Kapitel 4

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,,Also dann erzähl mal." Grinste Satoru und setzte sich auf den Boden, mit dem Rücken zur Tür. Ich tat es ihm gleich und lehnte mich gegen den harten Beton der Wand. „Ich wusste nicht, dass du so darauf erpicht bist, mich hier reinzuholen, Hirai." Sagte Satoru gedehnt und die Verärgerung fühlte sich an, als würde sie in Wellen zurückkehren, bevor ich ein paar Mal tief durchatmete. Wenn ich auch nur den kleinsten Blick auf sein dummes, gutaussehendes Grinsen erhaschte, konnte ich nicht anders, als zu spüren, wie der letzte Faden meines Verstandes zerbrach.

„Würdest du einfach die Klappe halten, Satoru? Sei einfach ruhig." Ich seufzte leise, bevor ich mich weiter gegen die Wand zurücklehnte. Meine Augen wurden schmaler, als ich auf die alte Glühbirne an der Decke starrte, die kaum noch Licht spendete. Während Satoru in gespielter Hingabe seine Hände mir gegenüber hob und bei meinem scharfen Kommentar pfiff.

,,Hab's verstanden." Antwortete er, aber der Tonfall seiner Stimme ließ mich immernoch murren. Die Stille zwischen uns beiden wurde für eine gefühlte Ewigkeit aufrechterhalten. Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass ich plötzlich nervös wurde oder weil Satoru mir so ziemlich auf die Nerven ging, doch ich brachte kein Wort hervor. Ein Pfeifen durchbrach nach einer Weile endlich das Schweigen.

„Du bist so nervig, weißt du das?" Grummelte ich nervös und am liebsten würde ich mir selbst eine Ohrfeige geben. Stattdessen entschied ich mich dafür, Satoru finster anzustarren. Satorus himmelblaue Augen schimmerten im trüben Licht der Lampe. „Hast du mich gebeten, ruhig zu sein, nur damit du dich über mich lustig machen kannst? Du bist ziemlich unhöflich." Antwortet Satoru, sein Ton war fast verspielt und ich verpasste nicht, wie seine Augen kurz über mich schweiften.

„Ach, erwartest du, dass ich stattdessen deinen Arsch küsse?" Erwiderte ich mit gleichem Maß an spöttischem Mitgefühl in meinem Tonfall. Der Kommentar entlockte Satoru tatsächlich ein aufrichtig klingendes Lachen. Sein aufrichtiges Lachen war ein Geräusch, dass um ihn herum fremdartig wirkte. Satoru lachte oft, doch selten klang es wirklich ehrlich und aufrichtig.

„Oh, ist das ein Angebot? Ich ärgere dich nicht, weil ich dich hasse, weißt du?" Satoru atmete erneut aus und ich spürte, wie ich angesichts der plötzlich bedrückenden Atmosphäre in der Abstellkammer leise nach Luft schnappte. Diesmal verändert sich sein Tonfall am Ende seines Satzes. Satoru war leise und seine Worte waren träge und ich zögerte, bevor ich erneut sprach.

„Was zum Teufel ist es dann?" Fragte ich, die Neugier war in meinen Worten deutlich zu spüren. Ich konnte nicht verbergen, wie mein Stirnrunzeln weicher wurde.

„Nein, nicht so schnell. Glaubst du, du kannst mich mit einem hübschen Mädchen in einem Schrank einsperren und ich werde mein Herz ausschütten? Das musst du dir verdienen ." Satoru stachelte mich an. Ich dachte über seine Worte nach, bis ich bei seinen Worten meine Augen verdrehte und ein genervt ungeduldiges Seufzten von mir gab.

„Glaubst du, du kannst mich mit dir in einer Abstellkammer einsperren und ich werde mich verlieben, wenn du mich hübsch nennst?" Ich seufzte und warf ihm ein humorvolles Grinsen zu. Bevor Satoru mit den Schultern zuckte und mich erneut über seine Brille hinweg ansah.

"Warum? Hast du es versucht, Prinzessin?" Satoru zog seine Stimme gedehnt und musterte mich deutlich. Ich lachte bei der Erwähnung dieses dämlichen Spitznamen und streckte mein Bein aus, um meinen Schuh in Satorus Schritt zu drücken. Er stieß ein lautes Zischen aus. ,,Spar dir bitte diese Spitznamen." Zischte ich und übte etwas mehr Druck aus. Der Druck war nicht genug, dass es schmerzte. Merklich spannte Satorus Körper sich an, als ich langsam über seinen Schritt Kreise strich.

Satoru hatte sich vor gebeugt. ,,Hasst du mich so sehr?" Presste er mit zusammengepressten Zähnen hervor. Schweiß hatte sich auf Satorus Stirn gebildet und ein Tropfen lief seine Schläfe entlang. ,,Hassen würde ich es nicht nennen." Gab ich zu und zog mein Bein zurück um meine Beine gegen meine Brust anzuwinkeln.

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