Die Dinge ändern sich

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Hermine nahm Lucy kurz zur Seite.
„Geh schon vor." sagte Lucy zu Draco.
„Wo warst du? Alle haben sich Sorgen gemacht!" sagte Hermine streng.
„Ich dachte, dass es nicht auffällt, wenn ich fehle." sagte Lucy zu ihr.
„Sirius war außer sich vor Sorge! Genau wie alle anderen. Was war denn bitte los, dass du niemanden Bescheid gesagt hast, wohin du gehst!?" Hermine war sauer vor Sorge.
„Sirius hätte mir nie erlaubt, dass ich Draco und seine Familie besuche." rechtfertigte sich Lucy.
„Lucy, sein Vater ist ein Todesser. Natürlich hätte er dir das nicht erlaubt. Er macht sich Sorgen um dich und ist für dich verantwortlich. Du musst ihm unbedingt einen Brief schreiben, wenn wir angekommen sind! Und sprich bitte mit Harry nachher!"
„Ja. Du hast Recht. Es war dumm von mir. Aber ich bereue es nicht. Draco und ich, wir hätten uns fast geküsst." grinste Lucy.
„Wieso nur fast?" Hermine sah sie fragend an.
„Naja.. ich bin weggelaufen, bevor er es versucht hatte." stammelte Lucy leise.
„Ist nicht dein Ernst?" lachte Hermine. Lucy nickte bedrückt.
„Du fährst heimlich zu dem Jungen, den du liebst und sobald er dich küssen will, läufst du weg?" Hermine lachte. Lucy nickte peinlich berührt.
„Ja. Irgendwie schon. Ziemlich dumm, oder?"
„Allerdings. Naja wir sehen uns später." sagte Hermine zu ihr und drückte sie kurz. Lucy ging in das Abteil, wo die Slytherins saßen und sah wie Pansy auf ihrem Platz neben Draco saß. Sie himmelte ihn an und Lucy hätte brechen können.
„Wow, ich finde es so cool, dass du Vertrauensschüler bist, Draco. Ich könnte mir keinen besseren vorstellen." sagte Pansy. Lucy ging zu ihnen.
„Oh. Na sieh mal einer an. Dich gibt's ja auch noch." sagte Pansy abwertend zu ihr.
„Pansy, können wir bitte kurz sprechen? Das geht jetzt schon über ein halbes Jahr so. Ich versteh nicht, was du für ein Problem mit mir hast." sagte Lucy. Es nervte sie, dass sie keine Möglichkeiten bisher hatte, um mit Pansy in Ruhe über ihr Problem zu sprechen.
„DU bist das Problem." sagte Pansy und stand auf.
„Wie bitte?! Du bist bei den Vorbereitungen für den Ball einfach abgehauen!"
„Ja und kannst du dir denken, wieso?!" sagte Pansy wütend. Lucy verstand nicht.
„Nein, deswegen möchte ich mit dir in Ruhe reden. Du warst meine beste Freundin!"
„Tja, da hast du ausnahmsweise mal Recht. Ich ,war'." sagte Pansy und wollte gehen.
„Bitte." sagte Lucy und hielt sie fest.
„Schön. Dann lass uns in Hogwarts in Ruhe reden." willigte Pansy wütend ein.
„Danke." sagte Lucy erleichtert und ließ Pansy los. Dann setzte Lucy sich auf den Platz neben Draco.
„Die nervt." sagte Draco und rollte mit den Augen.
„Nicht nur dich." sagte Lucy und sah zu Pansy, die sie nicht mehr beachtete.
Als sie in Hogwarts ankamen, gingen sie wie immer in die große Halle. Dort wartete bereits die Lehrerschaft und Dumbledore stand bereit, um seine Ansprache für das kommende Schuljahr zu halten. Lucy sah Snape, der sie wie immer wachsam beobachtete. Lucy hatte ihn sehr vermisst und lächelt ihm zu. Neben ihm entdeckte Lucy eine pummelige kleine Frau, die ganz pink gekleidet war. Sie hatte das Gesicht einer Kröte und sie wirkte auch vom Auftreten her ziemlich unsympathisch.
„Das ist sicher die neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste." flüsterte Lucy Draco zu und deutete mit einer Kopfbewegung zu der pinken Dame.
„Schade. Dann hat es Snape wieder nicht geschafft in diesem Jahr." sagte er zu ihr. Lucy wusste, dass Draco ihn sehr mochte. Snape war streng und gemein zu den anderen Schülern, hasste die Gryffindors und zog immer den anderen Häusern Punkte ab. Doch trotzdem waren Snape und Draco ihr sehr wichtig. Snape zog sie groß und Draco offenbarte ihr seine größten Ängste und Sorgen. Sie sah von den Beiden Seiten, die andere nie zu Gesicht bekamen. Snape behandelte sie wie seine eigene Tochter. Er war zwar nicht der Gefühlvolle, jedoch wusste Lucy, dass er alles für sie tat und tun würde.
„Ja, schade." sagte sie nur und seufzte. Ihr war bewusst, wie sehr Snape sich diese Stelle wünschte. Schon seit all den Jahren, die er in Hogwarts als Lehrer arbeitet. Sie würde es ihm vom Herzen gönnen.
Sie setzten sich und warteten darauf, dass Dumbledore sprach.
„Willkommen im neuen Schuljahr in Hogwarts. Während einige in diesem Schuljahr ihre wichtigen ZAG-Prüfungen ablegen, fangen andere gerade erst mit der Schule an. Auch in diesem Jahr teile ich euch mit, dass der Verbotene Wald, wie der Name bereits sagt, äußerst verboten ist. Gerade die Erstklässler sollten dies beherzigen. Ich darf nun euch eure neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen : Dolores Umbridge. Ich bin sicher, ihr schließt euch mir an und wünscht Professor Umbridge viel Glück." beim letzten Satz musste Dumbledore schmunzeln. Noch nie hatte ein Lehrer länger als ein Jahr die Stelle als Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste besetzt. Man sagte, sie sei verflucht.
Professor Umbridge räusperte sich auf eine ziemlich laute und nervtötende Art und unterbrach Dumbledore, der weiter sprechen wollte.
„Mh-mh" sagte sie. Scheinbar wollte sie selbst eine Rede halten.
Sie stand auf, stellte sich neben Professor Dumbledore und fing an zu reden.
Alle waren überrascht und sahen sie an.
„Danke, Schulleiter, für ihre netten Worte. Und wie schön, eure lieblichen Gesichter zu mir hoch lächeln zu sehen. Ich denke wir werden alle sehr gute Freunde werden." fing sie an.
„Das kann ja was werden." flüsterte Lucy zu Draco und hob ihre Augenbrauen. Viele Schüler flüsterten und tuschelten ebenfalls.
„Das Zaubereiministerium legt viel Wert auf die richtige und korrekte Ausbildung von jungen Hexen und Zauberern." sagte Umbridge weiter.
Lucy fand sie ziemlich unsympathisch. Sie hörte ihr nicht weiter zu und starrte sie einfach nur an. Umbridge redete so viel, dass Lucys Gehör sich abstellte. Sie wünschte sie wäre langsam fertig mit reden, damit Lucy endlich mit Harry sprechen konnte.
Irgendwann als Umbridge fertig war und sich wieder setzte, applaudierten einige aber nur aus Höflichkeit. Lucy war sich sicher, dass mehr als die Hälfte der Schüler ihr nicht mehr zugehört hatten.
Lucy aß schnell ihr Essen auf und ging anschließend Harry und seinen Freunden hinterher, die sich gerade auf dem Weg zum Gryffindor-Haus machten.
„Harry! Harry, warte bitte!" rief Lucy, als sie auf sie zu rannte.
Harry blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um.
„Was willst du? Bist du gleich wieder weg, sobald ich mich umdrehe oder bleibst du diesmal?" fragte er genervt.
„Ich bleibe. Lass mich es dir erklären." sagte sie.
„Dann lass mal hören." sagte Harry, drehte sich zu ihr um und ging auf sie zu.
„Es.. tut mir leid, dass ich abgehauen bin. Sirius hätte mir nie erlaubt, dass-" fing Lucy an. Harry unterbrach sie jedoch.
„Ja und ist dir auch klar, wieso dir Sirius nie erlauben würde, zu Malfoy zu gehen?! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Fürchterliche Sorgen!" Harry war wütend.
„Ich verstehe deine Wut aber lass mich ausreden."
„Nein. Du solltest dir klar werden lassen, auf wessen Seite du stehst. Lucius Malfoy ist ein Todesser und vielleicht sogar am Mord von Mom und Dad beteiligt gewesen!"
„Draco ist aber kein Todesser! Ich kann mir nicht vorstellen, dass er zu solchen Dingen fähig wäre!"
„Er wurde in eine Todesser-Familie hineingeboren, Lucy. Du verbündest dich mit dem Feind!" schrie Harry. Alle Schüler starrten die beiden neugierig an.
„Dem Feind?! Gut. Wenn du der Meinung bist, dann sind wir ab jetzt eben Feinde." Lucy hatte es satt mit ihm zu diskutieren.
„Das ist lächerlich. Dann begib dich doch in Gefahr. Du bist alt genug und langsam für dich selbst verantwortlich." sagte Harry zu ihr und drehte sich um, um zu gehen.
„Schön. Ich bin anders aufgewachsen als du. Ich habe mit anderen Leuten zu tun, als du. Wir sind vollkommen verschieden."
„Du sagst es." sagte Harry und ging ohne eine weiteres Wort zu sagen. Lucy stand allein gelassen im Gang. Hermine und Ron drehten sich noch ein Mal zu ihr um und lächelten sie bemitleidend an. Lucy stiegen Tränen in die Augen. Dann bemerkte sie all die Schüler, die das ganze Schauspiel beobachtet hatten.
„Wenn ihr noch länger glotzt, müsst ihr dafür zahlen!" sagte sie genervt zu den Schülern und ging. Als sie sich die Tränen wegwischte und um die Ecke bog, stieß sie mit jemandem zusammen.
„Hey, pass auf." sagte der Schüler. Laut seiner Schuluniform war er ein Gryffindor.
„Entschuldige, ich bin nur etwas durch den Wind." sagte Lucy und ging weiter.
„Wer würde dich, schöne Dame, denn zum Weinen bringen wollen? Ich denke ein Lächeln steht dir besser." sagte der Gryffindor. Flirtete er gerade mit ihr?
„Nur mein dämlicher Zwillingsbruder." sagte sie.
„Geschwister sind nicht einfach. Daher hab ich keine." grinste er.
„Ich kann ihn ja unmöglich umbringen." sagte Lucy und verdrehte die Augen. Das half ihr auch nicht weiter.
„Könntest du schon. Nur dann hättest du glaube ich ein ziemliches Problem mit den Gryffindors. Und ich kann nicht alle aufhalten." sagte er und zwinkerte.
„Wärst du nicht auf seiner Seite?" fragte sie verwundert.
„Nicht unbedingt. Eine Prinzessin muss doch beschützt werden. Und nur ein wahrer Ritter kann sie beschützen." grinste er und spannte seine Armmuskeln an.
„Du bist kein Ritter. Eher ein ziemlicher Idiot, wenn du mich fragst." kicherte Lucy. Sie fand ihn albern.
„Nenn mich, wie du willst. Ich kann alles für dich sein." zwinkerte er ihr zu. Er war ein ziemlicher Draufgänger, fand Lucy. Außerdem wirkte er arrogant und eingebildet. Aber mit solchen Leuten hatte sie Genüge zu tun. Irgendwie wirkte er doch ein wenig sympathisch.
„Hat der Idiot auch einen Namen?" fragte sie und stemmte die Hände in ihre Hüfte.
„Cormac McLaggen, Miss." sagte er, nahm ihre Hand und küsste sie.
„Ich bin Lucy. Lucy Potter." sagte sie und lächelte ihn an.
„Ich weiß." grinste Cormac.
„Du kennst meinen Namen?" Lucy war überrascht.
„Natürlich. Wie könnte jemand so eine Schönheit nicht kennen?"
Lucy war ein wenig überfordert mit all den Komplimenten.
„War schön dich kennenlernt zu haben, Cormac. Ich muss jedoch weiter. Ich muss als Vertrauensschülerin die neuen Erstklässler noch ins Haus bringen. Also wenn du mich entschuldigen würdest." sagte Lucy, um aus der Situation herauszukommen.
„Ich hoffe wir sehen uns bald wieder." zwinkerte er ihr noch zu, ehe sich die Wege der beiden trennten. Lucy war es nicht gewohnt so angeflirtet zu werden. Sie war ein wenig überfordert. Jedoch genoss sie es auf eine Art. Sie hatte die ganze Zeit nur Augen für Draco, dass sie nicht bemerkte, dass andere Jungs Interesse an ihr zeigten. Es hatte auch etwas aufregendes an sich, dachte sie sich und ging zurück in die große Halle, wo Draco bereits wartete.
„Da bist du ja." sagte er. Lucy sah, wie Draco mit all den Erstklässlern überfordert war.
„Kommt mit, Slytherins. Wir zeigen euch unser Haus." sagte Lucy und ging mit Draco und den Erstklässlern in den Keller.

Und doch liebt sie ihnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt