No Way.

09

...Trotzdem stellt sich mir die ganze Zeit eine Frage: WELCHES SCHWEIN TUT SOWAS?!...

Ich schmierte eine schmerzlindernde und heilende Salbe auf die betroffenen Stellen, woraufhin Milan die ganze Zeit zusammenzuckte und wieder mit den Tränen kämpfte, die sich langsam wieder einen Weg über seine Wangen bahnten.
Ich schätze mal, dass es erstens sehr weh tut und er zweitens nicht will, dass ihn dort wieder jemand anfasst. Aber er sagt nichts und versucht sich zu beherrschen, was mir zeigt, dass er mir vertraut, weil er weiß, dass ich ihm nie was tun würde.

Auf seinem Oberkörper sah das ganze aber leide nicht wirklich besser aus...
Riesige Hämatome in den verschiedensten Farben waren dort aufzufinden, teilweise wirkten sie schon fast schwarz.
Vereinzelt auch noch ein paar rote Striemen die wir kratzspuren aussahen.
Nachdem ich die Wunden verband legte ich eine Decke um seinen Oberkörper.

Als ich zu franco sah merkte ich, dass er gerade damit fertig war Milans Hände zu verbinden.
„Ich würde sagen, wir bringen ihn jetzt erstmal in den RTW, da ist es gemütlicher und wärmer als hier auf dem Boden",schlug Franco vor.
Natürlich stimmte ich sofort zu, da ich der gleichen Meinung war.

Milan schien mit der Zeit immer schläfriger zu werden und fast das Bewusstsein zu verlieren.
"Stefan braucht ihr noch irgendwas von ihm?",fragte ich den Polizisten.

"Bringt ihn erstmal ins Krankenhaus, das können wir ja auch noch später besprechen"

"okay, dann bringen wir ihn jetzt weg"

"Wir kommen dann später nochmal vorbei",meinte Paul.

Franco und ich hoben Milan auf das Spineboard, woraufhin er wieder leicht zusammenzuckte doch er war nicht mehr so wirklich im hier und jetzt weswegen er es nicht wirklich mitbekam.
Ich lasse ihn schlafen als er die Augen zu macht, damit es ihm nachher wieder etwas besser geht. Wir haben ihn ja an den Geräten angeschlossen so, dass wir sehen wenn etwas sein sollte.
Wenn er nachher noch von der Polizei ausgefragt wird sollte er auch gute antworten geben können und nicht die ganze zeit einschlafen.

Wir trugen ihn ganz vorsichtig, damit wir ihn erstens nicht wieder weckten und zweitens damit bei erschütterungen seine wunden nicht noch mehr Schmerzen als ohnehin schon.

"Sollen wir Alex im RTW oder erst um Krankenhaus informieren", fragte Franco.

"Ich weiß es nicht... Aber ich denke es wäre besser wenn wir ihn gleich informieren damit er schon al im Krankenhaus ist. Ich denke Milan braucht jetzt eine Person die ihm sehr nahe steht"

"Ja, du hast recht"

Nach etwas mehr als 5 Minuten kamen wir am RTW an und legten Milan sofort auf die Liege darin. Ich blieb bei Milan hinten während Franco losfuhr.
Dann nahm ich mein handy aus meiner Hosentasche und rief Alex an, der sich wahrscheinlich immer noch den Kopf darüber zerbricht wo sein Sohn sein könnte.

Zugegeben war ich etwas nervös, noch nicht vor dem Telefonat aber darauf ihm zu sagen was Milan alles hat und was wir vermuten.

Ich tippte auf seine nummer und nach nicht mal dem zweiten klingeln ging er schon ran.

"Hi Phil, was gibt's?",fragte er freundlich nach, doch ich könnte deutlich heraushören, dass er mit den Nerven absolut fertig war. Verständlich...
Wäre meine kleine Tochter weg, würde ich wahrscheinlich genauso reagieren.