Die Feier im Gemeinschaftsraum

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Als Lucy im Gemeinschaftsraum ankam, war die Feier bereits im vollen Gange.
Überall wo man hinsah, waren grüne Beleuchtungen, Luftballons und sogar Snacks in Grüntönen. Es gab beispielsweise grünes Popcorn und grüne Gummibärchen.
Alle Slytherins waren da. Egal ob Erstklässler oder Siebtklässler. Schließlich waren sie ein Haus, eine Art Familie.
Lucy ging auf die bekannten Gesichter von Pansy und den anderen Slytherin-Mädchen zu.
„Potter, da bist du ja!" rief Pansy zu ihr und umarmte sie vor Freude.
„Natürlich bin ich da, wieso sollte ich es denn nicht sein?" fragte Lucy mit einem Lächeln.
„Naja du bist immer noch die Schwester von.."
„Ok das reicht. Ich bin nicht die ,Schwester von', sondern ich bin Lucy. Ich treffe eigene Entscheidungen und habe ein eigenes Leben. Und nun lass uns Spaß haben." unterbrach Lucy sie.
Die Mädchen tanzten zur Musik und hatten Spaß.
„Na sieh mal an. Das Potter-Mädchen ist ja wirklich gekommen." Malfoy und die anderen Jungs kamen auf die Mädchen zu.
„Schön auch dich zu sehen, Malfoy." sagte Lucy.
„Wir hatten schon Angst, du würdest lieber mit den Gryffindors rumhängen. Du solltest lieber mit deinesgleichen zu tun haben." entgegnete Malfoy. Pansy kicherte.
„Was meinst du mit ,deinesgleichen'?" fragte Lucy.
„Du weißt schon. Mit Hexen und Zauberern der höheren Obrigkeit. Nicht so wie dein Bruder, der mit Blutsverrätern und Schlammblütern lieber rumhängt." Malfoy lachte.
„Weißt du, Malfoy, mir ist es egal, mit wem mein Bruder rumhängt. Es ist seine Entscheidung. Genauso wie es meine Entscheidung ist mit euch zu tun zu haben, trotz eurer Ansichten.."
„Was soll das denn heißen?" fragte Malfoy.
„Dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt." Lucy lächelte ihn an und ging davon.
Lucy wollte die Feier nicht mit Diskussionen verbringen. So verbrachte sie die restliche Zeit mit anderen Leuten, ehe die Bettruhe einkehrte.
Die Tage vergingen und so fand irgendwann bereits Harrys erstes Quidditch-Spiel statt. Ausgerechnet Gryffindor gegen Slytherin.
Da Lucy sowohl ihren Zwillingsbruder, als auch ihr Haus unterstützen möchte, hatte sie auf ihrer linken Wange die Farben von Slytherin und auf ihrer rechten die Farben von Gryffindor aufgemalt.
Die anderen Slytherins konnten sie nicht verstehen und schauten sie grimmig an.
Ihr war es egal, wer gewinnen würde, hauptsache ihr Bruder behält all seine Gliedmaßen und hat seinen Spaß.
So kam es, dass Harry den Schnatz fing. Ausgerechnet mit seinem Mund, was ein lustiger Anblick war. Gryffindor gewann und feierte. Auch Lucy durfte in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, da Harry ihr das Passwort sagte.
Also ging Lucy in den Gemeinschaftsraum und bereute es auch schon bald.
Als Lucy eintraf, verstummte die Menge.
„Ähm, was macht die hier?" fragte ein Gryffindor-Schüler namens Seamus
„‚Die' ist immer noch meine Schwester, Seamus." antwortete Harry ihm aufgebracht.
„Aber wieso ist sie hier?" fragte Seamus immer noch skeptisch.
„Weil ich sie eingeladen haben."
„Du hast ihr das Passwort gesagt??" fragte Hermine.
„Hermine, sie ist meine Schwester!" Harry wurde wütend.
„Ja, mag sein. Aber eine Slytherin gehört sicher nicht in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors." sagte Hermine zu ihm.
„Ich verstehe das Problem nicht, Leute. Sie ist meine Schwester und wollte mit uns unseren Sieg feiern." Harry wirkte wütend und enttäuscht gleichzeitig.
„Kein Problem, Leute. Ich verstehe schon.. es ist besser, wenn ich gehe." Lucy war sauer.
Sie verstand so langsam, wieso Slytherin und Gryffindor nichts miteinander zu tun haben sollten. Sie stehen seit Jahren bereits in Konkurrenz und das wird sich nie ändern. Lucy hatte niemanden etwas getan und trotzdem wurde sie von den Gryffindors ausgeschlossen.
„Blöde Gryffindors, blöde Hermime." murmelte Lucy wütend vor sich hin während sie wieder im Slytherin-Haus war.
„Warum so angespannt, Potter?" ertönte eine Stimme aus dem Gemeinschaftsraum. Lucy erschrak. Sie erkannte, dass die Stimme Malfoy gehörte.
„Ach gar nichts." sagte Lucy, immer noch sichtlich wütend.
„Nach nichts sieht das aber nicht aus."
„Diese blöden Gryffindors.." aus Lucy sprudelte es vor Wut heraus und sie erzählte Malfoy alles.
„Ich habe es dir doch gesagt, Potter. Es wäre gut, wenn du unter deinesgleichen bleibst."
„Vielleicht hast du Recht. Mit den Gryffndors bin ich echt durch." sagte Lucy wütend und enttäuscht gleichzeitig.
Tage und Wochen vergingen. Trotz des Zwischenfalls ging Lucy regelmäßig zu Harrys Training, um ihn zu unterstützen und auch sonst verstanden sich die Geschwister gut. Mit Harrys Freunden, Hermine und Ron, wollte sie jedoch nicht viel zu tun haben.
Weihnachten rückte immer näher und Harry fragte Lucy: „Sag mal Luce, hast du etwas von einem Nicholas Flamel gehört?"
„Nein, wieso? Wer soll das sein?" fragte Lucy.
„Nun, das versuchen wir herauszufinden."
Harry erzählte Lucy die ganze Geschichte.
„Ein dreiköpfiger Hund? Hier in Hogwarts?" Lucy schien entsetzt.
„Ja und es scheint etwas mit diesem Nicholas Flamel zu tun zu haben. Also es wäre echt gut, wenn du in der Bibliothek gemeinsam mit uns Bücher suchen könntest, in denen der Name vorkommt." sagte Harry.
„Solange ich mit den anderen nichts zu tun haben muss, helfe ich dir natürlich." sagte Lucy zu ihm.
„Danke, Schwesterherz." sagte Harry und umarmte sie.
Sie gingen Tag für Tag in die Bibliothek, fanden jedoch nichts.
Und bald schon stand Weihnachten vor der Tür.
„Schon gepackt, Potter?" fragte Malfoy Lucy einen Tag vor Weihnachten.
„Ohh, ähm ich fahre nicht nachhause." sagte Lucy.
„Wieso nicht?" fragte Pansy sie.
„Ich bleibe hier. Bei meinem Bruder. Wir haben noch nie Weihnachten zusammen verbracht. Ich dachte, das wäre unser erstes gemeinsames Weihnachten.." sagte Lucy. Sie wusste natürlich, dass auch ihr Ziehvater Snape hier bleiben würde. Außerdem könne sie so tatsächlich Weihnachten mit Harry verbringen.
„Wie du meinst. Ich schreibe dir einen Brief." sagte Pansy.
Am nächsten Tag kam Harry freudestrahlend auf Lucy zu.
„Schau mal, Lucy. Wir haben ein gemeinsames Geschenk." sagte Harry glücklich.
„Lass es uns öffnen!" sagte Lucy aufgeregt und die beiden packten gemeinsam das Geschenk aus.
„Ein Umhang? Den kannst du alleine behalten Harry." sagte Lucy enttäuscht.
„Wie du meinst." sagte Harry und zog ihn an. Plötzlich stellten beide fest, dass Harrys Körper unsichtbar war.
„Harry, das ist ja unfassbar. Ein unsichtbar machender Tarnumhang! Wer schenkt uns nur sowas?" fragte Lucy.
„Tja, gute Frage.. nützlich ist er auf jeden Fall" sagte Harry.
„Jetzt kann ich also doch zu eurer Gryffindor-Feier kommen. Niemand wird mich sehen." strahlte Lucy.
Die beiden lachten.
Wieder vergingen Wochen, bis Lucy hörte, dass Draco, Harry, Ron und Hermine als Strafe in den verbotenen Wald mussten.
Draco erzählte am Tisch der Slytherins was vorgefallen war. Dass Hagrid einen Drachen besaß, dass sie alle in den verbotenen Wald mussten, ein totes Einhorn fanden und sich bei diesem Einhorn eine gruselige Gestalt befand. „Potter hat natürlich die Biege gemacht. Aber ich habe mich diesem Wesen gestellt, so mutig wie ich bin." erzählte Draco triumphierend. Lucy blickte fragend Harry an, dieser rollte die Augen und schüttelte den Kopf.
Lucy lachte. Ihr war klar, dass Harry nicht wegrannte sondern Draco.
Harry erklärte ihr, dass es sich wahrscheinlich um eine Gestalt Lord Voldemorts handelte.
Lucy wurde mulmig zumute.
„Aber er ist doch tot?" fragte sie.
„Nein, er verschwand nur." sagte Harry.
„Wenn es darauf ankommt, werde ich unsere Eltern rächen." sagte Lucy tapfer.
„Ich genauso. Er hat unsere Eltern umgebracht und wird nicht ungestraft davon kommen." die Geschwister waren sich einig, wenn Voldemort jemals zurückkehrt, halten sie zusammen.
Wieder vergingen Wochen und die Sommerferien rückten näher.
Ihre Noten waren gut bis sehr gut, nur ließ sie es nicht so sehr raushängen, wie Hermine. Lucy kann sie nicht besonders leiden aber sie akzeptiert Harrys Freunde. Im Gegenzug erwartet sie schließlich auch, dass Harry ihre Freunde akzeptiert.
Professor Snape warf zwar immer ein Auge auf Lucy, um zu schauen, wie es seiner Ziehtochter geht und was sie macht, allerdings hatten die beiden während der gesamten Hogwarts-Zeit nicht viel miteinander zu tun. Lucy störte es jedoch nicht, da sie wusste, dass niemand erfahren sollte, dass sie bei ihm lebt. In den Sommerferien leben sie ja sowieso wieder zusammen.
Die Tage vor der Verleihung des Hauspokals rückten immer näher.
„Wir gewinnen den Hauspokal sowieso. Wir haben die meisten Punkte." hörte Lucy Malfoy siegessicher sagen.
„Lucy, kommst du bitte mit?" Professor Dumbledore stand plötzlich hinter Lucy. Lucy wunderte sich, aber ging mit.
Sie wurde zum Krankenflügel geführt und sie ahnte nichts gutes.
„Harry!!" schrie sie, als sie ihn liegen sah.
„Mir geht es gut, Luce." sagte Harry und nahm ihre Hand.
Er erzählte ihr die ganze Geschichte mit dem dreiköpfigen Hund, den Aufgaben der Lehrer, von Professor Quirell, dem Stein der Weisen und sogar von Lord Voldemort.
„Harry, wieso hast du nichts gesagt?" Lucy schien besorgt aber auch ein wenig enttäuscht.
„Es ging alles plötzlich so schnell und es gab auch kein zurück mehr." sagte Harry.
„Es ist alles gut gegangen. Harry, du musst dich noch ausruhen. In zwei Tagen endet das Schuljahr, bis dahin möchtest du doch wieder fit sein." sagte Professor Dumbledore.
„Natürlich, Professor." sagte Harry.
Und so kam es zu dem letzten Abend des Schuljahres und der Verleihung des Hauspokals. Die Slytherins waren aufgrund ihres Punktestands sehr siegessicher.
Überall hingen Fahnen und Flaggen von den Slytherins.
Es kam jedoch ganz anders. Professor Dumbledore verkündete aufgrund der neuesten Geschehnisse, dass sich die Punkte geändert haben. So kam es dazu, dass dieses Jahr Gryffindor den Hauspokal gewann. Alle, bis auf die Slytherins jubelten. Sogar Lucy, die ihren Bruder eigentlich immer unterstützt, war nicht erfreut darüber.
Am nächsten Morgen packte Lucy noch schnell die letzten Sachen in den Koffer. Sie war traurig, dass das Jahr so schnell vorbeiging. Sie freute sich aber bereits auf das kommende Jahr.
So ging sie gemeinsam mit den anderen zum Gleis, wo auch schon der Hogwarts-Express wartete. Harry zeigte Lucy ein Bild. Darauf zu sehen waren ihre Eltern. Mit zwei kleinen Babys. Einem Jungen und einem Mädchen. Lucy stiegen die Tränen in die Augen. Noch nie hatte sie ein Foto ihrer Eltern gesehen. „Du siehst wirklich aus wie Dad." lächelte Lucy Harry an.
„Und du siehst aus wie Mom." Harry umarmte sie und gemeinsam stiegen sie in den Hogwarts-Express.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt