3. Kapitel

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Emma

Flashback: ~Weiter kam sie nicht, denn mit einem Mal wurde die Tür hinter ihr aufgerissen. Wir beide erstarrten augenblicklich.~

Vor uns stand ein älterer Mann mit leichtem grauen Haaransatz und einem Dreitagebart. Er hatte eine starke Präsenz und einschüchternd. Sein Blick war zuerst freundlich, doch als er auf das Mädchen vor mir schaute und im nächsten Augenblick mich sah, verfinsterte sich seine Miene augenblicklich. Nein, ich würde schon eher sagen, sie wurde aggressiv. Er zog das Mädchen vor mir, mit einem Mal, am aus dem Raum heraus. Dann wandte er sich mir zu. Sein Ton war scharf und angespannt: ,,Wer sind Sie? Sie haben nichts zu suchen. Wenn Sie nicht sofort verschwinden, ruf ich die Polizei. Kannst du mir das erklären, Lilith?" fragt er am Ende an das Mädchen gerichtet. Diese zuckt nur mit den Achseln und sagte: ,,Ich kenne sie nicht. Sie wollte gerade wieder gehen." Sie hob beschwichtigend die Hände hoch. Er schaute sie mit hoch gezogenen Augenbrauen an. ,,Wenn du sie nicht kennst, was macht sie dann bitte schön hier mit dir im Badezimmer?" Mein Verstand setzte wieder ein und ich schaltete mich zu Wort: ,,Was sie sagt, stimmt. Wir kennen uns nicht. Ich war hier, weil ich online gesehen habe, dass hier noch ein Aushilfsjob im Büro zu vergeben ist. Ich wollte mich direkt persönlich vorstellen. Sie wollte das ich wieder gehe und dann sind sie schon gekommen. Ich hatte nicht vor, mich in diesem Bad hier unten zu verstecken", sagte ich und wedelte mit den Händen herum. Sein Blick fiel wieder auf mich. Diesmal ist herausfordernder. Irgendetwas hier lief mehr als schief.
,,Sie sollten am besten gehen, so wie Lilith es ihnen anscheinend gesagt hat. Wenn du nicht sofort verschwindest, rufe ich die Polizei!" Geschockt starrte ich ihn an. Was hat er den jetzt für ein Problem?

Er zerrte so doll an meinem Arm, dass ich das Gefühl hatte, er würde ihn mir gleich ausreisen. ,,Aua, lassen Sie mich los. Das tut weh!" schrie ich schon fast. Langsam wurde ich richtig sauer. Er konnte mich doch nicht einfach ohne jeglichen Grund, so übertrieben aus diesem Raum zerren. Das Mädchen, ich glaube ihr Name war Lilith, konnte ich nirgends entdecken. Der Mann zog mich die Treppe hinauf. Oben am Absatz angekommen, konnte ich mich endlich aus seinem Griff befreien. Wütend funkelte ich ihn an. ,,was soll das?" fragte ich energisch und leicht außer Atem. ,,Ich habe sie gerade mehrfach aufgefordert zu gehen. Wenn sie meiner Bitte nicht nachkommen, muss ich sie wohl über übel rausschmeißen", sagt er ebenso wütend. ,,Ich habe ihnen doch gerade erklärt, dass ich nur eine Bewerbung abgeben wollte. Ich verstehe dieses ganze Theater hier einfach nicht." Ich zeige mit dem Finger auf das Mädchen, was ich jetzt hinter ihm, mit zwei anderen Mädchen entdeckte. Wo kam die denn auf einmal her? ,,Da! Sie kann es doch bezeugen, ich wollte wirklich nur die Bewerbung hier abgeben. Von mir aus können Sie die Polizei rufen, dann wird sich das alles aufklären." Ich machte immer noch keinerlei Anstalten zu gehen. Es war dumm von mir mich irgendwie rechtfertigen zu wollen und auf Krampf meine Bewerbung abgeben zu wollen. Vor allem nach dem, was in den letzten schätzungsweise fünf Minuten passiert war. War ich wirklich so verzweifelt geworden, einen Job bei so einem Typen anzufangen?

Ich war eigentlich nicht der Mensch, der sich in Schwierigkeiten brachte und eine Prügelei vom Zaun brach. Ich war eher der Kopftyp und dachte über alles Stundenlang nach. Manche Themen beschäftigen mich so lange, dass ich innerlich ganz schön aufgewühlt wurde. Deshalb war es wahrscheinlich der Grund, weshalb ich immer noch hier stand und es versuchte, egal was er sagte und wie oft er mir auch drohen mochten. Er ist ein Erwachsener Mann und da sollte man doch eigentlich von ausgehen können, das Thema wie normale Menschen klären zu können. Doch das Mädchen schwieg beharrlich. Sie hatte Angst, das sah ich sofort. Mit einem Mal zog der Mann eine Waffe aus seiner Jacken Innentasche. Erst realisierte ich gar nicht, was hier passierte. Mit einem Schlag wurde mir bewusst, dass das hier definitiv kein Scherz war. Er meint es wirklich ernst.

