Während sich mein Müllbeutel immer mehr mit leeren Alkoholflaschen füllte, fragte ich mich, woher Satoru diesen ganzen Alkohol organisiert hatte. Wir waren immernoch minderjährig, aber ich war mir sicher, dass Satoru Menschen kannte, die volljährig waren und Alkohol besorgen konnten.
Wir hatten alles was unordentlich herumgeflogen war, bereits aufgeräumt. Zwischenzeitlich war Professor Yaga vorbeigekommen und hatte uns gesagt, dass wir die Beutel in der Abstellkammer stehen lassen konnten.
,,Ich werde jetzt noch den Boden wischen." Trotzig holte ich einen Wischmop und einen Eimer, den ich am Waschbecken, am Bartisch, mit Wasser auffüllte. ,,Wie wär's, wenn du mir hilfst?" Fragte ich Satoru genervt. Dieser hatte sich auf ein Sofa fallengelassen und schaute mir beim wischen zu.
,,Nein nein, ich schaue lieber dir zu." Lächelnd winkte Satoru ab. Ich hob den Wischmop an und drückte den nassen Wischmop in Satorus Gesicht. Ich war mur sicher, dass der Wischmop älter war als ich selbst. ,,Okay, ist ja gut!" Verteidigend hob Satoru seine Hände, um sein Gesicht vor dem alten Wischmop zu schützen. Mit Schwung stand er auf und nahm mir den Wischmop aus der Hand.
,,Wenn du den Boden wischst, wische ich die Tische." Brummte und ich kehrte zur Abstellkammer zurück, um einige gammelige Lappen zu besorgen, damit die schmutzigen Tische gewischt werden konnten. Hin und wieder warf ich Satoru einen Seitenblick zu. Mit Schwung bewegte Satoru seine Hüften hin und her. Unter dem Stoff seines dünnen weißen T-Shirts spannten sich seine Muskeln bei jeder Bewegung sichtbar an. Ich schluckte. Ich verstand, warum alle Mädchen Satoru bewunderten. Er hatte ein gut aussehendes Gesicht, einen sehr gut gebauten Körper und eine charmante Persönlichkeit, wenn er mal nicht darauf aus war, mir auf die Nerven zu gehen.
Meine Kehle war staubtrocken. ,,Satoru?" Fragte ich leise. Ich hoffte, dass Satoru mich nicht hörte und einfach weiter den Boden wischte, doch er stoppte und sah mich fragend an. Ich bereute es schon fast wieder, Satoru angesprochen zu haben. Ich entschied mich dazu, mich zusammenzureißen. ,,Ich würde gerne mit dir ausgehen." Sagte ich leise vor mich hin. Ich bezweifelte, dass Satoru mich gehört hatte. Das breite Grinsen, welches sich auf seinem Gesicht ausbreitete, verriet mir allerdings etwas anderes.
,,Sag es nochmal etwas lauter, bitte. Ich habe dich nicht richtig verstanden." Satoru lehnte sich locker gegen den Stiel des Wischmops und legte seine Hand gegen seine Wange. Meine Wangen begannen und glühen und mein Herz schlug schneller in meiner Brust. ,,Ich würde gerne mit dir ausgehen." Sagte ich etwas lauter. ,,Ich hab dich immernoch nicht verstanden." Kicherte Satoru. Meine Verlegenheit wandelte sich langsam in Wut um.
,,Ich würde gerne mit dir auf ein Date gehen, Satoru Gojo!" Schrie ich genervt. Meine Stimme halte an den Wänden nieder und ich hoffte, dass gerade niemand in der Nähe war, der mich womöglich hören konnte. Satoru begann zu lachen. ,,Ich warte um halb 8 draußen auf dich." Ich nickte langsam. Zufrieden vor sich hinsummend, widmete sich Satoru weiter seiner Aufgabe. Bildete ich es mir ein, oder war er besser drauf als vorher?
Ich schüttelte meinen Kopf leicht und wischte weiter jeden der Tische ab. Insgesamt gab es vier Tische im Gemeinschaftsraum. Es gab einen großen Bartisch und dann drei weitere kleinere Tische vor jedem Sofa. Überall waren Flecken von Alkohol. Ich war mir sicher, dass ich nicht zu denen gehörte, die im betrunkenen Zustand etwas umgestoßen oder ausgeschüttet hatten. Dafür passte Suguru zu gut auf mich auf.
Ich wurde noch vor Satoru mit dem wischen aller Tische fertig. ,,Ich gehe jetzt trainieren." Ich spülte den Lappen aus und hing ihn zum trocknen über das Spülbecken. ,,Bis später!" Rief Satoru mir nach, bevor ich den Gemeinschaftsraum verließ. Geradewegs ging ich zum Sportplatz. Das Wetter war wirklich schön und die sich färbenden Blätter leuchteten im Sonnenlicht.
Aus einer kleinen Holzhütte holte ich ein Katana heraus und begann, Schlagübungen durchzuführen. Ich wusste nicht, wie lange ich schon auf dem Sportplatz trainierte, doch langsam begannen meine Arme und Hände vor Anstrengung zu zittern. Ich wollte nicht aufhören. Ich musste stärker werden, sonst würde ich niemals an meine Familie herankommen, auch wenn ich ihnen meine Stärke nicht mehr zeigen konnte. Es war für mich.
,,Mach eine Pause, Hirai." Als ich aufblickte, sah ich Shoko auf mich zukommen. Zwischen ihren Lippen baumelte eine, noch nicht angezündete, Zigarette. ,,Shoko!" Rief ich voller Freude, meine Freundin zu sehen. Sie schenkte mir ein kurzes winken, bevor sie sich auf die Steinstufen setzte. Ich lächelte ihr zu und wischte mir mit meinem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
Ich blickte kurz auf das Katana in meinen brennenden Handflächen. Mit langsamen Schritten ging ich auf Shoko zu und setze mich neben sie. Das Katana legte ich vorsichtig neben mich. ,,Hey, Shoko." Ich lächelte sie an und schaute ihr dabei zu wie sie ihre Zigarette anzündete. ,,Wie geht's dir, Hirai?" Ich blickte auf meine wunden Hände. ,,Ganz gut." Shoko atmete den Rauch ihrer Kippe ein und stieß ihn wieder aus.
,,Satoru hat und von deiner Familie erzählt und ich wollte schauen wie es dir geht." Ich verdrehte meine Augen. Satoru konnte wirklich nichts für sich behalten.
,,Mach dir keine Sorgen, ich bin okay. " Ich schaute auf die Zigarette die zwischen Shokos Fingern lag. ,,Außerdem ist dass schon etwas her." Fügte ich leise hinzu.,,Du bist meine Freundin Hirai und deshalb sorge ich mich trotzdem um dich." Shoko war immer sanft zu mir. ,,Das ist wirklich nett aber du musst dir wirklich keine Sorgen machen." Ich seufzte leise. ,,Das freut mich zu hören." Mein Blick wanderte zwischen Shoko und der Kippe in ihrer Hand hin und her. ,,Hast du noch eine?" Fragte ich. Suguru hasste es wenn ich rauchte und schimpfte immer mit mir. Deshalb rauchte ich nicht in seiner Anwesenheit.
,,Klar." Shoko holte eine weitere Zigarette aus ihrer Jackentasche heraus und reichte sie mir zusammen mit dem Feuerzeug. Ich legte die Zigarette an meine Lippen und zündete sie an. Ich atmete den Rauch ein und hielt ihn fest bevor ich ihn wieder ausatmete. Ich beobachtete den Rauch dabei wie er in der Luft langsam verschwand. ,,Wir gehen morgen ins Kino, kommst du mit?" Ich war dankbar dafür dass Shoko dass Thema wechselte. ,,Ich würde gerne mitkommen. Auf was für einen Film geht ihr?" Shoko begann zu lachen. ,,Suguru und Satoru haben einen Film ausgesucht. Wahrscheinlich irgendein Actionfilm." Ich lachte leise. Das passte zu den beiden.
,,Klar würde ich gerne mitkommen." Erwiderte ich erneut. Shoko lachte und warf ihre abgebrannte Zigarette auf den Boden. Um die Zigarette vollständig erlöschen zu lassen trat sie auf die Zigarette. ,,Ich gehe ins Wohnheim. " Shoko legte mir ihre Hand beim vorbeigehen sanft auf den Kopf. ,,Überanstrenge dich nicht." Ich nickte und schaute Shoko hinterher wie sie die Treppe zurück ins Wohnheim ging.
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Hate Love
FanfictionNach der Ermordung geliebter Familienmitglieder, verändert sich das Leben von Hirai Kayano schlagartig. Zu allem übel wird sie auf der Party ihres verhassten Klassenkameraden Satoru Gojo, während Flaschendrehen gespielt wird, ausgewählt mit ihm in...