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Seit meinem letzten großen Aussetzer sind schon einige Tage vergangen in denen es mir wieder einigermaßen „gut" ging.
Vielleicht lag das zum großen Teil auch an den Beruhigungsmitteln die mir seit dem Tag , auf meinen Wunsch hin verschrieben wurden. Der Arzt hat mir klar und deutlich gesagt, dass man von denen sehr schnell abhängig werden kann, doch das war mir im Moment egal.
Ich hab keinen Stoff mehr zuhause, der ist leer, deshalb brauch ich unbedingt neuen sonst dreh ich noch komplett durch. Da kommen mir die Tabletten gerade recht. Besser als nichts und so lange ich nichts richtiges hab muss ich mich halt damit begnügen.
Maik nimmt zwar auch gelegentlich Drogen, aber den muss ich gar nicht erst fragen ob er mir welche bring. Da er mein bester freund ist und von meinem Zustand weiß bringt er mir sicher nichts.
Alleine rausgehen um welche bei meinem Dealer zu holen kann ich auch knicken. Erstens weil ich mich wahrscheinlich nichtmal trauen würde alleine im dunkeln raus zu gehen und zweitens weil Papa mir das auch nicht erlauben würde. Nicht alleine.
Also sind die Tabletten fürs erste die beste Möglichkeit, denn jetzt einen Entzug zu machen würde mir noch mehr schaden. Vielleicht irgendwann aber nicht in nächster zeit.

Dad war gerade weg, da er irgendwas besorgen wollte. Mehr wollte er mir aber nicht dazu sagen.
War mir ehrlich gesagt aber dann eh egal.
Ich bin echt dankbar was er alles für mich getan hat, wie er mich unterstützt hat und es immer noch tut, aber mir wird seine Fürsorgelangsam echt zu viel. Vor allem weil wir davor jetzt nicht so ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Wir haben oft gestritten, da wären wir auch wieder bei dem Drogen Thema. Er wusste dass ich gelegentlich Drogen nehme und fand das natürlich alles andere als gut. dazu kommt noch, dass ich abends und nachts eigentlich nie zuhause war, da ich mich immer rausgeschlichen habe. Das fand er natürlich auch nichtige. Aber hat mich das interessiert? Nein, nie.
Vielleicht mag das jetzt sehr ignorant klingen, aber ich mochte es einfach zeit mit meinen Freunden zu verbringen und was mit ihnen zu unternehmen. Und das geht in der Nacht besser als am Tag, da man sonst bei den ein oder anderen Tätigkeiten entdeckt werden könnte.
Ich hab nie was schlimmes gemacht, aber sagen wir es so, hätte man mich manchmal geschnappt hätte ich schon einige Sozialstudien abarbeiten müssen. Alleine gras zu besitzen ist ja schon illegal.

Maik und ich redeten über die unterschiedlichsten Dinge und ich konnte sogar ein paar mal auch mitlachen.
Mein Dad hat darauf bestanden, dass Maik vorbei kommt um auf mich aufzupassen. Natürlich hat er es nicht mit diesen Worten gesagt,aber was soll es anderes sein. Babysitten? Das würde es auch treffen.
Er meinte sowas wie „mir Gesellschaft leisten".

Aber es ist mir eigentlich eh ganz recht. Besser als die ganze zeit von Dad bemutterten werden. Maik behandelt mich normal und das ist wirklich schön. Wenn ich wie ein psychisch labiler behandelt werde, dann komme ich aus diesem Teufelskreis doch nie wieder raus.

„Ich muss dir unbedingt was erzählen, aber bitte versprich mir, dass du ruhig bleibst", sagte Maik plötzlich.

Ich schaute ihm verwirrt entgegen.
„Okay sag. Was ist los?", fragte ich neugierig.

„Du bist der erste, dem ich es sage, da es noch relativ frisch ist. Aber ich- wie soll ich sagen, also-"

„Maik jetzt sag schon ich bin neugierig", jammerte ich, da ich es hasste neugierig gemacht zu werden und es im Endeffekt eh nicht zu erfahren.

„Ich hab einen Freund", sagte er nach kurzem durchatmen und sah mich zögernd an.

Zuerst war ich mehr als überrascht, doch langsam bildete sich ein breites grinsen auf meinen Lippen.

„Ich will ALLES wissen, jetzt! Wann habt ihr euch kennen gelernt? Wie heißt er? Wie alt ist er? Was-", fing ich sofort an zu fragen, doch mein bester freund unterbrach mich.

„Ruhig Milan, atme. Also, sein Name ist Jason und er ist 17 einhalb, also etwas älter als wir. Wir haben uns vor etwa einer Woche in einem Club kennengelernt"

„Ich freu mich so für dich! Hast du ein Foto, sieht er gut aus?", fragte ich immer noch breit grinsend.

„Ich hab kein Foto, aber er sieht echt gut aus", schwärmte er.

Ich wusste schon seit längerem, dass Maik bi ist, deswegen war diese Tatsache für mich keine Überraschung. Er hatte schon mehrere feste freunde, doch das hielt leider nie lange. Bei machen war ich aber auch froh, wenn es nicht hielt, da manche echt scheiße waren.
Ich hingegen hatte bis jetzt erst eine Freundin, circa vor ein bis zwei Jahre. Es war auch eigentlich echt schön mit ihr, bis ich herausgefunden habe, dass sie mich schon seit Wochen mit einem aus unserer Parallelklasse betrogen hatte. Als wir mal feiern waren hab ich die beiden mal mit einander knutschen sehen, doch das hab ich ihr verziehen. Ich dachte, es war nur ein kleiner Ausrutscher, doch das war erst der Anfang.
War wahrscheinlich eh besser, dass ich mich von ihr getrennt hab.

Maik wollte mir gerade weiter von Jason erzählen, doch dann ging die Haustür auf. Das müsste Dad sein.

„Milan kommst du kurz, ich hab was für dich", rief er von unten.

Seufzend stand ich von meinem Bett auf und ging mit Maik im Schlepptau die Treppe runter und was ich da im Flur sah ließ mich meine Augen weit aufreißen.

Was macht das denn hier?

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Bissen happier das Kapitel mit bisschen mehr infos, ich hoffe es hat euch gefallen.

🫶🏼🤍

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No Way.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt