ich wollte, dass sie sich entspannt." Ich verpasste ihm wieder eine. Diesmal fiel er zurück auf dem Boden. Ich kniete mich über ihn und holte erneut aus. Drei, viermal schlug ich auf ihn ein, bis er Blut spuckte. Ich richtete mich auf. ,,Wenn du sie jemals wieder anfässt bring ich dich um!", drohte ich ihm. Er nickte. Weichei.

Ich drehte mich zur Hintertür des Wagens. Emma lag bewusstlos mit hochgezogenem Kleid auf der Rückbank des Wagens. Es kostete mich all meine Stärke, um den Typen nicht jetzt gleich tot zu prügeln. Ich beugte mich hinein, checkte ihren Puls und ihre Atmung. Dann zog ich ihr das Kleid ein Stück herunter. Wieso trug sie den bitte auch solche heißen Dessous? Als ich sie endlich aus dem Auto bekommen hatte, trug ich sie im Brautstiel zu meinem Auto. Das Mädel schien aus ihrer Schockstarre aufgewacht zu sein und schrie mich an. ,,Hey, was soll das, was machst du da?" Ich blieb stehen. ,,Der Typ hat sie unter Drogen gesetzt und wollte sie vergewaltigen. Ihr seid anscheinend zu besoffen, sich um sie zu kümmern. Sie bleibt bei mir." Ich ging weiter. ,,Was? Nein, wir kennen dich nicht mal." Der Typ hielt sie fest. ,,Mira Schatz, er hat ihr das Leben gerettet und ganz Unrecht hat er nicht. Wir sind beide ziemlich betrunken." Sie funkelte ihn böse an. ,,Du spinnst doch Paul!" Ich öffnete ziemlich umständlich die hinterste Tür meines Wagens und legte sie vorsichtig hinein. Sie atmete immer noch. Gut. Als ich sicher war, dass sie nicht direkt vom Sitz rollen konnte, drehte ich mich zu dieser Mira um. ,,Mira richtig? Ich bin Lucas. Ich pass auf sie auf, ich verspreche es." Meine Atmung ging immer noch schwer. Einige Sekunden verging, in denen sie mich wütend anfunkelte. ,,Okay, aber wehe, du bist ein Serienmörder oder so." Ich musste lachen. ,,Nein definitiv nicht." Dieser Paul nahm sie in den Arm und zog sie weg. Kurz nickte er mir noch zu. Wenigstens einer, der diese Raubkatze bändigen konnte. Was hatte Emma nur für komische Freunde.


Ich könnte quietschen und ihr? Lucas, der Retter in der Not, wer hätte das gedacht nach ihren ersten Begegnungen. <3 <3

Geht es Emma gut und was wird sie zu der ganzen Sache sagen. Was denkt ihr?

Es ist ein etwas längerer Teil, aber ich hätte ewig weiterschreiben können. <3

Song des Tages - Coldplay Yellow

Eure Nila D.<3

Never be the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt