Und doch liebt sie ihn

Die Hogwarts-Häuser

Hogwarts war ein unglaublich großes und schönes Schloss. Lucy und die anderen Erstklässler kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Sie wurden nun von den Booten ins Innere des Schlosses geleitet. Hogwarts war von innen noch viel atemberaubender als von außen. Besser als Lucy es sich vorgestellt hat. Die Horde Erstklässler wurde nun von Hagrid an Professor McGonnagall übergeben. „Bevor Sie sich auf Ihre Plätze begeben, müssen Sie in Ihre Häuser einsortiert werden. Es gibt Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin." sagte Professor McGonnagall. „Alle Zauberer, die in Slytherin kamen, haben später auf die dunkle Seite gewechselt." hörte Lucy Ron zu Harry flüstern. Draco flüsterte zu Lucy: „Nur die mächtigsten Zauberer kommen nach Slytherin. Fast meine komplette Familie war in Slytherin. Und sie sind sehr gute und starke Zauberer geworden." Lucy war es eigentlich egal, in welches Haus sie kommt. Hauptsache sie findet schnell Anschluss. Sie hoffte sowohl mit Harry als auch mit Draco in ein Haus zu kommen aber da die beiden sich von der Art her unterscheiden, ist dies wohl sehr unrealistisch. Schlussendlich könne sie ja trotzdem mit beiden Zeit verbringen. Schließlich ist die Schule ja die selbe. Sie hofft nur, dass sich die Aufmerksamkeit um ihren Bruder bald legen wird. Sie möchte auch ein Mal in seinem Mittelpunkt stehen. Stattdessen geht es ständig nur um seine Narbe und dass er den Fluch eines bösen Zauberers überlebt hat. Nun haben die beiden endlich die Möglichkeit sich mehr als ein Mal im Monat zu sehen. Schließlich sind die beiden Zwillinge und die halten doch sogar noch mehr als normale Geschwister zusammen, denkt sich Lucy.
Sie werden von Professor McGonnagall nun in die große Halle geführt. In der großen Halle finden wichtige Ereignisse wie Prüfungen oder Ansprachen des Schuldirektors statt. Außerdem wird in der großen Halle zusammen gegessen. Es befinden sich vier lange Tische in der Halle. Ein Tisch für jedes Haus. Die Erstklässler werden auf ihrem Weg nach vorne von allen älteren Schülern begutachtet. Lucy ist sehr nervös. Wie sie wohl in die Häuser eingeteilt werden? Müssen sie eine Prüfung ablegen?
Sie kommen vorne an und auf einem Stuhl befindet sich ein lumpiger alter Hut. „Dies ist der sprechende Hut und er teilt euch in die jeweiligen Häuser ein. Egal, in welches Haus ihr kommt. Eure Häuser sind wie eure Familie. Ihr teilt euch die Schlafsäle und Gemeinschaftsräume. Ich werde jeden einzelnen von euch aufrufen und den Hut auf euren Kopf setzen. Dieser entscheidet anhand eurer Gedankengänge und Eigenschaften, welches Haus zu euch passt. Susan Bones.". Ein Mädchen mit langen braunen Haaren tritt vor und bekommt den Hut auf den Kopf gesetzt. „Hufflepuff!" schreit der Hut. Der Tisch der Hufflepuffs applaudiert und jubelt vor Freude eine neue Hufflepuff-Schülerin zu begrüßen. ‚Das ist ja ganz einfach.', denkt sich Lucy. Ein Schüler nach dem anderen wird in sein jeweiliges Haus sortiert. „Hermine Granger.", Hermine tritt vor. Das Ganze dauert mehrere Minuten, ehe der Hut sich entscheidet. „Gryffindor!" die Menge der Gryffindors jubelt. „Ronald Weasley." Ron geht nervös nach vorne und bekommt den Hut auf den Kopf gesetzt. „Gryffindor!", wieder jubeln die Gryffindors. „Wundert mich nicht. Seine gesamte Familie ist in Gryffindor. Ich bin gespannt, in welches Haus dein Bruder eingeteilt wird." sagte Draco zu Lucy. „Ich auch." seufzte Lucy. Was, wenn die beiden wieder getrennt werden? Harry verbringt dann nur Zeit mit seinem Haus und Lucy mit ihrem. So stellt sich Lucy das nicht vor und hofft nun doch, dass sie sich die Häuser teilen. „Draco Malfoy." „Es wird ganz sicher Slytherin." sagte Draco zuversichtlich. Bevor Professor McGonnagall Draco den Hut ganz auf den Kopf setzen konnte, schrie dieser bereits „Slytherin!". Der Tisch der Slytherins jubelt und grölt. Auch Crabbe und Goyle kommen nach Slytherin. „Harry Potter!" die Menge der Schüler schaut gespannt, wie sich Harry den Hut aufsetzt. Vermutlich hofft jedes Haus darauf, den berühmten Zauberer Harry Potter zugeteilt zu bekommen. „Gryffindor!" „Wir haben Potter!" rufen einige Gryffindor-Schüler laut. ,Scheinbar ist Harry wie eine Art Trophäe', denkt sich Lucy. Ob sich ihr Haus auch so über sie freuen wird? „Lucy Potter!" die Menge tuschelt. „Also stimmt es doch", Harry Potter hat also tatsächlich eine Zwillingsschwester." Lucy ist nervös. In welches Haus wird sie kommen? Vielleicht auch in ein ganz anderes als Draco und Harry? Vielleicht Ravenclaw? Hufflepuff? Professor McGonnagall setzt ihr den Hut auf. „Oh ich sehe viel Ehrgeiz. Du hast Kräfte in dir, wie ich sie lange nicht mehr gesehen habe. Du könntest diese Kräfte gut lernen zu beherrschen. Du könntest daran wachsen. Du bist schlau genug, um diese richtig einzusetzen. Ja, ich weiß, in welches Haus ich dich stecke. Slytherin!"
Lucy sieht wie Draco Harry ein Grinsen zuwirft. Nun ist es also dazu gekommen. Lucy und Harry sind wieder getrennt. Aber dennoch sind sie auf der selben Schule und könnten sich täglich sehen.
Harry wirkt kreidebleich. Und flüstert etwas zu Ron und Hermine. Lucy geht zum jubelnden Tisch der Slytherins und setzt sich zu Draco, Crabbe und Goyle. „Wir haben die andere Potter!" rief einer der Slytherins zu den Gryffindors rüber. Scheinbar sind die Slytherins doch stolz sie im Haus zu haben.
Nachdem alle restlichen Schüler nun auch in ihre Häuser eingeteilt wurden hielt der Hogwarts-Schuldirektor Professor Dumbledore eine Ansprache, dass die neuen Schüler herzlich willkommen sind und der verbotene Wald, wie der Name schon sagt, absolut verboten ist. Lucy hörte nicht wirklich zu. Ihre Gedanken kreisten um Harry, der es scheinbar genoss so umjubelt zu werden. Erst nach dem Essen sah sie zum ersten Mal zum Lehrertisch auf. Sie war so aufgeregt, dass sie gar nicht darauf geachtet hat, dass die Lehrer auch vorne sitzen. Ihr Blick fiel auf Professor Snape. Dieser sah sie stolz an. Lucy wusste, dass er der Hauslehrer der Slytherins war und freute sich darüber. „Die Vertrauensschüler bringen nun unsere neuen Schüler in ihre Häuser." sagte Professor Dumbledore. Und so trennten sich für heute die Wege von Lucy und Harry.
Die Slytherins gingen mit einem Mädchen und einem Jungen, der fünften Klasse zuerst in den Gemeinschaftsraum. Der Gemeinschaftsraum der Slytherins lag unten im Keller. Er lag sogar so tief, dass er unter dem schwarzen See lag. Man konnte durch riesige Fenster in den schwarzen See schauen. Die Schüler staunten als der Riesenkrake des Sees von Weitem zu sehen war. „Lucy Potter?" sagte die Vertrauensschülerin. Lucy huschte nach vorne und sagte „Die bin ich." „Wie es aussieht, schläfst du nicht mit den anderen Mädchen in einem Raum." sagte die Vertrauensschülerin. „Aber wo soll ich denn dann schlafen?" fragte Lucy verdutzt. „Nun ja, du bekommst ein extra Zimmer. Komm mit, ich zeige es dir." Ein Extrazimmer, na klasse, dachte sich Lucy. Nun findet sie ja noch weniger Anschluss. „Also stimmt es wohl doch." sagte Draco zu Lucy. „Was stimmt?" fragte Lucy verwirrt. „Los, komm. Ich hab heute auch noch was anderes vor." sagte die Vertrauensschülerin ungeduldig, ehe Lucy eine Antwort von Draco bekommen konnte. „Wir sehen uns dann morgen beim Frühstück." sagte Lucy zu Draco. ‚Ein Extrazimmer. Na super.' dachte sich Lucy. Warum darf sie nicht mit den anderen Mädchen in einem Raum schlafen? Stimmt etwas nicht mit ihr?
Die Nacht verging langsam. Lucy machte sich viele Gedanken. Gedanken um Harry, wie er jetzt vermutlich mit seinen neuen Freunden in einem Raum schläft. Und Gedanken um sich. Was stimmte nicht mit ihr? Wieso wurde sie ausgeschlossen von den anderen?
Als der Morgen hereinbrach war Lucy bereits fertig in ihrer Schuluniform angezogen. Sie fand, dass das Grün von Slytherin gut zu ihren Augen passte. Sie hat die Augen ihrer Mutter. Genau wie Harry. Nur, dass Harry wie ihr Vater aussieht und Lucy wie ihre Mutter mit braunen Haaren. Sie betrachtete sich im Spiegel und versuchte sich vorzustellen, wie ihre Mutter wohl in ihrem Alter aussah. Von Snape wusste sie, dass sie in Gryffindor war. Genau wie ihr Vater und genau wie Harry. Stimmte also wirklich etwas nicht mit ihr? Andererseits wurde sie von einem Slytherin aufgezogen. Snape war früher in seiner Schulzeit in Slytherin. Lucy hatte keine Zeit mehr sich groß darüber Gedanken zu machen. Sie ging in die große Halle, wo ein üppiges Frühstück wartete. Sie setzte sich zu Draco und den anderen. „Was meintest du gestern?" fragte Lucy Draco. „Nun ja. Ich habe gehört, dass du alte Magie beherrscht." antwortete er ihr. „Ich beherrsche alte Magie? Aber wieso weiß ich davon nichts?" „Weil es besser so ist." sagte Snape zu ihr, der plötzlich hinter ihnen auftauchte. „Was? Aber wieso?" fragte sie. „Lucy, ich erkläre es dir nach dem Frühstück." antwortete Snape. Lucy hat ihr Frühstück förmlich heruntergeschlungen, da sie wissen wollte, was es mit der alten Magie auf sich hat. Sie wartete etwas abseits außerhalb der großen Halle auf Snape. Nach einer Weile kam er zu ihr. „Severus, bitte sag mir, was los ist. Warum werde ich von den anderen so abgegrenzt?" fragte Lucy. Snape antwortete ihr: „Lucy, du musst wissen, dass du etwas Besonderes bist. Es gab einen Grund, wieso du damals in der Nacht nicht dabei warst. Deine Eltern haben dich versteckt." „Mich versteckt? Aber warum?" „Sie haben dich vor  dem dunklen Lord versteckt, da du im Stande bist alte Magie auszuführen. Deine Mutter konnte mit alter Magie deinen Bruder vor dem Tod retten. Scheinbar hast du etwas von ihr geerbt. Etwas, was sogar stärker sein könnte. Man mag sich nicht ausdenken, was der dunkle Lord mit dir gemacht hätte, wenn er dich bekommen hätte." „Aber ,alte Magie'.. was ist das?" fragte Lucy gespannt. „Wir wissen noch nicht inwiefern sie äußert. Bei dir kam sie nur ab und zu durch. Wir wissen nur, dass sie stärker ist als normale Magie." „Aber warum darf ich nicht zu den anderen?" fragte Lucy traurig. „Es dient zu deinem Schutz. Du darfst niemanden sagen, dass du solche Magie beherrscht. Je mehr davon wissen, desto eher erfährt es der dunkle Lord. Und wer weiß, was er mit dir machen würde. Deine Magie ist wie gesagt mächtiger als normale Magie. Es wäre fatal, wenn sich die alte Magie im Beisein der anderen Mädchen äußern würde und sich dies rumspricht." sagte Snape. „Aber Draco weiß davon." erzählte ihm Lucy. „Es handelt sich offiziell nur um ein Gerücht, welches bei einigen Zaubererfamilien durchgedrungen ist. Draco Malfoy wird das nicht weitersagen. Ich kenne seine Familie gut. Wenn jemand fragt, wieso du einzeln schläfst dann sagst du, dass du eine heftige Form des Schlafwandelns hast. Und dass du die anderen Schülerinnen nicht gefährden darfst." flüsterte Snape ihr zu. „Verstanden.." erwiderte Lucy. „Und nun geh. Der Unterricht fängt gleich an." sagte Snape zu ihr.