THE DOOR BETWEEN US

23

Am nächsten morgen ist alles wie verhext.
Alle sind auf einmal gut gelaunt. Wo man nur hingeht sieht man fröhliche Leute. Selbst die Lehrer, denen man wohl oder übel an einem Sonntag begegnet scheinen gut zufrieden zu sein.

Schon beim Frühstück haben alle nur von Basketball geredet. Scheint sowas wie das Aushängeschild in Vixendale zu sein.

Ich dachte so eine Besessenheit dazu gäbe es nur in Amerika. An unserer alten Schule jedoch war es Football. Und es war auch nicht ganz so stark ausgeprägt wie hier. Zum Glück.

Schneller als mir lieb war, wurde nachmittag. Ich hatte Liam noch viel Glück gewünscht, bevor er gerade, 2 Stunden vor Spielbeginn, zur Halle rüber gefahren war.

Ja, es fahren sogar Busse dahin, dabei ist sie gerade mal einen knappen Kilometer entfernt. Auch vorm und nach dem spiel fahren im 15 minuten Takt insgesamt 4 Busse, damit jeder die möglichkeit hat sicher hin und zurück zu kommen.

"Du weißt schon, dass du unsere Schule anfeuern musst", sagt Emilias Stimme hinter mir. Verwirrt drehe ich mich auf meinem Schreibtischstuhl zu ihr.

Sie trägt ein weißes enges kleid mit einer orangenen Collagejacke drüber.
Die Farben der Vixens.

"Muss ich dazu aussehen wie ne Nutte oder was?", frage ich gehässig. Sie lächelt mich nur falsch an.

"Dann wärst du ja allzeit bereit. Ach ja, dass scheint zu dir zu passen. In vielerlei Hinsicht", entgegnet sie. Jetzt schenke ich ihr ein falsches Lächeln und drehe mich wieder zurück.

"Ich wollt nur nett sein. So in schwarz-grün, grässliche Kombi übrigens, passt du eher auf die Gegner Seite. Das sind die Farben der Snakes", klärt sie mich auf.
"Wie passend", sie hält sich gespielt eine Hand vor den Mund und ihre Stimme ist wieder so gekünstelt hoch. Danach verdreht sie die Augen und geht.

Ja ok, vielleicht hatte sie recht. Ich habe beschlossen hin zu gehen. Ich werde mich zwar nicht wie ein Affe in Fanfarben kleiden, aber mein grüner Rock musste es ja auch nicht sein. Ich ziehe mir also eine weiße Jogginghose an.
Das dunkelgraues top lasse ich aber.

Muss reichen. Ich lege mich noch einmal ins Bett, weil ich noch genug zeit hab.

Ein paar Minuten später werde ich von einem energischen Klopfen geweckt. Ich trotte zur Tür und öffne sie mit hochgezogen Augenbrauen.
Vor mir steht eine gut gelaunte Maddie.
Sie trägt ein enges, knall orangenes Kleid mit weißem Karomuster.

"Deine Haare sehen so süß aus", sage ich zur Begrüßung. Es ist das erste was mir auffällt. Sie hatte sich die Hälfte ihrer Haare streng zurück gebunden und damit einen hohen Zopf gemacht. Die unteren Haare hängen frei raus.

"Oh süß, Dankeschön. Soll ich dir auch so einen machen. Etwas Zeit haben wir noch", bietet sie an.
Gesagt, getan.
Wenig später machen wir uns fresh und ready auf den weg nach unten. Dort steht schon eine riesige Schülerscharr auf den Bus warten, ich sehe aber auch ein paar, die sich vorgenommen haben zu laufen.
Die meisten in Orange gekleidet. Sekte.

Ich bin froh, meine Lederjacke noch über geworfen zu haben. Es ist arsch kalt, dabei ist es gerade mal viertel vor 5. In 15 Minuten ist Anpfiff. Und da kommt auch schon der Bus.

Maddie zieht mich an der Hand durch die Massen, doch der Bus ist zu voll. Toll, das war der letzte.
Wir müssen also laufen. Aber das schafft man locker.

Als wir schließlich 5 Minuten vor Anpfiff vor der Halle stehen. Merke ich dann doch wie mein puls rast.

Ich weiß es ist albern. Aber es ist Basketball. Und dann bin ich halt albern. Aber das ziehe ich trotzdem durch.