Kapitel 16

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Blake's Pov

Gerade als Raven mein Zimmer verlassen hat, fängt mein Telefon an zu klingeln.
Die Nummer ist unterdrückt.
Ich lasse mich auf meinen Stuhl sinken und nehme ab.

"Ja?"

"Guten Tag, spreche ich mit Mr Stafford?"

"Wer will das wissen?"

In meinem Job muss man vorsichtig sein. Das war eine der ersten Lektionen, die ich lernen musste.

"Hier ist Smith, Paul Smith"

Es ist ein Deckname, natürlich. Er kommt dem Mann am anderen Ende zu schnell über die Lippen, so als hätte er ihn auswendig gelernt.

"Es hat sicherlich einen Grund, warum sie mich anrufen."

Ein heiseres Lachen am anderen Ende.

"Natürlich, Mr Stafford, aber alles zu seiner Zeit. Ich habe etwas, das sie interessieren dürfte. Aber es ist etwas, das man persönlich besprechen sollte."

"Was schlagen sie vor?"

"Nun, ich würde sie und ihre Frau gerne über das Wochenende zu mir einladen."

Meine Frau. In meiner Branche ist es sicherer vorzugeben verheiratet zu sein. Man verdächtigt Männer mit Familie seltener als allein stehende. Männer wirken seriöser mit einem Ehering am Finger.

"Ich gehe davon aus, dass sie mir die Adresse nicht einfach mitteilen werden oder täusche ich mich?"

Wieder dieses Lachen.

"Sie irren sich nicht, Mr Stafford. Sie werden den genauen Treffpunkt bald erfahren. Sie lesen ihre Post doch persönlich, nicht wahr?"

"Natürlich"

"Ich freue mich schon auf unsere Geschäfte, Mr Stafford"

Und schon ist die Leitung tot. Ich lege mein Handy vor mich auf den Tisch.

Bevor ich mir Gedanken über die Frage machen kann, wen ich als meine Frau mitbringen werde, klopft es vorsichtig an der Tür.

Ich drücke den Knopf und sie öffnet sich mit einem Surren.

Raven steht da. Ihre Haut ist blass, ihre Finger zittern leicht, sie kaut auf ihrer Unterlippe.

Ich mustere sie von Kopf bis Fuß. Sie trägt jetzt einen schlichten Hosenanzug. Kein Schmuck. Die Haare in einem Dutt nach oben gebunden.
Mir gefallen sie offen besser

"Ich-", sie stockt kurz. "ich wollte mich entschuldigen. Ich war nur so verwirrt und... es tut mir leid, wirklich. Ich hoffe, dass du mich nicht rausschmeißen. Ich habe nichts anderes", ihre Stimme zittert.

Ich runzle die Stirn. Und will ihr gerade versichern, dass dem nicht so ist, als mir etwas besseres einfällt.

"Ich werde dir noch eine Chance geben", sage ich kühl, berechnend.
Sie ist verzweifelt genug, um meinem Angebot auf der Stelle zuzustimmen.

Sie blickt mich hoffnungsvoll an.

"Ich brauche für das Wochenende eine Begleitung"

Sie nickt rasch.

"Das mache ich gerne. Was ist denn der Anlass?"

"Es ist etwas geschäftliches"

Ihr Gesichtsausdruck wird interessiert.

"Was genau arbeitest du eigentlich?"

"Das wirst du vielleicht noch herausfinden", meine Mundwinkel verziehen sich an oben.

DEADLY OBSESSIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt