27. Kapitel

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Emma

Wir fuhren schweigend durch die Straßen von Hellington. Mir war es mehr als unangenehm, dass ich Lucas gerade, aus dem Nichts angefahren habe. Er wusste nicht, was für einen Nerv er da bei mir getroffen hatte. Draußen dämmerte es schon ein wenig. Aus den Lautsprechern des Wagens drang gedämpft Musik. ,,Es tut mir leid", sagte ich nach einer Weile ohne ihn anzuschauen. ,,Ich dachte wir reden nicht", sagte er rau. Offenbar war er ebenfalls in Gedanken versunken. Ich wagte einen Blick zu ihm. ,,Ich mein es ernst. Es tut mir leid. Das ist ein Kapitel in meinem Leben, worüber ich nicht sprechen möchte. Ich hätte es dir ganz normal sagen können und dich nicht anschreien und abhauen sollen." Kindisch war mein erster Gedanke zu meinem Verhalten von vorhin. ,,Schon Okay2, winkte er ab. Er wirkte unnahbar. Ich schaute wieder aus dem Fenster und merkt, dass wir nicht auf dem Rückweg waren, wie ich es gedacht hatte. ,,Du bringst mich jetzt aber nicht um, oder?" scherzte ich, wobei ich mir da nicht einmal so sicher war. ,,Heute nicht", sagte er mit ernster Miene. ,,Was hast du vor?" fragte ich zögerlich. ,,Geduldig bist definitiv nicht." Sein Blick war auf die Straße geheftet. Es fühlte sich komisch an, dass er mich nicht ein einziges Mal anschaute. Die Berge wurden weniger und ich konnte die Schilder, die zum Stand führten, sehen. Er wollte mich also ertränken. Als er meine Angespanntheit bemerkte, schaute er kurz zu mir herüber. ,,Ich dachte, du wärst taff Sweet Heart." Er war also wieder zu Scherzen aufgelegt. Gut. ,,Ich mag einfach keine Überraschungen", sagte ich schulterzuckend.

Er bog auf einen Parkplatz nah am Meer und parkte den Wagen. Die Musik verstummte. Kurz herrschte stille, als ob wir beide nicht so recht wussten, was wir nun machen sollten. ,,Ich war hier schon eine ganze Weile nicht mehr", sagte er mit gedämpfter Stimme, dann öffnete er die Tür und stieg aus. Ich folgte ihm. Wir liefen den Strand entlang. Meine Schuhe hatte ich bereits vor der ersten Berührung des Sandes ausgezogen. Lucas hatte nur gegrinst, es aber nicht kommentiert. Es war bereits dunkler geworden und die Sonne schimmerte in Orangetönen am Horizont des Meeres. Traumhaft. ,,Ich war schon mal hier mit Mira", sagte ich ohne den Blick vom Meer nehmen zu können. ,,Sie steht auf Sonnenuntergänge?" fragte Lucas während er neben mir lief, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Ich schaute ihn an. Sie ist von uns beiden die romantische Ader." Ich lachte. ,,Du wohl nicht?" Ich verzog das Gesicht. ,,Na ja wer mag es nicht, wenn ein Mann dir die Welt zu Füßen legt, aber ich kann das ganze Drama momentan nicht ab. Ihre kitschigen Liebesfilme bringen mich echt zum Verzweifeln." Lucas grinste.

Wir setzten uns in den Sand. Das Wellenrauschen hatte eine beruhigende Wirkung auf mich. Einige Augenblicke schauten wir uns in die Augen. ,,Ich verstehe, wieso du mich hier hergebracht hast." Er schmunzelte. ,,Ich bin der beste." Ich boxte ihn gespielt auf die Schulter. Blitzschnell hielt er meinen Arm fest. Die plötzliche Berührung brachte mich aus dem Konzept. Meine Haut fing feuer, an der Stelle, an der sich unsere Haut traf. Sein Blick verfinsterte sich. ,,In meinem Kopf schwirren gerade so viele Gedanken herum, um dir das kleine Biest auszutreiben", sagte er mit rauer Stimme. Die Spannung war deutlich spürbar. Wieder zog ein Kribbeln durch meinen Bauch. ,,Erzähl mir mehr", kam es ebenso heißer von mir. Sein Grinsen war unglaublich sexy und ich hätte ihm am liebsten die Kleider vom Leib gerissen, doch ich musste mich daran zurückerinnern, dass wir hier nicht alleine waren. ,,Komm", sagte er, stand auf und zog mich mit sich. Wir liefen zurück zu seinem Auto. Kurz bevor wir ihn erreicht hatten, zog er mich ein Stück zurück, sodass ich mich zu ihm drehte. Er kam mir näher, bis ich mit dem Rücken an dein Auto stieß. Lucas drückte sich leicht gegen mich. Er hatte meine Hand in seiner verschlungen, die andere strich erst meine Wange entlang, dann bahnte sie sich ihren Weg meinen Hals hinab. Seine Berührung verursachte mir eine Gänsehaut. Die ganze Zeit hielten wir Blickkontakt. Mein Blick haschte zu seinen Lippen. Er schluckte. Shit. Ich musste mir auf die Lippe beißen. Er kam meinem Gesicht näher. Unsere Lippen trafen sich. Es war ein stürmischer, heißer Kuss. Die pure Lust war kaum auszuhalten. Er schob seine Hand in meinen Nacken und vertiefte den Kuss. Oh Gott, so gut konnte noch keiner Küssen. Ich befreite meine Hand aus seinem Griff und fuhr mit den Fingerspitzen leicht unter sein Shirt. Er keuchte. Genau das wollte ich hören. Kurz löste er sich von mir, um das Auto aufzuschließen. Schnell waren seine Lippen wieder auf meinen. ,,Wir sollten woanders hin", sagte er zwischen den Küssen. ,,Okay", hauchte ich. Wir lösten uns voneinander. Gerade als er auf die Fahrerseite gehen wollte, hielt ich ihm am Arm zurück. Er schaute mich verwirrt an. Kurz ließ ich meinen Blick über den bereits leeren Parkplatz schweifen. Er verstand. ,,Bist du dir sicher?" Als Antwort stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn erneut.

Er öffnete die hinterste Tür des Wagens und ließ mir den Vortritt. Ich setzte mich auf die Rückbank. Mein Herz raste. In einem Auto hatte ich bisher noch nie Sex gehabt. Es war irgendwie aufregend. Lucas setzte sich neben mich und schloss die Tür. Unser beider schwerer Atem war das einzige, was den Innenraum des Wagens erfüllte. Ich knöpfte meinen Cardigan auf und zog ihn aus. Ich hatte das Gefühl, er würde mich vor lauter Hitze noch umbringen. Mein Shirt hob es leicht nach oben. Lucas nutze seine Chance und seine Finger berührten die freie Haut. Wieder trafen unsere Lippen aufeinander. Seine Zunge strich sanft über meine Lippen. Ich gewährte ihm Einlass. Er schmeckte leicht süß, wahrscheinlich von der Cola im Restaurant. Keine Ahnung, wie wir es geschafft hatten, aber ich lag nun unter ihm. Ich nestelte an seinem Gürtel herum, bis ich endlich geöffnet hatte. Danach machte ich mich an seinem Shirt zu schaffen. Er ließ es zu, dass ich es ihm auszog. Ich hatte jetzt freie Sicht auf seinen gut trainierten Oberkörper und dessen Tattoos. Leider kam ich nicht dazu, sie mir genau anzusehen. Er zog mir mein Shirt aus, danach folgte meine Jeans. Ich lag nun nur in Unterwäsche vor ihm. Zum Glück hatte ich halbwegs ordentliche Wäsche an, denn mit so einem Ausgang des Abends hatte ich definitiv nicht gerechnet. Er betrachtet mich einen Moment. Ich hatte das Gefühl, meine Haut würde überall prickeln und brennen gleichzeitig. Das hier war anders als die anderen Male, mit denen ich mit irgendwelchen Kerlen ins Bett gegangen war. Normaler Weiße wusste ich nicht mal ihre Namen, was vermutlich nicht besonders schlau war.


Endlich geht es heiß her. Ich muss sagen, zu meinem Erstaunen hat sich dieses und das nächste Kapitel in einem Rutsch geschrieben.

Meine Sorge ist, dass Lucas aktuell zu weich herüberkommt. Ich weiß natürlich, dass sich das sehr schnell ändern wird, nur ihr wisst es noch nicht.

Ich liebe Usedom, Ostee im Allgemeinen. Mein wunsch seit mehr als 5 Jahren ist es dort zu Wohnen und zu arbeiten. Leider hat mein Leben sich so entwickelt, dass es nur ein Traum bleibt. Ich meine hey Urlaub mach ich dort richtig gerne.

Song des Tages: SDP - so schön kaputt

Schnell ins nächste Kapitel mit euch.

Eure Nila D.<3

Never be the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt