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(⚠️Tw⚠️: Selbstverletzung, Suizid Gedanken & Versuch, extrem falsche selbstwahrnemung )

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(⚠️Tw⚠️: Selbstverletzung, Suizid Gedanken & Versuch, extrem falsche selbstwahrnemung )

POV: Milan

Die letzten Tage waren ein unendlicher Albtraum, aus dem ich einfach nicht aufwachen konnte. Panikattacken und Angstzustände hatten sich in mein Leben eingeschlichen wie Schatten, die jede Ecke meines Daseins verdunkelten. Selbst die kleinsten Geräusche – das piepsende Signal eines Handys, das Klirren einer Tasse – ließen mein Herz wild pochen und die Erinnerungen an Jason zurückkehren. Seine Nachrichten waren wie ein ständiger Schatten, der über mir schwebte, drohend und unbarmherzig. „Wenn du kleine Schlampe mich blockierst, dann wird Maik was passieren." Diese Worte hallten in meinem Kopf wider, und der Gedanke an die möglichen Konsequenzen ließ mich regelrecht erstarren.

Jeder Tag wurde zu einem Kampf, in dem ich gegen die Unsicherheit und die Angst ankämpfte, die mich überwältigten. Sie ließen mich fragen, ob ich es jemandem sagen sollte – jemandem, der mir helfen könnte. Doch was würde das bringen? Ich fühlte mich gefangen in einem Netz aus Scham und Angst, das sich immer enger schnürte. War das wirklich mein Leben? Existierte ich nur, um mich jeden Tag aufs Neue zu fürchten?

In meiner Verzweiflung suchte ich nach einem Ausweg, nach einem Weg, die innere Leere zu füllen, die sich wie ein dunkles Loch in mir ausbreitete. Es war kein Ausweg, sondern ein Abgrund, in den ich mich stürzte. Ich begann mich zu ritzen, mich selbst zu verletzen, und das wurde bald zu meinem einzigen Zufluchtsort. Es fühlte sich falsch an, und doch schien es so verdammt gut zu sein. Wenn ich die Klinge ansetzte, war ich diejenige, die die Kontrolle hatte. Ich entschied, wo ich schnitt, wie tief ich schnitt, wie viel Blut aus meiner Haut floss. Es war ein selbstgemachter Schmerz, der den emotionalen Schmerz für einen kurzen Moment übertönte.

Natürlich wusste niemand davon. Das Geheimnis war mein einziger Begleiter, und ich war mir sicher, dass Dad niemals davon erfahren sollte. Die Vorstellung, in eine Psychiatrie eingewiesen zu werden, ließ mich schaudern. Ich wollte nicht, dass jemand sah, wie zerbrochen ich war. Diese kleine Flamme der Hoffnung, dass ich eines Tages alles hinter mir lassen könnte, durfte nicht erlöschen. Ich würde dieses Geheimnis bewahren, so lange wie möglich.

Doch an diesem Tag war ich besonders down. Die Traurigkeit überkam mich wie ein Tsunami, der alle positiven Gedanken mit sich riss. Die Tränen liefen unaufhörlich, ein ständiger Strom aus einem gebrochenen Herzen. Ich merkte gar nicht mehr, wie oft ich weinte, so vertraut war mir der Schmerz, der mich niederdrückte.

Ich griff nach der Rasierklinge unter meinem Kopfkissen, die immer griffbereit war, und setzte sie, ohne nachzudenken, an meinen Unterarm an, nachdem ich die Ärmel meines Pullovers hochgeschoben hatte. Ein Schnitt, ein Atemzug. Der stechende Schmerz schoss durch meinen Körper und ich fühlte, wie sich meine Muskeln langsam entspannten, während ich gleichzeitig einen inneren Krieg führte. Der brennende Schmerz auf meiner Haut lenkte mich von dem unerträglichen inneren Schmerz ab, der mich Tag für Tag quälte.

Das warme, rote Blut floss über meinen Arm und tropfte auf den Boden. Für einen flüchtigen Moment fühlte ich mich besser, befreit von der inneren Dunkelheit. Doch unerwartet verschwanden diese kleinen Glücksmomente so schnell, wie sie gekommen waren. Die Bilder, die ich verzweifelt verbannt hatte, stiegen wieder auf, drängten sich in mein Bewusstsein und schüchterten mich erneut ein. Ich fühlte mich wie in einem endlosen Albtraum gefangen, in dem ich immer wieder die gleichen schrecklichen Szenen erlebte.

Die Tränen mischten sich mit meinem Blut, tropften auf die Wunden und verwischten die Grenze zwischen innerem und äußerem Schmerz. Erst als ich mir die Tränen aus den Augen wischte, erkannte ich das Chaos, das ich angerichtet hatte. Der Boden war von einem blutigen See überschwemmt, und ich saß mittendrin, umgeben von dem Beweis meiner Verzweiflung. Meine Arme waren rot, blutüberströmt, und meine rechte Hand hielt die Klinge, die ich wie versteinert anstarrte.

Wenn jemand hereinkommen würde, müsste er denken, ich hätte jemanden umgebracht. Vielleicht war das sogar wahr – ich hatte mich umgebracht, Stück für Stück, ohne dass es jemand bemerkte. Ich fühlte mich wie ein Gespenst meiner selbst, so gut wie tot, gefangen in einem Körper, der nicht mehr mein eigener war.

Was war nur los mit mir? War ich so dumm, dass ich nicht in der Lage war, diesen Kreislauf zu durchbrechen? Hier saß ich, anstatt einfach weiterzuleben, und belastete die Menschen, die mir am meisten bedeuteten, mit meinen selbstverschuldeten Problemen. Ich verstand nicht, warum sie mich noch nicht verstoßen hatten. Ich war erbärmlich, einfach nur eine Last.

Zuerst die Diagnose Epilepsie, die mich in die Defensive drängte, dann die schmerzhafte Begegnung mit Jason. Wenn ich an diesem Abend einfach zu Hause geblieben wäre, wäre alles anders gewesen. Ich hätte alles anders machen können, aber stattdessen war ich ein ständiger Störfaktor für Dad und Maik.

Die Scham überkam mich wie eine Welle. Ich fühlte mich schuldig, schuldig an allem, was geschehen war. Ich wollte nicht mehr so leben. Warum konnte nicht einfach alles aufhören? Ich könnte Dad und Maik den Gefallen tun, endlich aus ihrem Leben verschwinden. Ja, sie wären zuerst traurig, aber das würde nicht lange anhalten. Sie würden schnell merken, wie viel leichter und schöner ihr Leben ohne mich wäre.

Ich hatte nie die Wertschätzung für meinen Vater gezeigt, der so viel für mich getan hatte. Ich war ein schrecklicher Sohn, egoistisch und blind gegenüber all dem Guten, das er für mich tat. Ich hatte nicht einmal gewollt, dass Maya bei uns lebte. Dabei wollte er wahrscheinlich nur die schrecklichen Erinnerungen an mich mit guten an ihr ersetzen.

Es war zu viel. Ich konnte nicht mehr. Nichts würde je wieder so werden wie früher. Ich würde nie wieder glücklich sein, nie mehr so fühlen können. Ich war ein hoffnungsloser Fall. Wenn ich ein Tier wäre, hätte man mich längst eingeschläfert.

Eine halbe Ewigkeit saß ich da, umklammerte meine Beine und starrte ins Nichts. Ich überlegte, wie mein Leben weitergehen würde. Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf, und ich kam zu dem Schluss, dass es für mich keine Zukunft gab – zumindest keine, die ich wollte.

Ich konnte nicht anders. Ich griff erneut nach der Klinge, die immer noch neben mir lag, und starrte sie verzweifelt an. Ich könnte jetzt alles beenden, mit nur einem Schnitt. Doch die Frage blieb: Würde ich es bereuen? Was, wenn es kein Zurück mehr gab und ich es plötzlich anders wollte?

Aber ich musste es tun. Ich würde es durchziehen. Ich atmete zittrig ein, schloss kurz die Augen und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an.

„Du kannst das, Milan... Enttäusche Papa nicht schon wieder."

Ich setzte die Rasierklinge an die Pulsadern an meinem Unterarm, übte Druck darauf aus und schnitt.

No Way.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt