Kapitel 23

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Raven's POV
Ich öffne meine Augen wieder. Noch immer läuft das heiße Duschwasser auf mich herab. Seufzend fahre ich mir durch die nassen Haare und stelle schließlich das Wasser ab.

Durch das viel zu warme Wasser und meinen viel zu versauten Tagträume sind meine Wangen gerötet.

Von meiner Haut laufen Wassertropfen hinunter.

Ich greife zu einem Handtuch und wickle mich darin ein.
Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich zurück in unser Zimmer gehe.

Blake steht vor dem Kleiderschrank.
Er trägt eine schwarze Anzugshose mit farblich passendem Blazer.

Als er mich bemerkt, dreht er sich zu mir.
Seine Augenbrauen wandern nach oben, als er meine Aufmachung bemerkt. Ich ignoriere den Blick.

Meine Augen verharren stattdessen auf seinen Fingern, die gerade eine Krawatte über dem weißen Hemd befestigen.

Eine Krawatte.
Ich blinzle und versuche den Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen.
Meine zu bildlichen Tagträume werden mich noch einmal ins Verhängnis stürzen.

Obwohl ich mich bemühe, es zu ignorieren, werden meine Wangen rot.
In meinen Gedanken fühle ich fast die Berührung seiner Lippen auf meinen.

Ich drehe mich schnell von ihm weg und suche mir meine eigenen Kleider zusammen.

Ein cremefarbenes, bodenlanges Kleid, das gut zu Blake's Hemd passt.
Dazu ein Paar Schuhe und eine Haarklammer.

Ich nehme all das wieder mit ins Badezimmer und ziehe mich an.
Dann tusche ich mir die Wimpern und suche mir einen Lippenstift in einem kräftigen Rot heraus.

Als ich mit meinem Ergebnis zufrieden bin, trete ich einen Schritt von Spiegel zurück und betrachte mich darin.

Ich sehe ungewohnt hübsch aus.
Wie eine Prinzessin schießt es mir durch den Kopf.
Ich verdränge den Gedanken wieder.
Es ist kindisch und noch dazu eigebildet, so von sich selbst zu denken.

Ich verlasse den Raum wieder, bevor mir weitere unpassende Bezeichnungen einfallen.

Blake's Blick liegt augenblicklich wieder auf mir.
„Du siehst gut aus", sagt er, als er an mir vorbei zur Zimmertür geht.
Er kommt auf mich zu. Langsam. Fast bedrohlich.
Ich verdränge die Vorstellung.
Ich darf nicht an so etwas denken. Er ist mein Chef.

„Kommst du?", Seine Stimme hallt durch den Raum.
Ich greife mir hastig eine Clutch und folge Blake aus unserem Zimmer.

Wir sind noch nicht einmal bei der Treppe angelangt, als Blake stoppt.
Seine Finger streifen mein Handgelenk, wodurch er mir deutlich macht, stehen zu bleiben.

Er zieht mich in eine fast gänzlich unbeleuchtete Ecke und stellt sich vor mich.
Er beugt sich zu meinem Ohr hinunter.
„Siehst du die beiden Männer dahinten?"
Sein warmer Atmen streift meinen Hals und ich ziehe die Luft ein.

Ich blicke vorsichtig an ihm vorbei und gucke zusammen, als ich die Männer sehe, die er beschrieben hat.
Beide sind bewaffnet. Ich sehe ein Gewehr, mehrere Pistolen und Messer.

Ich drücke mich näher an die Wand.

„Kennst du sie?", meine Stimme zittert leicht.
„Nein, aber ich fürchte wir werden sie gleich kennenlernen!"
Ein Schauer durchfährt mich.

„Sie werden uns umbringen", ich spüre die Verzweiflung.
Blake hat unsere Lage noch aussichtsloser gemacht. Wir stehen in einer Ecke. Es gibt keine Möglichkeit mehr zu fliehen.
Was wollen diese Männer von uns?
Dass es nichts gutes ist, ist so gut wie sicher.
Aber ich habe mit nie etwas zu schulden kommen lassen.

„Dazu lasse ich es nicht kommen!", Blake's Augen bohren sich in meine.
„Du musst mir helfen", sagt er ernst.
„Was kann ich denn tun? Ich weiß nicht, wie man kämpft"
Seine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen.
„Wenn dir uns erschießen hätten wollen, hätten sie schon genügend Möglichkeiten gehabt. Und sie wissen noch nicht, dass wir sie bemerkt haben, was uns einen zusätzlichen Vorteil bringt."

Ich nicke langsam. Das klingt zwar logisch, aber wie mit das weiterhelfen soll, verstehe ich trotzdem nicht.

„Was soll ich machen?"
Blake dreht sich so zu mir, dass er die Männer nun in seinem Rücken stehen und ich vor den Blicken geschützt bin.

„In meiner inneren Brusttasche befindet sich eine Pistole. Wenn ich sie heraushole, bemerken sie es. Deswegen musst du das für mich machen."
Mein Herz rast wie verrückt.
„Aber sie werden es bemerken"
„Vertrau mir einfach"
Er mustert mich und ich nicke.

Sein Blick ändert sich und er macht einen Schritt auf mich zu.
Ich weiche zurück und mein Rücken stößt gegen die Wand.
Meine Augen weiten sich, als er sich zu mir beugt.
Blake vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.
Ich ziehe die Luft ein.
Beinahe kann ich sein angespanntes Grinsen spüren.
„Konzentriere dich und lass es zu", raunt er gegen meinen Hals.

Und ich versuche es. Seine Lippen sind auf meinem Hals. Er küsst mich sanft. Lässt deine Lippen über meinen Hals gleiten. Ich versuche nicht zu vergessen, in welcher Lage wir uns befinden, aber es ist schwer.

Blake's Arme schlingen sich um meine Hüften und er hebt mich nach oben.
Meine Beine sind um ihn geschlungen, mein Rücken gegen die Wand gepresst.

„Die Pistole", raunt er. Ich lasse meine anfingen zögernd von seiner Brust hinunter zu seinem Bauch und weiter zur Seite in seinen Blazer gleiten.
Meine Finger schließen sich um das kalten Metall.
„Ich habe sie", murmle ich.
Blake fährt über eine besonders empfindliche Stelle in meinem Nacken und ich seufze ich.
Er presst seine Lippen kurz darauf, dann arbeitet er sich wieder zu meinem Ohr.

„Wenn ich jetzt sage, gibst du dir mit und drückst du sofort auf den Boden, okay?"
„Okay"
Er platziert einen weiteren Kuss und ich seufze wieder auf.
„Jetzt"
Ich ziehe die Pistole heraus und er greift danach.
Im gleichen Moment lässt er mich nachbebten sinken und fährt herum.

Ich mache mich so klein wie möglich, als auch schon mehrere Schüsse durch die Luft zischen.
Ich kneife die Augen fest zusammen.

Etwas berührt mich am Arm. Jemand.
Ich schlage wild um mich, als meine Handgelenke gepackt werden und jemand mich hochzieht.
„Raven!", seine Stimme ist streng und lässt keinen Widerspruch zu, sodass ich die Augen öffne.
Blake's besorgte Augen blicken mich an. Dann sehe ich die beiden Männer auf dem Boden.
Tot.

Er nimmt meine Hand in seine und zieht mich mit zu unserem Zimmer.
Dort versperret er die Türe hinter uns.

DEADLY OBSESSIONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt