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Als wir wieder aus dem Bus steigen, bin ich schon wieder etwas nüchterner.

"Wie weit ist es noch?", frage ich schon nach einigen Metern.

"Ach das dauert noch ein wenig", lacht er "aber du musstest ja unbedingt in den Bus steigen."

"War ja auch eine gute Idee", sage ich schmollend und tippe schnell auf meinem Handy rum.

Und schon beginnt Musik aus meinem Handy zu tönen.
Noch bin ich betrunken genug. Noch geht das. Noch kann ich tanzen.

"Ich dachte du hörst Taylor Swift", sagt Liam verwundert als die ersten Töne des Rock Songs auf den ich geklickt habe erklingen.
"Du doch auch"

"Ne, ich nicht", lacht er.
"Aber das kommt noch", sage ich lachend aber bestimmt.

Und ich Tanze die Straße entlang. Naja ich hüpfe eher. Aber das ist mir egal. Irgendwann hatte Liam mich dann auch eingeholt.

"Du bist verrückt", lacht er.
"Ja, aber ich genieße es", und damit drehe ich die Musik noch etwas lauter.
Und ich genieße es.

"Kannst du mich tragen?", jammere ich ca. 10 Minuten später.
Dafür, dass er gesagt hat, es sei nah an der Schule, laufen wir schon ganz schön lange.

"Na gut komm her", zuckt er mit den Schultern.

"Ehrlich jetzt?", frage ich überrascht.
"Ja, komm schon her", lacht er. Und mit einem Ruck sitze ich auf seinem Rücken.

Auf einmal fängt er an los zu sprinten.
"Omg, hör auf", schreie ich erschrocken. Nach etwa hundert meter, die er mich rennend mitgeschleppt hatte, wird er wieder langsamer.

"Du idiot", lache ich außer atem, als wäre ich gerade gelaufen.
"Irgendwie müssen wir ja ans Ziel kommen", lacht auch er.

Wir laufen schon eine ganze Weile einen nicht beleuteten Weg der von Bäumen umgeben ist. Weit und breit keine Häuser. Wir müssen dem Internat schon nahe sein. Ohne Liam wäre ich hier um diese Zeit ganz bestimmt nicht mehr lang gelaufen. Naja, wobei es hier wahrscheinlich sicherer ist als in bewohnten Gegenden. Da hilft einem schließlich auch kaum jemand, wenn was passiert.

"Gehts da zur Schule?", frage ich, als ich eine Einfahrt in ein paar hundert Metern Entfernung ausmachen kann.

"Nee zur Sporthalle. Die Schule ist noch nen halben Kilometer weiter", sagt er schlicht.

Auf einmal beginnt er zu grinsen und schaut mich von der Seite an.
Als ich verstehe grinse auch ich und nicke kurz. Und schon beginnen wir loszulaufen.

In wenigen Sekunden erreichen wir die Einfahrt.
Das Gelände ist von einem dünnen Gitterzaun umrandet.
Es befindet sich ein langes Gebäude mit 2 Eingängen auf dem Grund und ein Fußball-Platz.

Refht ungeschickt beginne ich über den Zaun zu klettern und Liam tut es mir gleich.
Als wir beide drüber sind, renne ich direkt zum Rasenplatz. Ich lege mich direkt am Rand auf das Gras und Atme dessen Duft ein. Toll.

"Guck mal was ich gefunden hab", auf einmal steht Liam über mir mit einem Ball in der Hand.

Ich rappel mich mit seiner Hilfe auf.
Kurz stehe ich einfach vor ihm. Dann aber reiße ich mit einem Ruck den Fußball aus seiner Hand, sodass er garnicht erst reagieren kann. Daraufhin umschlinge ich diesen fest vor meinem Bauch und renne drauf los. Als ich lachend zurückgucke, sehe ich wie Liam sich aus seiner überwältigung befreit und mir hinterher rennt. Ich hebe das Tempo noch ein bisschen mehr an.

Während wir über den Platz rennen schalten sich auch die Flutlichtstrahler des Platzes ein, die wohl auf Bewegung reagieren.

Plötzlich holt Liam mich ein und zieht mich lachend an der Hüfte zurück, ich wanke kurz komme dann aber doch aufrecht zu stehen, er dreht mich an der Hüfte zu sich um, so dass nurnoch der Ball zwischen uns steht, auf den auch er nun seine Hand platziert hat.

THE DOOR BETWEEN USWo Geschichten leben. Entdecke jetzt