Kapitel 8

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Blake's Pov

Es ist beinahe Mitternacht, als mein Meeting beendet ist.
Ich lockere die Krawatte schon auf dem Weg zum Zimmer und öffne die obersten Knöpfe des schwarzen Hemdes.
Als die Tür hinter mir zufällt, lasse ich mich erschöpft auf mein Bett fallen.
Doch ich erlaube mir nur eine kurze Erholungspause.

Die Neugier ist zu groß und ich setzte mich an meinen Schreibtisch. Der Computer ist auf Standby und ich aktiviere ihn mit meinem Fingerabdruck.
Dir Videokameras zeigen ihr Zimmer.
Fünf verschiedene Bereiche. Der Kleiderschrank, das Bett, der Schreibtisch, die Dusche und ihr Balkon.
Auf letzterem ist sie zu sehen.
Sie sitzt dort auf dem Hocker, die Beine überschlagen, den Kopf in den Nacken gelegt und das Gesicht zum Himmel gerichtet.
Ihr schlanker Köper ist in eines der feinen Nachthemden gehüllt, die sich zahlreiche im Kleiderschrank befinden.
Ihre Haare sind in einen hohen Dutt befestigt. Einige lose Strähnen fallen ihr über die Schultern.
Sie sieht gespenstisch aus, so wahnsinnig hübsch.

Ich mache einen Screenshot und tausche mein altes Hintergrundbild gegen dieses aus.
Ich beobachte sie noch einige Zeit, aber sie bewegt sich kaum.
Ich habe ihr Stunden zuvor gesagt, ich würde noch nach ihr sehen. Vielleicht sollte ich das wirklich.
Ich stehe auf und bewege einen Schalter in der Wand.
Diese bewegt sich geräuschlos weg und ich betrete ihr Zimmer.
Die Balkontüre steht offen und der Wind lässt die Vorhänge flattern.
Ich nähere mich leise, um sie nicht auf zu schrecken.
Als ich hinaus trete, verstehe ich auch, warum sie sich nicht bewegt.
Ihr Rücken ist gegen die Wand gelehnt, ihre Augen sind geschlossen, ihr Atem geht gleichmäßig.
Ein raues, leises Lachen dringt über meine Schultern.
Ich denke schon ich habe sie aufgeweckt, als sie sich bewegt, aber ihre Augen bleiben weiter geschlossen.
Sie lehnt sich jedoch zu weit nach links und verliert das Gleichgewicht.
Bevor sie auf dem Boden aufschlägt, bin ich da.
Fange ihren zarten Oberkörper ab und hebe sie zärtlich hoch.
Wir sie da in meinen Armen liegt, so friedlich, so verdammt friedlich, durchfährt mich ein warmes Kribbeln.

Ich gehe langsam, darauf bedacht, sie nicht zu wecken,wieder hinein und schließe die Tür.
Ihr Bett ist ordentlich, was bedeutet, sie hat noch nicht darauf gelegen.
Hat sie auf mich gewartet oder wollte sie einfach noch nach draußen?

Ich lege sie darauf ab und ziehe die Decke über ihren Körper. Dem Drang sie zu berühren, kann ich nur mit Mühe wiederstehen.

Ihr streiche ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Dann ganz plötzlich blinzelte sie mich an und ihre Augen blicken direkt in meine. Das dunkle grün bohrt sich in meinen Blick.
"Was machst du hier?", fragt sie und ich muss schmunzeln. Jetzt duzt sie mich endlich.
"Ich wollte nur nach dir sehen", flüstere ich zurück.
"Warum?", ihre Stimme ist nur ein Hauch.
"Soll ich gehen?"
Sie überlegt, dann nickt sie leicht.
Ich versuche mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, als ich mich langsam vom Bett entferne und von ihr wegdrehe.
Ich bin schon fast an der Tür, als ich hinter mir ein Geräusch höre.
"Warte", ihre Stimme ist noch leiser, wie ein Windhauch, der durch die Stimme Nacht weht.

Ich drehe mich langsam um. Sie steht ein paar Schritte vom Bett entfernt. Ihre Augen fallen ihr fast wieder zu, aber sie sie streckt mir eine Hand entgegen.
Ich sehe sie fragend an, gehe aber wieder auf sie zu.
Als ich vor ihr stehe und auf sie herunter sehe, berühren ihre zarten Finger meine und sie zieht mich mit sich.
Sie stolpert über die Kante des Betts und fällt wieder in die weichen Kissen.
Ich lache, aber das Lachen erstickt in seinem Keim, als sie sich mit dem Gesicht zu mir dreht.
Plötzlich ist da ein ganz anderer Ausdruck in ihren Augen.
Sie setzt sich langsam auf.

"Küss mich"
Bei den Worten fährt mir eine Gänsehaut über den Rücken.
Wie selbstständig gehe ich weiter auf sie zu.
Als ich direkt vor ihr stehe, zieht sie mich zu sich hinunter. Ich stehe über Raven gebeugt da, die auf dem Bett sitzt.
Sie hat ihre zarten Hände in meinem Nacken und zieht mich immer näher.
Ich bin gefangen von ihrem Blick, ihren Händen und könnte mich nicht einmal bewegen, selbst wenn ich wollte.

Einige Millimeter bevor sich unsere Lippen berühren, stoppe ich sie.
"Was ist?", fragt sie etwas verletzt.
Ich streiche über ihre Haare.
"Das Problem ist, wenn ich dich jetzt küsse", flüstere ich, ziehe mich jedoch nicht zurück. "Wird es mir nicht mehr möglich sein, damit aufzuhören"
Ein kleines Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus.
"Und", ich streiche ihr über die Wange. "Morgen würdest du es bereuen"
Ihre Augen blicken mich unverwandt an.
Zärtlich löse ich die Hände, die um meinen Nacken geschlungen sind und drücke Raven sanft zurück in die Kissen. Ich decke sie erneut zu. Ihre Augenlider schließen sich schon wieder.
Ein trauriges Lächeln auf meinen Lippen richte ich mich auf.
"Bleibst du hier?", sie klingt hoffnungsvoll.
Ich schüttle sanft den Kopf.
Sie platziert ihr Gesicht auf dem Kissen und blickt mich an, bevor sie die Augen schließt.
"Schade", seufzt sie leise, als ich ihr Zimmer verlasse.

DEADLY OBSESSIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt