8. Kapitel

14 1 0
                                    

Emma


,,Ist es dir nicht schwergefallen keinem davon erzählen zu können?" ,,Oh doch und wie. Vor allem meinen Eltern gegenüber war es verdammt schwer. Wir haben uns immer so gut verstanden, dann ist diese Sache mit dieser Ausbildung passiert. Ich hatte bereits eine Ausbildung in der Altenpflege begonnen und die dann hingeschmissen, um hier anzufangen. Sie haben es nicht verstanden und erklären konnte ich es eben auch nicht. Ich musste mir ein paar Lügen einfallen lassen. Meine Mom wusste, dass ich nicht ehrlich war. Das hat unsere Beziehung einen kleinen Knacks gegeben. Aber zum Glück ist seit ein paar Monaten alles wieder in bester Ordnung." Als sie von ihrer Versöhnung sprach, strahlen ihre Augen. ,,Ich hatte am Anfang, als ich hierherkam, auch einen festen Freund. Wir waren schon ein halbes Jahr zusammen. Es war dasselbe wie bei meinen Eltern, er hat es nicht verstanden und ich konnte ihm nichts erklären. Ein paar Monate später haben wir Schluss gemacht." ,,Oh, das tut mir leid", ist das einzige, was mir gerade einfiel. ,,Schon gut es hätte eh nicht auf Dauer funktioniert. Sowas merkt man leider immer erst später." Wie recht sie damit hatte. ,,Und deine Freunde von außerhalb? Was ist mit denen?" ,,Naja, nach und nach merkt man, wer echte Freunde sind und wer eben nicht. Ein paar habe ich natürlich noch. Es sind aber nicht mehr so viele wie am Anfang." Sie tat es mit einem Schulterzucken ab, so als, wenn es das normalste der Welt wäre. ,,Aber hier drinnen findet man ganz schnell neue Freunde. Alle sind so lieb und nett, herzlich und offen. Na ja, zu mindestens der Großteil." Sie kicherte. Ich konnte mir vorstellen, was sie meinte. Irgendwie musste es doch immer die Sorte von Arschlöchern geben oder die, die sich für etwas Besseres hielten. Die Zicken dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Da Mr. Reinigen vorher ja erzählt hatte, dass die meisten hier aus gutem Haus kommen, würde mich das auch gar nicht wundern. ,,Er wird dir ja sicher auch erzählt haben, wie viel Geld man bekommt. Ich meine, das ist wirklich ein Haufen Asche." ,,Ja, das hat mich auch erst völlig sprachlos gemacht, aber da muss es doch einen Haken geben, oder etwa nicht?" ,,Was meinst du mit Haken? Na ja, die Ausbildung ist, wie gesagt, nicht für jeden etwas und man muss eben körperlich und geistig sehr fit sein. Um es auf den Punkt zu bringen, man muss sich durchbeißen können. Einfach ist es definitiv nicht, aber wer immer den einfachen Weg gehen will, tut es am Ende auch und wird in seinem Leben immer auf derselben Stelle stehen bleiben. Ich denke, du bist eine Person, die sich von Hindernissen nicht aus der Bahn werfen lässt." Jetzt bin ich total verwirrt. Erst meinte sie ich passiere überhaupt nicht hin und jetzt denkt, sie ich würde es schaffen? Kann sie sich für eine Option entscheiden.

,,Ich weiß genau, was in dir vorgeht. Mir ging es nicht anders. Lass dir ein paar Tage Zeit und denkt über alles genug nach. Ob es dir das auch wirklich Wert ist? Dieses Risiko einzugehen." ,,Was meinst du mit Risiko?" ,,Na ja. Der Job im Personenschutz wird zwar gut bezahlt, aber manchmal muss man eben auch sein Leben über das vor anderen Stellen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es kann eben mal schnell passieren, dass man eben Schläge hat, eine Kugel oder ein Messer abfangen muss, die eigentlich für jemand anderen bestimmt waren. Du beschützt andere. Fast so wie in den Hollywood Filmen", sie musste bei ihren Worten wieder anfangen zu kichern. Eigentlich war mir diese Information völlig bewusst gewesen, doch während des gesamten Gespräches mit Mr. Renigon, ist mir dies nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen. In den letzten Monaten vor meiner Flucht aus Florida hatte ich auch einen Aufpasser gehabt. Balze. Er wurde mir als Babysitter aufgezwungen. Was eine reine Untertreibung war. Keinen Schritt konnte ich ohne ihn machen. Auch wenn ich ihn meist nicht zu Gesicht bekam, wusste ich immer, dass er da war. Oft hatte ich mich volllaufen lassen und er spielte die Anstandsdame und brachte mich nachhause. Was ihn zwar oft in Schwierigkeiten brachte, mir aber in diesen Momenten einfach egal war. Es war eine Kunst gewesen, Blaze zu täuschen, mein Erspartes vom Konto abzuheben und mit meiner geliebten Frieda, ein weißer Mercedes Junior, über Nacht abzuhauen.

Ich war zu sehr war ich davon geplättet gewesen, während Mr. Renigon sprach. Die ganze Zeit über dachte ich, es sei ein Scherz. Ein sehr schlechter Scherz. Doch jetzt, bei dem Gespräch mit Lilith, wurde mir umso mehr bewusst, dass das vollkommener real war. Lilith zog ihr Handy aus ihrer Hosentasche. ,,Oh misst schon so spät?!" sagte sie und sprangt förmlich vom Bett auf. ,,Ich muss leider los. Morgen hab ich wieder beizeiten Schule. Vielleicht begegnen wir uns noch einmal. Ruh dich aus. Ich wünsche dir alles Gute. Auch mit deinem Kopf." Sie zwinkerte mir zu und verließ den Raum.

Wieder war ich auf mich allein gestellt. Das Hämmern hatte zum Glück nachgelassen. Dank der Tablette, die mir Charlies gegeben hatte, bevor auch sie gegangen war. Auch mich interessierte es, wie spät wir es gerade war. Ich richtete mich auf und durchsuchte den Raum mit meinen Blicken, auf der Suche nach meiner Tasche. Ah da. Sie hing zusammen mit meiner Jacke, gegenüber von mir an einem Kleiderhaken. Wieso das manche Leute machen, werde ich wohl nie verstehen. Ich schmiss meine Tasche immer auf meinen Schreibtisch im Wohnheim oder stelle sie auf meinem Stuhl ab. Oh misst. Mira. Sie durchsuchte wahrscheinlich gerade das ganze Wohnheim nach mir. Normaler weiße war ich entweder in der Bibliothek oder in meinem Zimmer um diese Uhrzeit. Ich hatte ihr total vergessen zu sagen, dass ich noch mal unterwegs war.

Vorsichtig stieg ich aus dem Bett. Durch den harten Schlag auf meinem Kopf hatte ich ein paar Gleichgewichtsstörungen und Boden näher betrachten wollte ich auf gar keinen Fall. Ich erreichte meine Tasche, hängte sie ab und lief zurück zum Bett. Setzte mich auf die Bettkante und kramte in der Tasche herum, bis ich endlich mein Handy zu fassen bekam. Ich entsperrte es und sofort wurden mit mehrere verpasste Anrufe und Nachrichten angezeigt. Lilith hatte recht. Es war wirklich schon sehr spät. Um genau zu sein 22:51 Uhr. Ich öffnete meinen Messenger und stelle erstaunt fest, dass Mira mir 15 Nachrichten geschrieben hatte. Drei sind von Cole, mein Sitznachbar in der Uni und noch ein paar Gruppennachrichten, die gerade aber nicht wichtig waren. Wie der Bücherclub und die Schülerzeitung.

Ich öffnete den Verlauf von Mira und begann Ihre Nachrichten zu überfliegen.


Hallihallöchen

So, Kapitel 8 wäre damit auch geschafft.

Ich befinde mich gerade in einem regelrechten schreib Fieber und die Story schreibt sich praktisch schon von allein :) .

Ich hoffe, das bleibt erst einmal auch so, damit ihr schnell weiterlesen könnt.

Mein Top-Lied für heute läuft in Dauerschleife bei mir. Topic ft. A7S - Breaking Me <3

Was ist euer absolutes Lieblingslied?

Wie wird Emma wohl da aus der Nummer mit Mira wieder heraus kommen?

Wird sie es für sich behalten könne oder verplappert sich Emma doch?

Erfahrt es, in dem Ihr fleißig weiterlest.

In Liebe, eure Nila D. <3 <3




Never be the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt