Kapitel 6

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Blake's POV

Sie sitzt neben mir, wunderschön und so verdammt unschuldig.
Ihr großen, grünen Augen blicken mich in einer Mischung aus Verwunderung und Angst an.
Wundert es sie, dass ich ihren Namen kenne?
Dann flackert etwas anderes in ihrem Blick.
Sie lächelt leicht und nickt dann, wie um sich selbst einen Gedanken zu bestätigen.

"Sie arbeiten für den Mann, der hier wohnt, nicht wahr?"
Mein Blick ist weiter auf die Zufahrt vor mir gerichtet, aber ich lache leise auf.
"Könnte man so sagen"
Das elektrische Tor hinter meinem Wagen schließt sich wieder.
Vor uns bäumt sich die Villa aus den Schatten auf.
Sie reckt sich nach uns aus, so als wolle sich uns zwingen einzutreten.
Ich halte direkt vor dem Haus und drücke den roten Knopf links neben dem Lenkrad.
Ein kleines Ruckeln ist unter uns zu spüren, dann senkt sich der Boden ab.

"Was ist das?", Raven Stimme ist verängstigt. Sie hat sich in ihren Sitz gekrallt.
"Wir fahren in die Garage", erkläre ich knapp.
Als die Rampe sich um 45° abgesenkt hat, gebe ich wieder Gas und Stelle das Auto auf dem dazugehörigen Parkplatz ab.

Ich steige aus, gehe um den Wagen herum und Hälfe Raven heraus.
Ihr blickt bleibt für einen Moment an meiner nackten Brust hängen, bevor sie sich abwendet.
"Komm mit, deine Sachen werden nach oben gebracht", sage ich über die Schulter hinweg.
Wie erwartet kommt sie mir hinterher.
"Wie heißen sie eigentlich?", fragt sie, als sie neben mir geht.
"Blake"
"Wie ich heiße wissen sie ja schon", sie lacht kurz auf.
Das Geräusch passt zu ihrem Erscheinungsbild. Schüchter, aber freundlich.

Ich zwinge mich nicht auf ihre nackten Beine zu starten und auch keinen Gedanken an meinen Pullover zu verschwenden und das, was sie darunter trägt bzw. nicht trägt.
Das besondere an ihr ist, dass sie nicht weiß, wie hübsch sie ist.
Ich werde ihre Garderobe ändern müssen.
Es ist eine schade einen so schönen Körper zu verstecken.

Als wir an die Treppe kommen, lasse ich ihr den Vortritt, nicht zuletzt deswegen, um sie ungestört betrachten zu können.
Bei jedem Schritt rutscht der Pullover vorne etwas nach oben.
Als sie es bemerkt, bemüht sie sich vergeblich ihre Beine mehr zu bedecken.

Nach der Treppe liegt ein langer Gang vor uns.
Ich überhole sie, um ihr die Tür zu ihrem Zimmer aufzuhalten.
Es ist ein ganz besonderer Raum, extra für sie.
Ich öffne die Tür und halte sie ihr auf.
Dann trete ich selbst ein.
Der Raum ist groß, größer vermutlich als ihre Wohnung es war.
Es gibt ein eigenes Bad im hinteren Teil.
Das Zimmer hat eine dunkle Einrichtung, der begehbare Kleiderschrank gleich neben der Tür ist aus Milchglas. Ich selbst habe das Himmelbett ausgesucht. Die schneeweißen Kissen und Vorhänge, die dunkelrote Bettdecke.
Ein Schreibtisch aus dunklem Holz und ein kleinerer, weißer Tisch, auf dem mehrere Makeup Utensilien bereitstehen.
Auf einer Komode in der Ecke steht eine Vase mit dunkelroten Rosen.

Stolz betrachte ich mein Werk.
Ein Blick zu Raven belohnt meine Mühe vollends.
Sie ist verzaubert, lässt die glitzernden Augen über die Möbel streifen.
Was sie nicht sieht sind die kleinen in die Decke eingearbeiteten Kästen, aber davon muss sie auch nichts wissen.

"Das-", sie beendet den Satz nicht.
"Es ist schon etwas für ich bereit gelegt worden. Was hältst du davon, wenn du dich umziehst und ich dir dann das Grundstück zeige?"
Ich lasse es wie eine Frage klingen, auch wenn es keine ist.
Sie nickt nur langsam mit dem Kopf, so als könne sie das alles gar nicht begreifen und warte noch immer darauf, dass sie aufwacht.

Ich gehe zu dem begehbaren Kleiderschrank und öffne die Tür.
Die schränke sind gefüllt mit Kleidern jeglicher Farben, Schuhen, Hosen, T-Shirts und allen anderen Dingen, die sie brauchen könnte.
Ain der Mitte an der Decke hängt eine Kleiderstange, an der ein Kleid hängt.
Es ist dunkelgrün, die Träger sind mit Steinchen verziert,die ebenso die Taille schmücken.
Am Boden stehen passende Schuhe.
"Das soll ich tragen?", Ravens Augen werden groß.
Ich nicke.
"Zieh dich um, dann führe ich dich herum.
Sie tritt langsam ein und vergewissert sich ein weiteres Mal, dass das Kleid wirklich für sie bestimmt ist.
Ich schließe die Tür wieder, um sie sich vermeintlich ungestört umziehen zu lassen.
Durch die Milchglasscheibe kann ich den Umriss ihres Körpers erkenne.
Langsam zieht sie sich den Pullover über die Stirn.
Sie trägt keinen BH. Ich halte den Atem an und verfolge jede Bewegung mit den Augen.
Als sie in die Schuhe schlüpft wende ich mit geschäftig den Schmucktisch zu und ziehe die Schublade mit Schmuck heraus.
Als sie heraus tritt, sehe ich nicht auf.
"Welche denkst du, würde am besten passen?", frage ich in den Raum.
Ihre Schritte kommen näher und als sie sich zu mir beugt, streifen ihre Haare meine Schulter.
"Darf ich eine davon tragen?", fragt sie sichtlich überwältigt.
"Ich bestehe darauf"
Sie lächelt vorsichtig und zeigt dann auf eine Kette mit passenden Ohrringen.
Ich gebe ihr die Ohrringe und nehme die Kette selbst.
Ich warte, bis sie fertig ist, bevor ich hinter sie trete und ihr die Kette umhänge.ich streife sanft ihren Hals und schmunzeln über die Gänsehaut, die ich ihr damit über den Rücken treibe.

Als sie sich umdreht, trete ich einen Schritt zurück, um das Gesamtbild zu betrachten.
Was ich sehe, verschlägt mir den Atem.
Sie ist nicht schön, nein sie ist zauberhaft.
Das Kleid schmiegt sich an ihren Körper, umrundet ihre Kurven. Ihre Haare fallen in Wellen über die Schultern und das Kleid betont ihre Augen perfekt.

"Es ist nicht so schlecht oder?", sagt sie zaghaft.
"Es ist perfekt", meine Stimme klingt rau, und ich räuspere mich.
Sie errötet und wendet sich schnell ab.
"Dann können wir los oder?", fragt sie.
"Ich nickte und bin schon halb aus der Tür, als ich noch einmal umwende.
"Ach Raven?"
"Ja?", sie sieht schreckt auf.
"Könnte ich mein Pullover wiederhaben?"





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