Never be the same

29. Kapitel

Lucas

Die Fahrt verlief schweigend, was wohl eher daran lag, dass Emma neben mir auf dem Beifahrersitz eingeschlafen war. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass wir Sex in meinem Auto haben würden, vor allem nicht nach der Sache im Restaurant. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, mir hätte es nicht gefallen, wie sie sich unter mir gewölbt hatte als sie gekommen war. Mein Schwanz wurde augenblicklich härter als ich daran dachte. An einer roten Ampel glitt mein Blick wieder zu ihr. Ihr Wangen waren leicht gerötet. Sie wirkte zufrieden. Ich hatte leichte Narben an ihrem Körper entdeckt, als ich sie ausgezogen hatte. Irgendetwas hatte sie zu verheimlichen. Das war mir von Anfang an klar gewesen. Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass ihr Ex-Freund war, zumal sie panische Angst vor ihm zu haben schien. Wut stieg in mir auf und ich drückte ein wenig zu fest aufs Gaspedal, als die Ampel auf Grün sprang. Emma schlief weiter. Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche. Ich wusste, dass es Stella war. Sie nervte mich schon seit einer Ewigkeit, dass wir wieder was zusammen machen sollen. Sie war bisher die einzige, mit der ich gelegentlich mal etwas hatte. Wieder vibrierte es. Genervt stöhnte ich auf. Neben mir raschelte es. Shit, ich hatte Emma versehentlich geweckt. Verschlafen blinzelte sie mit den Augen. Wir waren nur noch zwei Querstraßen vom Schulgelände entfernt.

Emma

Ein Geräusch weckte mich auf. Mist, ich war eingeschlafen, wie peinlich, dachte ich mir. Hoffentlich hab ich nicht geredet oder noch schlimmer geschnarcht. Ich rieb mir die Augen. Wir waren fast da, das erkannte ich an den Häusern, die ich vor einiger Zeit hier entlang gelaufen war. Aus dem Radio klang, leite Taylor Swift mit Style, dass er sowas hörte. Er bog auf den Parkplatz ab, der gut gefüllt war. Von Lilith wusste ich, dass am Montag der erste reguläre Ausbildungstag war. Was gut ist, denn so hab ich zu mindestens nichts verpasst und muss nichts nachholen. Er stellte den Motor aus. Erst jetzt merkte ich, dass ich ganz in meinen Gedanken versunken war. Lucas schaute mir geradewegs in die Augen. Ein schelmisches Grinsen umspielte seine Lippen. Ich wusste genau, was ihm durch den Kopf ging. Er machte den ersten Schritt. ,,War ein interessanter Abend." Ich verdrehte die Augen und musste lachen. ,,Bild dir nicht zu viel darauf ein", sagte ich und wollte gerade aussteigen, als er mich am Arm berührte. ,,Emma ich mein das ernst. Wir können das gerne wiederholen und wenn es auch nur reden ist", er wurde augenblicklich ernster und mir gefiel das nicht. Ich nickte nur. ,,Mir gehts gut", versuchte ich ihm möglichst glaubwürdig zu vermitteln. ,,Das heut Abend sollte unter uns bleiben, ich hab schon mitbekommen wie die hier alle immer tratschen", plapperte ich viel zu schnell. Er ließ mich los und machte eine Handbewegung als ob er einen Reißverschluss an seinem Mund zuziehen würde. ,,Keine Sorge, der Abend gehört nur uns Sweet Heart." Bei seinen Worten machte mein Herz einen verräterischen Satz. Ich hätte am liebsten dagegen geschlagen. Sein Handy klingelte. Er zog es aus seiner Hosentasche. Als er den Namen darauf las, wurde sein Blick genervt. Er ging ran und ich war unfähig aus dem Auto zu steigen. ,,Was ist?" fragte er nicht besonders nett. Ich konnte deutlich eine helle Frauenstimme hören.

,,Nein sorry ich bin noch unterwegs ein anderes Mal okay?" Wieder hallten schrille Töne aus dem Hörer. Ich fühlte mich unwohl. ,,Stella geh mir nicht auf den Senkel, das hatte ich dir schon tausendmal gesagt oder nicht", sagte er nun wütender. Ich griff zur Tür, öffnete sie und stieg aus. Die Tür schloss ich geräuschvoll. Sein Blick schnellte zu mir, als ich um den Wagen herum Richtung Gebäude lief. Ich hörte, wie auch er ausstieg und den Wagen verschloss. Wieso um Himmels willen hatten wir Sex in seinem Auto gehabt. Es traf mich wie ein Blitz. Klar hatten wir geklärt, dass keiner von uns beiden an einem ernsthaften Ding interessiert ist, aber dass er direkt danach mit einer anderen Telefoniert war schon irgendwie hart. ,,Emma warte kurz", sagte Lucas und joggte zu mir. Er erreichte mich kurz bevor ich die Eingangstür erreicht hatte. Ich drehte mich zu ihm um. Er wirkte durcheinander. Wegen der Tussi am Telefon? ,,Es war wirklich ein schöner Abend und mein Angebot war ernst gemeint. Ich hab immer ein offenes Ohr." Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. ,,Was?" fragte er. ,,Das war eine einmalige Sache Lucas. Ich dachte, du denkst genauso." ,,Das tue ich auch, Sweet Heart, keine Angst", sagte er rasch. ,,Beziehungen sind nicht mein Ding." Ich nickte nur. ,,Es ist schon spät, ich wollte schlafen gehen", sagte ich und deutete auf die Tür. ,,Klar", er grinste. Woran er wohl gerade dachte. Er gab einen Pin neben der verschlossenen Tür ein. Diese öffnete sich mit einem Summen. Ich muss mir den Code echt merken, sonst stehe ich die ganze Nacht hier vor der Tür. Er stand auf einem der unzähligen Zettel, die Lilith mir gegeben hatte, als ich mein neues Zimmer bezog.

Ich zog mir meine Schlafsachen an und putze mir gerade die Zähne, als meine Gedanken wieder zu Lucas abschweiften. Seine Küsse auf meiner Haut hatten sich eingebrannt, genauso wie seine Berührungen. Vor meinem inneren Auge ließ ich es zu, dass ich an die Situation im Auto zurückdachte. Mir wurde warm und Feuchte breitete sich zwischen meinen Beinen aus. Verdammter Mistkerl. Wütend schmiss ich die Zahnbürste ins Waschbecken. Wieso brachte er mich so durcheinander. Das kannte ich nicht und es gefiel mir auch nicht. Ich druft die Kontrolle über mich nicht nochmal so verlieren. Ich spülte mir den Mund aus. Morgen war Sonntag und ich hatte mir fest in meinem Kopf das Ziel gesetzt, dass ich Lucas am besten aus dem Weg gehen würde.

Ich brauchte Ewigkeiten, um endlich einschlafen zu können, wobei meine Träume von dunklen Harren, Tattoos und Sand bestimmt waren.

Dieses Kapitel viel mit tatsächlich nicht so leicht. Ich wollte unbedingt einen Ausklang machen für diesen Tag. Tatsächlich sahs ich hier 2 Tage dran um es abzuschließen. Was sagt ihr dazu?

Wer wird wohl diese Stella sein und was für eine Rolle wird sie noch spielen?

Song des Tages: Elevator Boys - Runaway

Eure Nila D. <3