"Wow, wow, wow, machen sie mal langsam. Ich habe ihnen nichts getan. Ich wollte nur diese Bewerbung abgeben", wiederholte ich mich zum gefühlten tausendsten Mal. ,,Ich habe sie aufgefordert zu gehen", sagt er immer noch aggressiv. Jeder normale Menschenverstand würde laut aufschreien > lauf <, doch ich Dummerchen blieb auf irgendeiner verdrehten Weise stehen und weigerte mich zu gehen. ,,NEIN!", sagte ich ebenso bestimmt wie er. Damit schien ich ihn ein wenig aus dem Konzept gebracht zu haben. Kurz blinzelte er zwei, dreimal, bevor er sich wieder gefasst hatte. ,,Ich warne sie ein letztes Mal", sagte er nun bedrohlich und ging einen Schritt auf mich zu. Doch ich konnte mich keinen Millimeter bewegen. Meine innere Stimme versuchte wieder auf mich einzureden > Emma bist du von allen Geistern verlassen? Mach, dass du verschwindest! Der Typ wird dich umbringen, wenn du nicht abhaust.< Sie hatte war vermutlich recht, aber ich konnte es selber nicht erklären, warum ich immer noch hier stand wie angewurzelt. Wut überkam mich. Der Mann schrie: ,,Alex" , und es dauerte nicht lange, da bemerkte ich einen schwarzen Schatten im Augenwinkel.

Ich drehte meinen Kopf zu der Person um. Dieser Alex hatte genauso eine Art Schuluniform an wie diese Lilith. Er wirkte noch aggressiver und Kampf freudiger als der alte Mann vor mir. Was wohl auch daran liegen konnte, dass dieser deutlich jünger war. Er hat kurze blonde Haare und war ein wenig von der Sonne gebräunt. Seine dunklen Augen passten zu seinem Auftreten. Dieser Alex würde total in das beute Schema von Mira passen. Da war ich mir zu einhundert Prozent sicher. Ihr letzter Freund sah so ähnlich aus wie er, nur dieser Typ vor mir hatte deutlich mehr Muskel.

,,Brauchen Sie wirklich Hilfe, um ein kleines Mädchen vor die Tür zu setzen?", sagte ich spöttisch, ohne den Blick von dem Blonden abzuwenden. Ich beobachte jeder seiner Bewegungen genau, während er langsam auf mich zuging. Seine Hände war zu Fäusten geballt. Sie wurden schon etwas weiß an den Knöcheln. Jederzeit bereit, um zuzuschlagen. Ein dunkles Lachen ertönte und hallte in mir wieder. Es verbreitete eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper. Und nun merkte ich, dass ich wohl doch seiner Bitte hätte folgen sollen. In diesem Moment hoffte ich, dass ich hier lebend wieder herauskommen würde.

Was wird jetzt als Nächstes passieren? Als ich meinen Blick wieder zwischen den beiden hin und her schweifen ließ, bemerkte ich vor mir, auf einer dunklen Kommode einen Baseballschläger. Der lag definitiv nicht dort, als ich vorhin hier entlang gegangen war. Wie aus dem Affekt sprang ich mit einem Satz nach vorne, bekam ihn zu fassen und hielt ihn mit beiden Händen fest umklammert. In der Hoffnung, dass ich dem Schläger so vielleicht mehr Kraft geben könnte, falls ich ihn gleich einsetzen muss. Ich positionierte mich wieder so, dass ich beide Männer gut im Blick hatte. Wieder meldete sich meine innere Stimme zu Wort. >Man, man, man, du bist so ein dummes naives Mädchen, als ob du zwei Kerle, die deutlich größer und stärker sind als du, einfach so mit einem Baseballschläger, wie in einem dieser Action-Filme, eine runterhauen kannst?< Ich schenke ihr keine Beachtung. Zu sehr war ich damit beschäftigt, beide stets im Blick zu halten.

,,Wenn sie mich angreifen, schlage ich zu", sagte ich bestimmt. Ich war noch nie der Typ für Drohungen und ich wusste auch wirklich nicht, was ich hier gerade tat. Natürlich war ich noch nie in so einer Situation wie jetzt gewesen. Vor ein paar Jahren war ich zwar mal auf einer Party gewesen in der sich ein paar besoffene Jungs geprügelt hatten, aber da war nie eine Waffe im Spiel gewesen. Weder an meiner alten Schule noch jetzt an der Uni. Dafür war ich immer verdammt froh gewesen. 

Noch bevor ich irgendetwas realisieren konnte, bekam ich einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Mit einem Mal war alles um mich herum schwarz. Das Einzige, was ich noch halbwegs mitbekam, war dass ich nicht unsanft auf den Boden prallte, sondern weich aufgefangen wurde.


Hallo meine Lieben,

hier ist das 3. Kapitel für euch. Ich habe schon ein paar Meinungen von euch gehört und möchte mich dafür bedanken. :) :)

Ich bin ziemlich erleichtert und froh das es euch bisher sehr gut gefällt.

Was denkt Ihr wo Emma da hinein geraten ist?

Und wer ist dieser Alte Man?

Es geht auf jedenfall spanend weiter.

Mein Song des Tages Sny Cole, Dakota mit Lights go Down <3

Eure Nila D. <3


Never be the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt