Kapitel 32

221 5 0
                                        


Blake's POV

Eine Woche.
Eine verfickte Woche.
Solange durfte ich das Krankenhaus nicht verlassen.
Als mich die Explosion, die von meinem Boss ausgelöst wurde, gerettet hat, habe auch ich einige Wunden davongetragen.
Aber das nervige Piepsen in einen Ohren ist nun schon seit Tagen weg und trotzdem muss ich noch hier drinnen bleiben.

Mir wurde versichert, dass die Suche nach Raven als oberste Priorität eingestuft wird.
Als würde mir das reichen!

Ich weiß, wir lange es dauert, bis die Opfer von Menschenhändlern gefunden werden, nachdem diese sie verschwinden haben lassen.

Monate, manchmal auch Jahre.
Oder sie tauchen gar nicht mehr auf.

Mir wird schlecht.

Als es endlich an der Tür klopft, bin ich schon aus dem Bett, gesprungen und warte ungeduldig.

„Herr Stanford", begrüßt mich der Arzt mit einem kurzen Nicken, dann blättert er in meiner Krankenakte.

„Ich persönlich würde sie zwar nur ungern entlassen, aber ihre Abschlussuntersuchung verlief zufriedenstellend und mir wurde bereits mitgeteilt, dass sie sich in naher Zukunft selbst entlassen werden, wenn ich ihnen die Erlaubnis dazu verweigere"

Er lacht und ich setze ein gezwungenes Lächeln auf.

„Danke"

Dann bin ich auch schon weg.

Auf dem Weg zu meinem Auto beginnt mein Handy zu klingeln.

Ich greife danach und nehme ab.

Raven's POV

Sie haben mich in eine Unterkunft gebracht, in denen auch andere sind, die das selbe Schicksal haben wie ich.

Wir werden hier bestmöglich auf unsere Käufer vorbereitet, hat man mir gesagt.

Sie betäuben uns, wann sie wollen und sie geben uns nicht genug zu Essen.

Aber es könnte schlimmer sein.

Sie vergreifen sich nicht an uns. Sie schlagen uns nicht.

Sie ziehen uns aus und bedrohen uns, aber vergewaltigen uns nicht.

Zumindest nicht alle.
Manche Mädchen sind schon zu lange hier, wurde mir gesagt.

Die werden nicht mehr gekauft, die sind die Belohnung für die Wärter.

Aber ich werde gekauft.
Das wurde mich gesagt.
Ich bin jung und hübsch und mein Körper ist zu gebrauchen, wird lange halten, bevor er bricht.

Ich soll mich freuen, haben sie mir gesagt.
Es sei eine Ehre.

Nachts mache ich oft ein Auge zu, wenn ich das Wimmern der anderen Mädchen höre.

Wenn eines der anderen gekauft wird, wird sie extra hübsch gemacht und angezogen, dann wird sie in einen Raum gebracht, wo ihr Käufer sich entscheiden kann.

In dem Raum hängen überall Kameras.
Fickt er sie, muss er sie kaufen.
So ist das.
Wenn er sie sichtbar verletzt, muss er sie auch kaufen.
Wenn er sich weigert, werden Käufer und Mädchen erschossen, beides wertlos.

Sie verkaufen nur frische Ware, haben sie mir gesagt.
Deswegen sind auch viele jünger als ich.

Manchmal liege ich für Tage herum, ohne mich zu bewegen.

Versuche zu schlafen, bloß nicht nachzugeben.

Oder ich weine.

Es hilft nicht, aber es ist befreiend.

Dann kommt irgendwann ein Wärter herein.

Er zieht mich an den Haaren hoch.

Ich wehre mich nicht.
In seiner Hand ist eine Spritze.

Einmal hab ich mich gewährt, dann war ich drei Tage bewusstlos.

Er bringt mich in einen anderen Raum.

Eine Badewanne ist in der Mitte.

Ich wurde hier noch nie gebadet.

Panik breitet sich in mir aus.

Ist es jetzt so weit?
Bin ich gekauft worden? Wie ein Stück Fleisch, das ich letztendlich bin, das wir alle sind.

Ich muss mich rein setzten, werde von einer Frau sauber gemacht.

Sie ist älter, wurde nicht verkauft.
Nicht mehr schön genug für die Wächter, also muss sie helfen.

Sie kämmt meine Haare und steckt sie hoch.
Macht mich hübsch für meinen Käufer.

Zieht mir ein leichtes kurzes Nachkleid an.
Darunter nichts.
Er soll gleich sehen können, was er bezahlt hat.

„Kopf unten halten Mädchen", sagt sie zu mir. „Lass es über dich ergehen. Tu so, als würde es dir gefallen! Dann kommst du schnell von hier weg"

Ich nicke, danke ich sogar.

Dann werde ich in den Raum gebracht.

Der Mann ist schon da.
Er sitzt in einem Sessel im Schatten.

Die Tür hinter mir fällt ins Schloss und ich bin unfähig weiterzugehen.

Meine Knie zittern zu sehr, mein Herz klopft zu schnell.

Ein Hut verbirgt sein Gesicht, seine Kleidung ist in schwarz gehalten.

Seine Finger klopfen auf die Lehne des Stuhls. Er wirkt beinahe nervös.

Vielleicht bin ich sein erstes Mädchen

„Zieh dich aus!"
Die Stimme ist ein leiser Befehl.

Ich rühre mich kaum.

Da steht er auf und kommt auf mich zu.

„Brauchst du Hilfe?", er lacht spöttisch auf.

Er beugt sich zu mir und streift die Träger über meine Schultern, sodass das Kleid zu Boden gleitet.

Dann beugt er sich so weit zu mir, dass sein Atem mein Ohr streift.

Ein Geruch steigt mir in die Nase und ich fahre erschrocken zusammen

Doch starke Hände halten mich an Ort und Stelle.
Mein Kopf dröhnt

„Du musst mich einfach machen lassen, Raven, dann bist du so schnell wie möglich wieder hier raus! Aber du darfst dir nichts anmerken lassen"

Die Stimme reißt mich zurück in die Wirklichkeit.

Blake.
Er ist hier.

DEADLY OBSESSIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt