25. Die Rache kann beginnen

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Inzwischen ist Sonntagabend und ich sitze neben Reece auf meinem Bett. Wir küssen uns, als ich plötzlich eine Nachricht bekomme. Ich seufze kurz und drücke ihn sanft von mir, doch seine Küsse werden dadurch nur noch intensiver.

»Reece«, stöhne ich und versuche ihm klarzumachen, dass ich an mein Handy muss. Er löst seinen Mund von meinem, fährt sich mit der Zunge über seine Lippen und sagt: »Vergiss das Scheißding doch mal, Em.«

»Aber-«

»Komm schon, wenn es wichtig ist, wird derjenige dich wohl nicht so einfach davonkommen lassen. Du kannst später nachsehen«, flüstert er mir ins Ohr. Bei der Berührung seiner Lippen an meinem Ohrläppchen, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

In den letzten Tagen habe ich ziemlich viel vernachlässigt, aber ich schaffe es einfach nicht, mich von Reece fernzuhalten. Ich schaffe es nicht, mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Schule und mein Leben in Deutschland rücken in den Hintergrund, wie ein unbedeutendes Ereignis in der Vergangenheit. Jeden Tag versuche ich nicht daran zu denken, wie es zwischen uns weitergeht, wenn ich wieder nach Deutschland muss. Wird unsere Beziehung so etwas überstehen? Von Fernbeziehungen habe ich noch nie viel gehalten. Wie soll ich es denn überleben, am anderen Ende der Welt seine Stimme zu hören, und zu wissen, dass ich ihn weder küssen, noch berühren noch sonst etwas mit ihm machen kann?

Mein Handy vibriert erneut. Ich ignoriere es und gebe mich Reece Berührungen voll und ganz hin. Seine Hand, die sich unter mein T-Shirt schiebt und seine Lippen, die meinen Hals, meine Schultern erkunden. Doch spätestens als mein Handy anfängt im Dauerzustand zu vibrieren, gehen wir seufzend auseinander.

Er geht sich beim Aufsetzen durch die zerzausten Haare, um sie wenigstens ein bisschen in Ordnung zu bringen.

»Welcher Idiot schreibt dir so viel?«, fragt er gereizt. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen und drücke ihm einen letzten Kuss auf die Lippen, bevor ich nach meinem Handy greife, das auf meinem Nachttisch liegt und vor sich hin blinkt. Ich sehe, dass Ava mir einige Nachrichten geschickt hat - da haben wir wohl den Übeltäter.

Ich schaue grinsend zu Reece, der daraufhin einen Blick auf mein Handy wirft und schnaubt. »Sie hätte keinen besseren Zeitpunkt finden können.«

»Sei nicht so launisch«, lache ich und stupse ihn in die Seite, bevor ich ihre Nachrichten öffne. Während ich den Blick über die vielen Kurznachrichten schweifen lasse, verrät mir mein Handy, dass sie schon wieder am Tippen ist.

emma??

emma!!!!

komm bitte auf skype. ich muss mit dir reden.

JETZT!!!!

wegen dem plan!!!

es ist wichtig NA LOS JETZT!!!

DU SAU GEH AN DEIN HANDY!!!!

HÖR AUF MIT REECE RUMZUMACHEN EMMA UND SEI FÜR DEINE ALLERWELTBESTE FREUNDIN DA!!!

OH MEIN GOTT KEIN SEX VOR DER EHE, HAT EUCH DAS NIE JEMAND GESAGT?!

ich will ja nichts sagen, aber teeniemütter werden immer alltäglicher heutzutage, also sei vorsichtig

.... oder lass es lieber ganz sein

..... und geh jetzt endlich an dein VERDAMMTES HANDY

wenn es sein muss spam ich dich voll, bis reece die nase voll hat und mittendrin aufhört

ich kenne dich gut genug und weiß, dass du dein handy immer auf vibration geschaltet hast

A Story of Broken HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt