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Dad und die beiden Polizisten versuchten mich noch weiter davon zu überzeugen endlich zu sagen was in der Nacht geschah.

Nach langem Überlegen beschloss ich, dass ich es einfach erzählen sollte, vielleicht würde es mir danach ja auch etwas besser gehen und mir helfen das geschehene etwas besser zu verarbeiten.

Allerdings war es mir zugleich auch unfassbar peinlich, da ich nicht stark genug war mich zu wehren. Die Situation war nur so überwältigend, dass ich gar nicht richtig reagieren konnte.

"Ok", meinte ich daher etwas unsicher.

"Das ist wirklich sehr mutig von dir, ich bin stolz auf dich",sagte Dad und lächelte mir ermutigend zu, während er sanft über meinen Handrücken Strich.

Ich atmete noch einmal ganz tief durch und fing an zu erzählen:
"Also......"

Ab Kapitel 6:

...Ich hatte ehrlich gesagt keinen Bock mehr zu joggen, weshalb ich das dann auch sein ließ.

In diesem Moment wünschte ich mir wirklich ich hätte mein Handy dabei und könnte mich ein wenig ablenken, da es mir dann doch nicht ganz geheuer war hier alleine in der Dunkelheit durch Köln zu spazieren, ohne Handy, ohne Möglichkeit jemandem zu kontaktieren.

Aber wer hätte denn auch ahnen können, dass ich dieses Handy wirklich dringend gebraucht hätte? Wer hätte ahnen können, dass wenn ich nicht unterwegs gewesen wäre, mir eines die schlimmsten Ereignisse in meinem Leben erspart geblieben wäre?

Plötzlich hörte ich ein knacken hinter mir, wie als wäre jemand auf einen kleinen Stock getreten und hätte diesen dadurch zerbrochen. Es war das typische Szenario in Horrorfilmen: Jemand alleine an einem verlassenen Ort, dann dieses typische Ast knacken und dann kurz später auch schon die Leiche der dummen Person die alleine in der Nacht draußen war. In diesem Fall ich und kein Schauspieler.

Ich drehte mich um und entdeckte rein gar nichts außer die schwärze der Nacht und das gelbliche licht einer Straße Laterne nicht weit von mir entfernt, die einen kleinen Umkreis erleuchtete.

Ich wollte gerade wieder in die richtige Richtung schauen, doch dann ging alles ganz schnell...

Ich spürte eine Kälte Hand, die sich an meinen Mund und meine Nase presste und mir somit keine Möglichkeit zu atmen ermöglichte. Verzweifelt versuchte ich die fremde Hand von meinem Gesicht zu entfernen, doch die Person die hinter mir stand war deutlich stärker als ich. Doch ich durfte jetzt nicht aufgeben wer weiß was der von mir wollte. Ich hatte ja nichts dabei was man mir klauen könnte, wirklich gar nichts.
Wollte dieser Typ mich umbringen? Aber was würde ihm das bringen, ich bin ja niemand besonders. Weder hab ich viel Geld noch bin ich in irgendeiner Art sonderlich bekannt.

Obwohl warte... Ich schulde dem aber keine Drogen, oder? Nein das kann eigentlich gar nicht sein, ich hab keine Schulden mehr bei irgendjemanden. Es muss einen anderen Grund haben...
Oder hat er mich vielleicht verwechselt?

Zu viele Fragen schossen mir in dem Moment durch den Kopf und keine konnte ich beantworten.
Ich konnte ja nichtmal den typen fragen, weil ich immer noch seine dumme Hand auf meinem Mund hatte.

Langsam kam immer mehr panik in mir auf, da ich keine Luft mehr bekam.

Werde ich so sterben? Ohne mich von jemanden verabschiedet zu haben? Ohne auch nur eine Ahnung was gerade überhaupt passiert?
Werde ich als irgendeine Leiche in einem Park enden?
Aber ich will doch gar nicht sterben!
Ich hab doch noch nichts erlebt und noch so viel vor! Ich bin doch erst sechzehn...

Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor nahm der unbekannte seine Hand weg, hielt mich aber grob an meinen Händen fest, während ich noch damit beschäftigt war wieder zu Luft  in meinen Körper zu befördern.

Wieso passiert mir immer so ne scheiße?!

"Was- Was willst d-du von- mir",keuchte ich, während ich immer noch nach Luft schnappte.

"Das wirst du schon noch sehen",lachte der psycho hinter mir.
Doch im selben Moment als seine Stimme erklang, war mir klar, dass ich ihn kennen musste, aber woher?
Wer ist er?

Plötzlich spürte ich etwas dünnes kaltes, etwa ein centimeter breites an meinem Hals, das mit einem ruck fester gezogen wurde.
Und fester.

Und fester...

Meine Hände hatte er mittlerweile losgelassen.

Verzweifelt versuchte ich das Draht artige ding an meinem Hals zu lockern, doch ohne Erfolg. Er zog es nur noch fester.

Ich spürte wie es in meine Haut Einschnitt und unfassbar brannte.
Als würde er versuchen meinen Hals in der Mitte durchzuschneiden.

Meine Beine gaben unter mir nach und ich stürzte ungehindert auf meine Knie, die nun sicher auch offen waren, zumindest fühlte es sich so an.

Ich hatte so viele emotionen und Gedanken auf einmal.
Ich hatte Angst zu sterben, den nächsten Tag nicht mehr erleben zu können. Angst was passieren wird.
Panik zu ersticken. Dieses Gefühl zu ersticken ist einfach schrecklich vor allem wenn man nicht weiß, ob es gleich wirklich vorbei ist.
Wut weil ich nicht fassen konnte wie jemand einem anderen sowas antun kann, vor allem wenn ich ihm doch gar nichts getan habe.

Womit hab ich das verdient?

Auch wenn ich auf Dad nicht immer so gut zu sprechen war, wünschte ich mir gerade nichts sehnlicher als bei ihm zu sein. Zu wissen, dass er mich beschützen und nicht sterben lassen würde.
Ich bereute alles dumme was ich jemals zu ihm gesagt hab, jeden Streit den wir hatten.
Er war bis jetzt immer für mich da und ich hab das nie wertgeschätzt, außer jetzt.
Er wollte nichtmal, dass ich heute nach aus dem Haus gehe, eben weil er sich Sorgen gemacht hat. Hätte ich nur auf ihn gehört...

Mittlerweile rannten mir einige Tränen über meine Wangen und tropften auf den kalten Gehweg.
Meine Sicht würde durch das Wasser in meinen Augen immer trüber und ich mit jeder Sekunde die verging immer verzweifelter.

Ich will nicht sterben!

Der Schwindel wurde stärker, mein Bewusstsein immer schwächer und meine Umgebung immer verschwommener.

Ich spürte noch irgendein zwicken an meinem Arm, ehe auch schon alles schwarz wurde.
Ich dachte alles sei jetzt endgültig vorbei...

Umso überraschter war ich, als ich wieder aufwachte, doch es war immer noch alles schwarz.

War ich tot oder am Leben?


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Ich weiß, dass is ein gemeiner cut, aber bald geht's weiter.

Es gilt übrigens eine generelle triggerwarnung für dieses Buch vor allem im Gewalt.
Vor allem im nächsten Kapitel, also wenn ihr das nicht lesen könnt, dann lasst es einfach.

Byeeee!

No Way.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt