Emma
Mira schaute mich abwartend an. ,,Na los erzähl schon. Wer ist dieser Lucas? Ich hab ihn hier noch nie gesehen. Woher kennt ihr euch?" Brabbelte sie los, während ich mir eine Jeans anzog. ,,Ich kenne ihn nicht." Sie legte die Stirn in Falten. ,,Er ist einer der Studenten an der dem anderen Campus. So zusagen." Kurz musste ich selbst überlegen. Es stimmte, wer war er eigentlich? Außer dass er offenbar ein Arsch und einen großen Beschützerinstinkt hatte und ich nur seinen Vornamen kannte, wusste ich tatsächlich überhaupt nichts über den heißen Typen, mit dem ich vor ein paar Stunden in seinem Bett herumgemacht hatte. Miras Augen verengten sich zu Schlitzen. ,,Du verschweigst mir doch etwas." Man war sie gut. Hitze stieg in meine Wangen. ,,Mehr als Gefummel und geknutscht war da nicht", sagte ich kleinlaut. Mir war es unangenehm, solche Sachen zu erzählen. Es war etwas Intimes und Persönliches. ,,Uhh, vielleicht ist er ja nicht nur der heiße Retter in der Not, sondern bald dein Ehemann." Ich schmiss ihr ein Kissen ins Gesicht. Wir beide lachten lauthals. ,,Das denke ich nicht", sagte ich immer noch lachend. ,,Emma du bist ein hoffnungsloser Fall." Sie warf das Kissen wieder zurück zu mir, verfehlte mich allerdings. Ich hob es vom Boden auf, strich darüber und legte es wieder an seinem Platz auf dem Bett. ,,Nicht jeder ist ein hoffnungsloser Romantik freak wie du", entgegnete ich ihr. Sie schrüzte die Lippen. ,,Hey nichts gegen Jack und Rose ja." Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen.
Ich konnte seit einer geraumen Zeit keinen Gefallen mehr an schnulzigen Liebesfilmen finden. Unsere wöchentlichen Filmabende waren ein fester Bestandteil zwischen dem ganzen Uni-Stress geworden. Unzählige Male musste ich mir das liebes Drama von Rose und Jack über mich ergehen lassen. Das schlimmste war jedoch, dass sie jedes Mal an denselben Stellen anfing zu weinen. Wenn das Wasser stieg und sie ihn mit der Axt befreite, nur um wenig später wieder in der Klemme zu stecken. Ich liebte Mira deshalb ließ ich es immer wieder über mich ergehen. Mein Geschmack waren eher die Marvel Superhelden. Wobei es mir Loki und Eros (Starfox) am allermeisten angetan hatten. ,,Wir haben da noch nie großartig drüber geredet Emma. Wieso willst du keine Beziehung?" Da war es wieder. Das Gefühl um meinem Herzen herum, dass das Schloss zu klicken ließ und die Meter hohe Mauer darum mit einem Stacheldraht überzog. Ich zog mir mein Shirt über den Kopf. ,,Das Thema hatten wir doch schon mal", entgegnete ich ihr ausweichend. ,,Nicht so richtig", lies sie nicht locker. Ich setzte mich seufzend auf mein Bett, um mir meine Sneaker anzuziehen. ,,Es ist halt so." Stille. ,,Schau mich nicht so an." ,, Ich versteh dich da einfach nicht. Hat dir jemand etwas angetan, weil du so denkst?" Der Stacheldraht zog sich schmerzhaft zusammen. ,,Gerade als ich zu einer Antwort ansetzen wollte, erlöste mich mein Handy aus dieser unangenehmen Situation.
Ich nahm ab, ohne auf den Namen zu achten. ,,Hallo?" ,,Hi na wie gehts dir? Lucas hat mir gerade alles von gestern Abend erzählt," es war Alex. Ich schmunzelte. ,,Ich lebe noch", scherzte ich. ,,Das ist nicht lustig", kam es von der anderen Seite des Zimmers aus. Mit hochgezogenen Brauen sah ich Mira an. ,,Wer war das?" fragte Alex. ,,Meine nervige Mitbewohnerin", sagte ich und streckte ihr die Zunge raus. Leises Lachen ertönte an meinem Ohr. ,,Also wie gehts dir?" ,,Gut", sagte ich knapp. ,,Okay also ähm ... gut", drögste er herum. ,,Hast du etwas auf dem Herzen?" Kurz herrschte Stille. ,,Mir tut es echt leid, dass ich nicht dabei war, um dir zu helfen." ,,Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es ist zum Glück nichts passiert." Er brummte. ,,Ich denke, ich sollte es machen", platze es aus mir heraus. ,,Was machen?" kam es von Alex und Mira gleichzeitig. Ich schaute sie an. ,,Der Abend gestern hat mir gezeigt, dass ich das Angebot annehmen sollte." ,,Emma ich weiß nicht ..." Er klang nicht begeistert. ,,Ich bin kein kleines Kind mehr, ich kann meine Entscheidungen selbst treffen", wütend umklammerte ich mein Handy fester. Beruhige dich. ,,Okay, ich meine, ich freue mich total, keine Frage nur ..." ,,Meine Entscheidung steht", sagte ich bestimmt. ,,Okay", war das einzige, was er herausbrachte. ,,Hast du schon mit Renigon gesprochen?" ,,Nein noch nicht, aber das steht auf der Liste ganz weit oben." Ich hörte, wie im Hintergrund Stimmen lauter wurden. ,,Ja ich komme. Emma sorry ich muss leider auflegen. Wir sehn uns." Wieder waren männliche Stimmen zuhören, dann war er weg. Ich legte das Telefon beiseite und schaute zu Mira. Sie starrte auf ihre Finger und Tränen liefen ihre Wangen entlang. Sofort überkam mich ein schlechtes Gewissen. ,,Du willst also echt gehen?" ihre Stimme brach.
Ich stand auf und lief zu ihr hinüber, setzte mich neben sie. ,,Ich muss das einfach machen", war die einzige Erklärung, die mir in den Sinn kam. Sie nickte nur. ,,Wir werden uns jeden Tag sehen und die Filmabende machen wir trotzdem." Ich stupste sie an. ,,Das wird aber nicht das Gleiche sein." Ihr schlurzen hallte an den Wänden wieder. Es brach mir das Herz. Sie war in der ersten Sekunde an als wir uns trafen wie eine Schwester, die ich nie hatte. Zu einhundert Prozent war ich mir nicht sicher, ob es der richtige Schritt war, doch ich musste es machen, das spürte ich.
Wir verbrachten den restlichen Samstagnachmittag damit, an dem 15 Kilometer weit entfernten Strand in der Sonne zu brutzeln. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es war Donnerstag und da ich an diesem Tag zwischen meinen Vorlesungen etwas Pause hatte, da meine Professorin kurzfristig erkrankt war, hatte ich die Gelegenheit genutzt und mit Mr. Renigon einen Termin für die vertraglichen Angelegenheiten auszumachen. Gerade sahs ich seinem Büro und wartete darauf das er hereinkam. Sein Büro war hell und modern eingerichtet. Am meisten gefielen mir die bodentiefen Fenster. Ich drehte mich um, als sich die Tür öffnete. Renigon und dieses schwarzhaarige Mädchen vom letzten Mal kamen herein. Lilith hieß, sie glaube ich. ,,Hi Emma, verzeih mir, dass du so lange warten musstest, ich musste noch auf Lilith warten", sagte er. Das Mädchen schaute verlegen zu Boden. ,,Mit der Pünktlichkeit hab ich es nicht so", sagte sie kleinlaut. Renigon streckte mir die Hand entgegen. ,,Setzen wir uns."
So wer ist auch gespannt, was da wohl alles in diesem Vertrag stehen wird?
Ich weiß es tatsächlich auch noch nicht :) ich werd einfach mal sehen, was mein Kopf so hergibt ;)
Song des Tages -Post Malone - Circles
Eure Nila <3

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Never be the same
Teen Fiction!ACHTUNG! Die Story habe ich 04.2020 angefangen, lange Zeit konnte ich nicht weiter machen. Jetzt bin ich wieder da und überarbeite aktuelle alle Teile. Natürlich bemühe ich mich, meine Story weiter zuschreiben. Ich bedanke mich für euer Verständnis...