Lucas
Sie rannte förmlich über den Parkplatz. Na toll Lucas, da hast du ja einen guten Eindruck hinterlassen - dachte ich mir. Mit ihrer Reaktion hatte ich überhaupt nicht gerechnet und ich musste mir bedauerlicher weiße eingestehen, dass ich es sehen konnte, was Renigon meinte, als er mich heute früh auf dem Flur angesprochen hatte. ,,Diese Emma ist ein Naturtalent. Ich denke, sie hat das Zeug, um es weit zu schaffen, sie selbst sieht es nur noch nicht. Klar, ihr fehlt die Kraft und die Ausdauer, aber du wirst das schon richten." Naturtalent. Ich schnaubte verächtlich. Starrköpfig war sie, daran hatte ich keinen Zweifel. Ich hoffte nur, dass sie schlau genug war und das Angebot nicht annehmen würde.
Emma
Die Woche verging rasend schnell. Mira war mir in die Arme gefallen, als ich aus dem Auto ins Wohnheimzimmer geflüchtet war. Wenn man mich fragte, hatte sie völlig über reagiert. Ich durfte mir zwar die Tage immer mal wieder anhören, dass sie fast vor Angst gestorben wäre, aber ich wusste, sie würde es verkraften. Immer wieder musste ich an das Angebot denken. Heute war Freitag und wir sahsen gerade beim Mittagessen in der Kantine. Mira merkte, dass etwas nicht stimmte. ,,Was ist los süße, du bist seit dem du über Nacht weg warst sehr nachdenklich?" Ich hatte ihr nichts von dem Vorfall erzählt. Das durfte ich auch nicht. Ich wünschte, ich könnte mit ihr reden. ,,Ich hab dir doch von dem Job erzählt", fing ich zögerlich an. ,,Ja?" ,,Na ja, es ist kein Job, es ist eher ein bezahlter Studienplatz." ,,Moment mal? Was? Das ist doch super, Geld fürs Studium zubekommen. Über wie viel reden wir hier?" , sie war voller Enthusiasmus. ,,Einer Menge Geld", sagte ich verlegen. Ich musste aufpassen, nicht zu viel zu verraten. ,,Ich kann das weitermachen, was ich hier studiere, nur eben bezahlt und noch zusätzlich eine andere Fachrichtung." ,,Da gibt es doch nichts zu überlegen", schaltete Paul Miras Freund sich plötzlich ein.
Er setze sich auf den freien Platz neben Mira. Nachdem sie damit fertig waren, sich wie verliebte Teenager abzuknutschen, sprach ich das aus, was mir von Anfang an klar gewesen war, ich mir nur nicht eingestehen wollte. ,,Ich werde dann nicht mehr hier sein, Mira." Ihr Augen weiteten sich. Erst jetzt wurde ihr klar, was es bedeutete, wenn ich diese Ausbildung annehmen würde. ,,Bist du dann aber noch hier in Hellington?" fragte Paul. ,,Ja nur etwa 15 Minuten am anderen Ende der Stadt. Wir könnten uns trotzdem jeden Tag sehen und am Wochenende Feiern gehen." Ich nahm ihre Hand, drückte sie leicht. ,,Das heißt, du willst es machen?" Wollte ich das? Eigentlich nicht, doch auf eine verschrobene Art klang es doch ganz reizvoll. Ich hatte den Drang es mir und vor allen den anderen dort zu beweisen, dass ich kein kleines Mädchen war. Ziemlich dumm eigentlich. Frustriert stöhnte ich auf: ,,Mein Kopf ist echt voll momentan, ich liebe es hier mit euch, aber das Geld ist verlockend. Ich weiß es wirklich nicht." Das war die Wahrheit. ,,Ich brauche einen Drink", sagte ich brummend und rieb mir die Schläfe. Die Kopfschmerzen kamen zwar ab und an noch einmal wieder, aber dank der wunderbaren Erfindung von Schmerzmitteln waren sie halbwegs erträglich. Ich hatte mich, nach dem ich wütend in mein Wohnheimzimmer gelaufen war nicht mehr in meine Vorlesungen begeben, sondern mich noch mal auf Ohr gehauen. Dieser Arsch Lucas hatte mich an diesem Tag noch bis Abends wütend gemacht.
,,Dann ist es beschlossene Sache, wir gehen heute Abend einen trinken", verkündete Mira und drückte leicht meine Hand. Hoffentlich hatte sie nicht gemerkt, dass ich die letzten paar Minuten in Gedanken versunken war und ihrem Gespräch nicht zugehört hatte. Wie aufs Wort ertönte die Schulklingel. Wir brachten unsere Tablets weg und verabschiedeten uns an der Kantinentür. Ich hatte noch 3 Vorlesungen an diesem frühlingshaften Freitagnachmittag. Vor meinem nächsten Kurs stand bereits Cole und wartete auf mich. Aber auch er konnte mich für den Rest des Tages nicht wirklich auf andere Gedanken bringen.
,,Mama Mia Emma, heiß siehst du aus", kam es pfeifend von Paul. Miras Augen glänzten. ,,Mein Werk, mein Schatz. Heute heißt es Feiern und keine Trübsal blasen." Ich hatte mich in eines meiner alten hautengen Lieblings-Abendkleider von Hermès gezwängt. Mein Make-up und mein Haarstyling überließ ich Mira. Es sah toll aus. Ich verschwieg ihr, dass ich früher immer so gestylt aus dem Haus gegangen war. Sie wusste nicht aus was für einer Familie ich kam und das sollte auch so bleiben. ,,Das hast du toll gemacht Schatz. Heute angelst du dir auf jeden Fall einen Kerl Emma, sonst machen wir das für dich", sagte Paul in verfiel in schallendes Gelächter. Hinter mir ertönte ein Pfiff. ,,Wer ist denn die hübsche Dame hier." Lächelnd drehte ich mich um. Ich hätte Mira töten können, während sie mir die Haare gekämmt hatte, weite sie mich ein, dass sie Cole eingeladen hatte. Sie versucht es immer wieder uns zu verkuppeln. Er war echt niedlich und sah auch wirklich gut aus. Er war groß, blond und trainiert. Aber ich hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, dass aus uns nicht mehr als Freundschaft sein würde. Ich wollte ihn nicht verletzen und hatte ihm deshalb bisher noch nicht gesagt, was ich empfand. Wir umarmten uns und er schaute mich eine Spur zu lang an für meinen Geschmack.
,,Alle Mann einsteigen", verkündete Paul. Ich war ihm gerade sehr dankbar, dass er die unangenehme Situation aufgelöst hatte. Während der gesamten Fahrt zum Club über merkte, ich Coles blicke auf mir. Ab und an schenkte ich ihm ein Lächeln in der Hoffnung, das würde den ganzen Abend nicht so weiter gehen. Mein Handy vibrierte.
Alex 21:47 Uhr: Na Cutie, wie geht's deinem Kopf, schon eine Entscheidung getroffen?
Ich schmunzelte.
Emma 21:49 Uhr: Na Lover Boy. Alles gut, nur ab und an ein wenig Kopfschmerzen. Nein, habe ich noch nicht. Heute Abend wird erst einmal gefeiert. Vielleicht seh ich dann klarer.
Alex 22:01 Uhr: Dass du eine kleine Partymaus bist, hätte ich nicht gedacht.
Emma 22:01 Uhr: Tja es gibt eben vieles was du nicht weißt ;)
Alex 22:02 Uhr: Das glaube ich dir :) :)
Ich spürte eine Hand auf meinem freien Oberschenkel. Cole. Ich rutschte unruhig auf dem Autositz hin und her. Schob sie jedoch nicht weg.
Emma 22:03 Uhr: Ich werd mich heute betrinken, wenn ich schon angebaggert werde. HILFE!
Alex 22:03 Uhr: Wer baggert dich an? Soll ich jemanden vermöbeln?
Emma 22:04 Uhr: Gerne doch ich denke, ich muss da selbst durch. Emanzipation der Frauen und so versteht sich? :)
Alex 22:05 Uhr: Sicher? :/ Wo geht ihr Feiern? Wenn was ist, sag Bescheid!
Emma 22:06 Uhr: Ja ich bin schon groß und stark. Ins High End. Dort gibt es wenigstens anständige Drinks :)
Alex 22:07 Uhr: Okay ich glaub dir das jetzt mal.
Emma 22:10 Uhr: Wir sind da. Bis später :3
Als Paul geparkt hatte, sprang ich förmlich aus dem Auto. Cole schien jetzt erst recht nicht locker lassen zu wollen. Er joggte um das Auto herum und umfasste meine Taille. Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien. Keine Chance. Mira wackelte mit den Augenbrauen. Das würde sie auf jeden Fall wieder bekommen.
Puhh ich muss sagen es ist gar nicht so einfach Tage zu überspringen. Ich schreibe immer alles gerne ausführlich, doch ich denke, in diesem Kapitel konnte ich es ganz gut beschreiben.
Alex ist echt ein cutie :)
Mal schauen, ob Cole sich noch mehr an Emma ranmacht. Ob sie ihn endlich die Meinung geigt.
Ihr werdet es im nächsten Kapitel erfahren.
Song des Tages - Prada - Cassö (SoundCloud Edit) Tiktok Trending "i want pradaaa"
Eure Nila D. <3
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Never be the same
Teen Fiction!ACHTUNG! Die Story habe ich 04.2020 angefangen, lange Zeit konnte ich nicht weiter machen. Jetzt bin ich wieder da und überarbeite aktuelle alle Teile. Natürlich bemühe ich mich, meine Story weiter zuschreiben. Ich bedanke mich für euer Verständnis...