Kapitel 28

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Am nächsten Morgen war Satoru bereits aus dem Bett aufgestanden. Mit zerzausten Haaren und dem Kleid meiner Freundin, schob ich die Bettdecke bei Seite und kroch aus der Wärme des Bettes.

Ich spazierte in die Küche und rechnete damit, dass Satoru wieder auf der Arbeit war oder sich wo auch immer rumtriebt. Es überraschte mich, als ich Satoru am Tisch sitzen sah. Er sprang auf, als er mich sah. Ich ignorierte ihn und holte einen Tost aus der Schublade. ,,Kannst du für mich auch einen machen?" Fragte er lächelnd. Es war ein aufgesetztes Lächeln. Durch unsere langjährige Beziehung konnte ich den Unterschied zwischen seinem echten Lächeln und einem aufgesetzten Lächeln wahrnehmen.

Satoru sah müde aus. Mein Herz schmolz beinahe und das Bedürfnis, ihn zu umarmen, entflammte in mir. Ich ignorierte dieses Gefühl und machte den Toaster mit nur einem Toast an. Satoru seufzte und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Küchentheke neben mir. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt. Satoru lief Zuhause oft ohne Shirt herum, wodurch mich der Anblick seiner bloßen Brust nicht allzu verwirrte.

,,Komm schon, Schatz. Lass uns endlich verfünftig miteinander reden." Satoru schaute mich flehend an. Meine Finger schlossen sich um die Küchentheke und ich seufzte genervt. Der Toster spuckte meinen Toast aus. ,,Ich gebe dir 10 Minuten, alles zu erklären."

Satoru lächelte mich dankend an. ,,Ich danke dir!" Satoru griff nach meiner Hand und lehnte sich gegen die Tischkante. ,,Also, als mein Clan und andere höher gestellte Leute aus der Akademie von meinem Heiratsantrag erfuhren, wollten sie mich davon abbringen zu heiraten." Beruhigend strich Satoru über meinen Handrücken.

,,Die Begründung war, dass ich ja von meiner Arbeit abgelenkt werden würde." Satoru verzog ironisch sein Gesicht und verdrehte seine Augen. ,,Ich lehnte allerdings ab. Diese Mistkerle haben mir versprochen, dich zu töten, um keine Person zu haben die mich schwach machen könnte." Satoru verzog bitter sein Gesicht. Er hasste seinen Clan und die höher gestellten der Akademie.

,,Ich hab das Geld auf unserem Konto genutzt, um Mei zu bezahlen,ndamit sie für deine Sicherheit sorgen konnte. Ich selbst konnte dich nicht beschützen, weil ich zuviel auf der Arbeit zu tun hatte." Meine angespannten Gesichtszüge lockerten sich langsam. ,,Die Nächte in denen ich nicht nach Hause kam, habe ich bei Nanami verbracht, um wichtigen Papierkram zu erledigen. Ich habe ihn gebeten, dir nichts zu sagen, aber du kannst ihn gerne fragen."

Satoru senkte seinen Blick. Sein Griff um meine Hand festigte sich. ,,Scheiße, ich hatte solche Angst um dich. Jedesmal wenn ich nach Hause kam, war ich darauf vorbereitet gewesen, dich tot auf dem Boden liegen zu sehen." Ich runzelte meine Stirn. ,,Hälst du mich für so schwach?" Flüsterte ich leise. Sofort schüttelte Satoru seinen Kopf.

,,Du bist alles andere als schwach. Diese Wichser spielen nur mit unfairen Mitteln." Satorus Stimme war heiser. Seine Hand umfasste immernoch sanft meine. ,,Satoru, du hättest mit mir reden können." Ich löste meine Hand vorsichtig aus seinem Griff und streichelte durch seine Haare. ,,Ich hatte Angst, du würdest die Verlobung absagen." Ich begann zu kichern.

,,Satoru Gojo, der wahrscheinlich stärkste Jujuzist der Welt, hat Angst vor einer Verlobung." Satoru hob seinen Kopf. ,,Bist du noch böse auf mich? Ich werde wichtige Dinge nicht mehr vor dir geheim halten." Ich lächelte sanft. ,,Ich bin nicht mehr sauer." Erleichtert seufzte Satoru und legte seine Arme um meine Taille, um mich zärtlich zu küssen.

Langsam löste sich Satoru von meinen Lippen und schaute auf die Uhr. Leise stieß er einen Fluch aus. ,,Scheiße, ich muss zur Schule." Satoru drückte mir einen Kuss auf die Stirn und schnappte sich mein Toast aus der Toaster. ,,Das ist mein Toast!" Rief ich ihm schmollend hinterher, als er eilig in seine Uniform schlüpfte und seine Schuhe im Flur anzog. ,,Tut mir leid. Ich komme heute Abend nach Hause." Mit einem kurzen Winken verschwand er aus der Tür. Ich seufzte. Satoru arbeitete um einiges mehr als ich.

Es war bereits nach Mitternacht, während ich immernoch auf dem Sofa saß und auf Satoru wartete. Wollte er nicht schon viel früher Zuhause sein? Besorgt warf ich einen Blick auf mein Handy. Er hatte seid heute Mittag auf keine meiner Nachrichten geantwortet.

Ich sprang auf als ich hörte, wie die Haustür aufging und etwas zu Boden fiel. Ich schaute mit rasendem Herzen in den Flur. Meine Augen weiteten sich erschrocken. Satoru kniete schwer atmend auf dem Boden. Blut tropfte von seinen Haaren und seiner Kleidung. ,,Satoru, was ist passiert?" Sofort eilte ich zu meinem Verlobten. Seine Haut und seine Kleidung waren Blutverschmiert. 

Satoru richtete sich auf, um mich anzusehen. ,,Das...ist nicht mein Blut." Mit zitternden Beinen stand er auf und griff sofort nach dem Regal. Ich griff nach dem Arm meines Verlobten und stützte ihn ins Badezimmer. ,,Was...machst du?" Keuchte er und versuchte so wenig Gewicht wie möglich auf meinen Schultern abzulegen.

,,Wir gehen ins Badezimmer. Ich werde dir beim waschen helfen." Ich stieß die Tür zu unserem kleinen Badezimmer auf und setze Satoru so sanft wie möglich auf dem Boden ab. ,,Das musst...du wirklich nicht tun." Satoru strich seine Haare aus seinem Gesicht. ,,Keine Wiederworte. Zieh dich aus." Ich drehte das Wasser in der Badewanne auf und ließ sie langsam angenehm voll warm laufen.

Ich beeilte mich, frische Kleidung für Satoru aus unserem Kleiderschrank zu holen und kehrte ins Badezimmer zurück. Satoru kauerte bereits im Wasser, während die Wanne immernoch voll lief. Ich zog Satorus Pullover über meinen Kopf und warf ihn beiseite.

Satoru stellte das Wasser aus als die Badewanne ausreichend gefüllt war. ,,Dreh mir deinen Rücken zu." Sagte ich sanft und nahm etwas von Satorus Shampoo in meine Hand. Schweigend drehte sich Satoru mit dem Rücken gegen die Badewanne. Sanft begann ich das Shampoo in seine Haare einzumassieren und kraulte nebenbei zärtlich seinen Kopf.

Satoru stieß ein leises Stöhnen aus und lehnte seinen Kopf zurück. Seine Augen waren geschlossen. ,,Harter Arbeistag?" Fragte ich. Satoru summte bestätigend und öffnete seine Augen. Kleine Wassertropfen hingen von seinen langen Wimpern hinunter während er zu mir hochschaute. Sein Blick war voller Liebe und Zuneigung. ,,Kann ich noch irgendetwas für dich tun, damit es dir besser geht?" Mein Herz machte einen Sprung und ich lächelte. ,,Du würdest mir helfen, wenn du zu mir kommen würdest." Ein freches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

,,Dann wechsel das Wasser mit all dem Blut und ich komme zu dir." Ich drückte Satoru einen Kuss auf seine nasse Stirn und beobachtete ihn kurz, wie er den Stöpsel öffnete, um das rötliche Wasser wegzuspülen. Ich nahm seine Uniform, um sie in die Waschküche zu werfen, bevor ich zurück zu unserem Kleiderschrank ging, um Kleidung für mich zuholen.

Als ich ins Badezimmer zurück kam, stieß mir eine dicke Dampfwolke entgegen. Die Luft war stickig feucht. Das Rauschen von frischem Wasser halte im Badezimmer von den Wänden nieder. Ich schlüpfte aus meiner Hose und ließ meine Unterwäsche folgen.

Satoru machte das Wasser aus und ich stieg vorsichtig in die Wanne. Das Wasser war beinahe heiß und ich zischte leise. ,,Setz dich schon." Satoru schlang seine Arme um meine Taille und zog mich zwischen seine Beine. Entspannt ließ ich mich gegen Satorus Brust sinken und spürte seine gleichmäßige Atmung.
,,Was ist heute passiert?" Fragte ich vorsichtig und ließ meine Hand in Satorus Haar gleiten.

,,Fluchgeister des Sonderrangs nehmen immer mehr zu. Das ist scheiße viel Arbeit, die alle auszutreiben." Satoru seufzte leise gegen mein Ohr und legte sein Kinn auf meine Schulter. ,,Heute haben zwei Fluchgeister ein Massaker in einem Supermarkt veranstaltet." Satoru strich sanft meine Seite entlang.

,,Keiner der Zivilisten hat überlebt. Darunter Frauen und Kinder." Ich schluckte. ,,Du hast die Fluchgeister ausgetrieben und das getan, was du tun konntest." Die Arbeit eines Jujuzisten war körperlich und psychisch anstrengend. Man sah es Satoru nicht direkt an, doch auch er litt teilweise. Nachts wurde er öfter von Albträumen heimgesucht und auch Tagsüber war er angespannt, auch wenn er Zuhause war.

Satoru lehnte sich weiter zurück. ,,Ich frage mich, ob die Fluchgeister von Suguru stammen." Ich löste mich aus seinem Griff und setze mich auf. Ich wandte ihm meinen Oberkörper zu und stieß ihm mit meinem Finger gegen die Stirn. ,,Denk nicht darüber nach, Satoru." Anerkennend lachte Satoru. ,,Du hast recht. Lass uns etwas entspannen." Ich lehnte meinen Rücken zurück an Satorus Brust und entspannte mich noch  ein wenig mit ihm in der Badewanne.

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