Als ich die Augen wieder öffne, checke ich erst garnichts. Ich sitze in einem Auto. Hä? War ich nicht gerade noch laufen?
Mein Kopf brummt.
Wie bin ich hierher gekommen?
Ich richte mich ruckartig auf und sehe mich panisch um, was meine Kopfschmerzen garnicht erfreut."Guck mal wer da wach geworden ist", lacht auf einmal eine Stimme.
Sie kam mir bekannt vor. Dann kann ich sie auch lokalisieren. Neben mir sitzt dieser Typ aus dem Club. Ich weiß nicht mehr wie er heißt.Erschrocken rücke ich ein Stück von ihm ab.
"Oh, sorry, scheiße das kommt ja mies komisch", sagt er auflachend."Wie komme ich hierher?", frage ich und merke selbst, wie unsicher meine Stimme klingt.
"Ok, alles gut. Ich bin hier mit Adam", er deutet auf den muskulösen Fahrer "die Landstraße lang gefahren, als du auf einmal aus dem Wald gekommen bist und direkt neben der Fahrbahn zusammengeklappt bist. Wir haben dich mitgenommen und wollten dich erstmal mit in unsere Wohnung nehmen, damit du zu dir kommen kannst. Bevor das zu komisch kommt:
1. Wir konnten dich ja schlecht im Dunkeln da liegen lassen, wer weiß was da für Typen langfahren
2. Wissen wir nicht wo du herkommst
3. Wussten wir auxh nicht, ob ein Krankenhaus dir recht wäre. Und ich wohne voll in der Nähe. Ist also das sicherste", erklärt er weiter.Er hat Recht.
"Oh. Dankeschön", antworte ich verwirrt. "Ich hab den ganzen Tag nichts gegessen, da war laufen wohl eher kontraproduktiv. Könnt ihr mich nachhause fahren?", bitte ich.
"Wir sind praktisch jetzt bei mir", lächelt der Junge, als wir in eine Einfahrt eines Mehrfamilienhauses biegen.
"Wie wärs wenn ich dir erstmal was zu essen und zu trinken mache und dich dann nach hause bringen. Dann gebe ich dir gleixh auch eine Jacke, du bist ja ganz durchgefrohren", bietet er an.
Liam hatte mich vor ihm gewarnt. Aber er scheint nett zu sein, nur weil er ihn nicht mochte, gilt das ja nicht gleich für mich. Wenn er schlechte Absichten hätte, hätte er mich da liegen gelassen.Trotzdem.
"Das ist auch wirklich nett, aber ich möchte einfach nur in mein Bett", sage ich bestimmt aber lächelnd.
Auch Damian lächelt."Das ist doch kein Problem. Aber du musst mir versprechen dann auch zu essen", lächelt er. Er ist doch voll nett.
"Wo musst du denn hin?", fragt Adam von vorne. "Zum Internat, wisst ihr wo das ist?"
"Klar"
LIAMS SICHT
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, Harper geht mir aus dem weg.
Ich war gestern betrunken, sie auch.Aber das sie da jetzt so ein Ding draus schiebt macht es nur unangenehm.
Oder ist es ihr unangenehm?
Naja, die meisten Mädchen rennen mir nach so einer Nacht nur hinterher. Vielleicht kränkt es meinen Stolz ein wenig, einen Dämpfer zu bekommen, aber es war nur ein kuss. Praktisch nichts.Obwohl es garnicht schlecht war. Nein es war sogar richtig schön.
Was? Also mit ihr zeit zu verbringen. Der Kuss auch...
Ich mag sie. Dafür, dass sie neu ist ging das schnell. Max und Sam habe ich die ersten Jahre garnicht über den weg getraut zum Beispiel.
Aber Harper hat sich schnell in die Gruppe geschlichen.Maddie mochte sie von Anfang an.
Selten.
Oh Gott Mads wird mich knechten, wenn sie das rausfindet. Sie hat zwar schon Andeutungen gemacht in den letzten Tagen, aber mich auch gewarnt, sie nicht zu verschrecken."Ach Liam, was mache ich falsch?", schmollt Maddie, als sie in mein Zimmer fällt. Ich sehe kurz mit gekrauster Stirn von meinem Handy auf.
"Was ist los?", frage ich? "Hat Alan was gemacht?"
Es freut mich, dass sie mit ihm glücklich ist. Er ist ein feiner Kerl. Aber er ist auch mein bester Freund. Ich kenne ihn und seine Dummheit. Ich hoffe für ihn das verkackt er nicht. Auch wenn ich am Anfang nicht so ein Fan von der Idee war, besonders nicht, nachdem ich von der Wette erfahren habe, gönne ich es den beiden mittlerweile voll und ganz.Ja, die Wette. Wie sauer ich war, kann ich nicht in Worte fassen. Aber Alan meint es ja ernst mit ihr. Also kann ich ihnen schlecht im Weg stehen.
Das könnte Mads auch nicht bei mir, wenn ich zum Beispiel was von Harper wollen würde. Oder so halt."Ach quatsch nicht so", winkt sie ab und wirft sich neben mich. Dann schaut sie grübelnd nach oben.
"Glaubst du Harper fand uns gestern beim Feiern doch nicht mehr so cool?", fragt Maddie.
"Was?", frage ich.
"Sie meldet sich nicht. Am Anfang dachte ich, sie würde einfach ihren Rausch ausschlafen, sie war ja echt betrunken, aber den ganzen Tag?", sie guckt zu mir.
"Sie ist ja auch schon voll früh abgehauen", seufzt sie.
"Sie war mit mir", sage ich, um sie zu beruhigen.
"Wie bitte?", fragt sie hochschreckend.
"Nicht wie du denkst", stelle ich klar.
"Wir waren betrunken und sind in irgendeinen Bus gestiegen und von da aus zurück gelaufen."
So kurz wie möglich. Mehr muss nicht."Warst du gemein zu ihr?", fragt sie scharf.
"Nein", antworte ich überrascht. Ich bin nie gemein. Nicht zu ihr. Sie mochte ich ja. Also relativ.
"Irgendwas muss sie doch davon abhalten mir zu antworten. Glaubst du wir haben uns in ihr getäuscht?", fragt sie und lässt die Schultern hängen.
"Ich mag sie. Sie ist so eine coole Freundin man. Guck nicht so. Ich weiß, dass du sie auch magst. So richtig. Vielleicht weißt du es ja nicht, aber ich sehe sowas. Und wie du die anguckst Halleluja. Du kannst es wahrscheinlich nur nicht verkraften, dass sie zu gut für dich ist. Deswegen redest du dir das alles schlecht", nörgelt sie.
"Von wegen. Wir haben uns geküsst, also laber nicht", verteidige ich meinen Stolz viel zu schnell. Sie hat irgendwas in mir gekratzt.
"DU IDIOT. DANN REDET SIE WEGEN DIR NICHT MIT MIR", schreit mich Maddie an.
"Komm runter. Ich kann nichts dafür, dass sie nicht mit dir redet", sage ich auch lauter.
"So unnötig bist du ehrlich. Such dir doch jeden möglichen aus. Aber doch nicht SIE", ruft sie weiter aus.
"Ich mag sie nunmal man", rufe ich zurück. Oh.
Sofort lächelt sie. "Nein komm, denk nicht so. Ich meinte das nicht...", beginne ich, werde aber unterbrochen.
"Hör auf man. Du magst sie. So richtig. Und das ist gut, also mach es dir nicht madig. Verbau dir nicht jegliche Chance auf Glück!""Und jetzt?", seufze ich.
"Jetzt gucken wir, wie wir das gerade biegen können", beschließt Maddie.
"Komm wir gucken mal bei ihr vorbei", klatscht sie in die Hände und hüpft auf.
Als wir vor Harpers Tür angekommen sind, klopft Maddie zwei mal und ein paar Sekunden später öffnet sich die Tür. Linda.
Sie wirkt überrascht.Wir gehen beide ungefragt in den Raum, aber nur Emilia liegt auf ihrem Bett.
Als sie mich sieht, legt sie sich direkt anders hin, und stützt ihren Kopf auf ihre Hand."Wo ist denn Harper?", fragt Maddie. "Wen juckts", zuckt Linda mit der Schulter und geht an uns vorbei.
"Im Ernst wo ist sie", sage ich genervt.
"Sie wollte laufen gehen. Ist Ca. 2 Stunden her oder so", erklärt Emilia auch abgefuckt vom Thema.
"Es ist dunkel draußen", stellt Maddie fest. "Vor 2 Stunden? Und ihr fandet es nicht komisch, dass sie immernoch weg ist?"
"Die is wahrscheinlich aufm Strich und kommt deswegen nicht wieder. Bei der Schlampe weiß man nie", stichelt Emilia.
"Wie redest du? Halts maul ganz ehrlich. Ich ruf sie mal an, vllt findet sie nicht zurück oder so", sagt Maddie besorgt.
"Ihr Handy hat sie hier gelassen", sagt Linda desinteressiert.
Maddie und ich gucken uns gleichzeitig an.
"Euch ist doch nicht mehr zu helfen", presse ich hervor und wir eilen aus dem Zimmer.
"Sie kennt die Wege nicht. Wir müssen sie suchen", spricht Mads aus und schon stehen wir vor der Tür der Jungs.Nachdem wir kurz den Sachverhalt erklärt haben, machen wir uns auch schon auf den Weg.
Wir gehen in zweier Gruppen und teilen uns auf. Sie könnte überall sein.
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THE DOOR BETWEEN US
RomanceHarpers Leben wurde ihr bis jetzt nie leicht gemacht. Nachdem ihre Eltern gestorben sind, bekommen ihre gefühlskalte Tante und gewaltätiger Onkel das Sorgerecht für sie. Ab da geht es Berg ab. Dann jedoch wird sie auf ein Internat in England geschic...