Kapitel 4

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Sorry an alle,die nach dem letzten Kapitel verwirrt waren, habe vergessen zu erwähnen, dass es Blake's POV ist.
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Die Landstraße vor mir ist menschenleer. Kein Auto weit und breit.
Ohne Auto wird es einem außerhalb Londons echt schwer gemacht.
Ich habe mir heute morgen extra noch einmal die Bahnlinien angesehen und bin in dem Glauben Eingestiegen mir für den letzten Kilometer ein Taxi zu rufen.
Doch der Zugführer hatte da wohl andere Pläne.
Denn zehn Kilometer vor meinem eigentlichen Ziel würde ich, zwar mit einer freundlichen Entschuldigung, allerdings ohne Erklärung vor die Tür gesetzt.
Ich halte mein Handy auf der Suche nach Netz in die Höhe, habe jedoch kein Glück.
Ich wäre ja gelaufen, aber bepackt mit drei Umzugskartons könnte das etwas schwierig werden.
Was mir jedoch mehr Sorgen bereitet ist der Himmel. Als ich in London losgefahren bin, war es nur leicht bewölkt, doch jetzt hängen tiefe, dunkle Wolken über mir. Ein kalter Wind ist aufgefrischt.

Da höre ich plötzlich Motorengeräusche.
Ich she ein Auto näherkommen. Schnell hebe ich die Arme und winke
Als das Auto nah genug ist, recke ich den Daumen zur Fahrbahn hin.
Das Auto wird keinen Ticken langsamer.
Schnell ziehe ich die Hand zurück. Keinen Augenblick später rast das Auto auch schon an mir vorbei.
Mist.
In einiger Entfernung beginnt es bereits zu donnern.
Dann zuckt auch schon der erste Blitz über den Himmel.
Die Elektrizität ist fast schon spürbar.
Die Regentropfen fallen schnell. Viel zu schnell.
Und trotzdem genieße ich das Wetter.
Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Gewitter.
Die rohen Naturgewalten zu sehen, ist ein Schauspiel für sich.
Der Wind, der mein Haare zerzaust, der Regen, der mich durchnässt und die blau schimmernden Blitze, die mein Gesicht gespenstisch erleuchten lassen. Das alles belebt mich auch einen wunderbare Weise.
Der Wind zerrt an meinen nassen Klamotten und trotzdem fühle ich mich gut. Frei.

Als ein Auto direkt neben mir zum Stehen kommt, überrascht es mich. Ich habe den Motor nicht gehört.
Eine Fensterscheibe senkt sich herab.
"Was macht jemand wie du denn hier mitten im Regen?", die Männerstimme ist durchdringend.
Ich beuge mich zum Fenster hinunter.
"Der Zug ging nicht weiter", erkläre ich.
Der Mann am Steuer hat dunkle blonde Haare und einen kleinen Schnurrbart. Braune Augen, die hinter Brillengläsern glitzern blicken mich freundlich an.
"Wohin musst du denn?", fragt er mich.
"Bis zur nächsten Ortschaft", erkläre ich.
Ich will mich erst einmal umziehen, bevor ich meinen neuen Job antrete.

"Na dann spring rein, ich nehme dich mit", erklärt er.
"Ich danke ihnen"
Ich weiße hinter mich auf die Umzugskartons.
"Wohin kann ich die tun?"
"Ach steig schon einmal ein, ich Stelle sie in den Kofferraum", der Mann öffnet die Fahrertüre.
Ich fühle mich unwohl bei einem Fremden ins Auto zu steigen, aber ich habe wohl keine andere Wahl.
Also lasse ich mich auf den Beifahrersitz fallen.
Sekunden später startet der Typ das Auto wieder.
"Ich bin übrigens Raven", stelle ich mich schnell vor um eine unangenehme Stille zu vermeiden.
"Chris", sagt er knapp.
Ich nicke und blicke aus dem Fenster.
"Du bist nicht von hier oder?", fragt Chris.
"Nein", ich wende mich ihm erneut zu. "Ich komme aus London. Ich habe hier in der Nähe nur einen Job erhalten"
"London? So ein Zufall, da komme ich auch gerade her"
Die restliche Autofahrt verläuft schweigend und ich bin froh, als die ersten Häuser der Ortschaft in Sicht kommen.
Der Mann hält vor einer Kneipe.
"Kann ich dich hier raus lassen?", fragt er.
"Ja, vielen Dank"
Wir steigen aus und er hilft mir die Kisten auszuladen.
Dann verabschiedet er sich.
Ich schleppe die Kartons in die Kneipe.
Der Karton ist an manchen Stellen so durchweicht, dass er eingerissen ist.
Als die Holztür hinter mir zufällt, muss ich blinzeln, um mich an das Licht im Inneren zu gewöhnen.
An kleinen, runden Holztischen sitzen hauptsächlich ältere Männer.
Ich blicke mich um und gebe mir mühe die Blicke zu ignorieren, die mich seltsam Mustern.
"Wo ist denn die Toilette?", frage ich den Mann, der mir am nächsten sitzt.
"Wenn du dich umziehen willst, kannst du das auch genau hier tun, Süße", sagt er ekelhaft grinsend.
Ich weiche einen Schritt zurück, als er aufsteht und auf mich zu kommt.
Als ich mit dem Rücken gegen die Wand stoße, kommen noch vier weitere auf mich zu.
"Ich glaube ich gehe jetzt", sage ich laut und ersuche das zittern in meiner Stimm zu unterdrücken.
"Aber wir wollen nicht, dass du schon gehst", sagt ein Mann mit zerschlissener Kleidung.
Die fünf haben sich jetzt im Kreis um mich herum aufgebaut, sodass ich nicht weg kann.
Meine Knie zittern und ich balle die Hände zu Fäusten.
Der zu meiner linken stützt die Hand neben mir auf und berührt meine Schulter.
Durch die nasse Kleidung fröstle ich.
"Ich will jetzt gehen", sage ich und Versuche mich an einem wütenden Ton.
"Aber wir hatten doch noch gar nicht unseren Spaß, Mäuschen", sagt ein schmieriger Typ.
"Lassen sie mich gehen, ich zeige sie an"
"Hier steht es fünf gegen eins, Süße. Wir wollen auch nur etwas Spaß!"
Ich mache eine Schritt nach rechts, doch sie versperren mir sofort wieder den Weg.
Es ist aussichtslos.
"Lasst mich vorbei!", ich kann das Beben in meiner Stimme nicht mehr unterdrücken.

"Ihr habt sie gehört!", die Stimme ist männlich und kommt aus einer der hinteren Ecken.
"Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten!", sagt einer der Männer über seine Schulter.
Ich höre wie ein Stuhl zurückgeschoben wird.
Der Mann,der zu meiner rechten steht, streckt jetzt die Hand nach meinem Gesicht aus.
Ich versucht auszuweichen, aber da ist kein Platz.

Da packt plötzliche eine behandschuhte Hand den Arm, der kurz vor meiner Wange ist.
Der Mann zuckt etwas zurück und Ärger breitet sich über sein Gesicht aus.
"Was willst du?"
Er dreht sich zu demjenigen um, der ihn aufgehalten hat.

Er ist groß, trägt dunkle Kleidung. Das Gesicht ist unter einer tiefen Kapuze verborgen, die fast schwarzen Augen sind auf den Mann fixiert, dessen Handgelenk er immer noch festhält.
"Fass sie an und ich bringe dich um"
Ich Stimme ist rau und mich durchfährt eine Gänsehaut.
Wer ist dieser Typ?
"Komm Mal runter, wir machen doch nur Spaß", sagt jetzt ein anderer Typ.
Die Männer Murmel zustimmend und ziehen sich zurück.
Die beiden Männer und ich bleiben alleine stehen.
Derjenige, der mir geholfen hat beugt sich zu dem anderen hinunter.
"Merk dir das, sonst mache ich meine Drohung wahr"
Dann lässt er das Handgelenk los, an dem man deutlich einen roten Abdruck erkennen kann.
Der Mann weicht in den hinteren Teil der Kneipe zurück.
Eine Hand legt sich auf meinen Rücken und schiebt mich zur Tür.
Überrascht stelle ich fest, dass meine Umzugskartons verschwunden sind.
Der Mann schiebt mich aus der Kneipe.
Dann schält er sich aus seiner schwarzen Lederjacke und hängt sie mir um die Schultern.
Es regnet noch immer, aber die Tropfen fallen langsamer.

Er bringt mich zu einem schwarzen Sportwagen und öffnet mir die Beifahrertür.
Ohne ein Wort zu sagen schließt er sie hinter mir und steigt selbst hinter das Lenkrad.


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