Kapitel 18

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,,Hirai!" Satorus Schrei drang gedämpft an mein Ohr. Keine Sorge, Satoru. Ich bin in Ordnung. Kümmer dich um Riko und dich. Der Kerl begann mit Satoru zu reden. Worüber sprachen sie? Ich konnte nichts außer das langsame Pochen meines Herzens wahrnehmen.

Ich fixierte den hellblauen Himmel. Er wirkte so vertraut. Die Schmerzen in meinem Körper spürte ich schon gar nicht mehr. Müdigkeit floss durch meine Adern. Langsam blinzelte ich. Wenn ich jetzt meine Augen schließe... Ich durfte nicht so sterben. Ich lenkte meinen Blick auf Satoru und den Typen. Versuche dich auf ihre Worte zu konzentrieren.

Meine Sicht verschwamm noch weiter, doch ich versuchte weiter etwas außer das Rauschen meines Blutes und das leise Pochen meines Herzens zu hören.

,,Amanais Kopfgeld wurde längst zurückgezogen, du Witzfigur." Jetzt konnte ich sie endlich verstehen. Schweißtropfen liefen an Satorus Schläfe entlang. Immerwieder wich sein Blick zu mir aus. ,,Ja, von mir, du Schlauberger." Erwiderte der Kerl. ,,Leute wie dich, die immer auf der Hut sind, muss man durch falsche Ziele aus dem Takt bringen. " Satorus nervöses Grinsen war aus seinem Gesicht entwichen.

,,Ich habe schön gelacht, als diese Sternen-Heinis nach Okinawa geflogen sind. Schade nur, dass keiner der Jujuzisten um sie gestorben ist. Aber ohne das Zeitlimit fürs Kopfgeld, hättest du deine Technik bis zum Ende aufrechterhalten." Grinsend richtete sich der Kerl auf. ,,Ach ja?" Satoru erwiderte das Grinsen und hatte seine Arme ausgestreckt, um sich gegen den Typen zu verteidigen.

Mir wurde übel, als ich mich langsam versuchte aufzusetzen. Während es um mich herum laut wurde, spuckte ich Blut auf den Boden. ,,Du hast meine Freundin Hirai verletzt und bist hinter Amanai her! Das lasse ich nicht zu!" Schrie Satoru. Seine Wut war nicht zu überhören.

Satoru feuerte einen Ball aus Trümmern auf den Typen, doch dieser wich unbeschadet aus und zerteilte den Steinball. Wie schnell war der Kerl? Er war Satorus Angriff einfach so ausgewichen! Der Kerl stieß sich an den  herumstehenden Bäumen ab, um noch schneller zu werden. Mit vollem Tempo stürmte er auf Satoru zu. ,,Satoru!" Scheiße! Meine Stimme war heiser und ich begann erneut zu husten und Blut auf den Boden zu spucken.

Satoru stieß den Typen mit seiner Fluchtechnik durch Mauern von Häusern hindurch. Ich keuchte immerwieder, doch ich wollte nicht aufgeben. Mit zitriggen Beinen stand ich langsam auf und stolperte an dem Felsen vorbei, während ich mich am kalten Stein abstützte. Ich musste unbedingt sehen, was mit Satoru passieren würde! Er durfte nicht sterben!

Blut tropfte mit jedem kleinem Schritt auf den Boden und langsam bezweifelte ich es, ob ich es überhaupt zu Satoru schaffen würde. ,,Dieses Fluchwerkzeug ist dein Ass im Ärmel?" Ich konnte Satorus Stimme hören! Er war nicht mehr weit. Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich sank auf meinen Knien zusammen. Scheiße! Wozu war ich eigentlich zu gebrauchen? ,,Pech gehabt, damit kriegst du mich nicht." Satorus Grinsen konnte ich an seiner Stimme hören. Ich musste zu ihm.

Ich stand erneut auf. Mein ganzer Körper zitterte und ich drohte erneut zusammenzusacken. ,,Ich...muss zu... Satoru." Keuchte ich und machte einen Schritt nach dem anderen. Ich erreichte Satoru und sank erleichtert auf meine Knie. Er war wohlauf! Satorus selbstsicheres Grinsen war verschwunden. Der widerliche Typ war ebenfalls nirgends zu sehen. Nur seine Schritte halten von überall her.

Der Staub brachte mich erneut dazu, zu husten. Der Kerl war aufgetaucht, doch gleich wieder verschwunden. Durch sein wahnsinnig schnelles Tempo konnte man ihn nirgends sehen. Satoru schien ratlos zu sein. ,,Sat-" Ich wollte nach ihm rufen, doch ich spuckte erneut Blut. In meinem Bauch hatte sich eine Stichwunde gebildet. Wann hatte ich die denn bekommen? Blut sickerte auf den Boden. Langsam bildete sich um mich herum eine Pfütze aus meinem eigenem Blut.

Satoru wirbelte seine Arme über seinem Kopf, um mit seiner Fluchtechnik anzugreifen. Blaues Licht umhüllte ihn und schien alles um Satoru herum auszublenden. ,,Fluchtechnik-Verstärkung Maximalleistung! Blau!"

Steine und Trümmerhaufen wurden praktisch von der blauen Lichtkugel angezogen, bevor Satoru alle umherstehenden Gebäude zerstörte. Nachdem die blaue Lichtkugel verschwunden war, blieb ein von Staub umgebener Krater zurück. In der Mitte stand Satoru. ,,Was...?" Ein schwarzer Schatten bildete sich am Himmel. Gefolgt von einem unerträglich lautem Summen verschwand der Schatten. Ich kniff meine geschwollenen Augen zusammen, um die Ursache für das Summen zu erkennen. Sind das...Fliegenköpfe? Woher kamen sie?

Schnell hatten die Fliegenköpfe Satoru und mich umzingelt. ,,Scheiße." Fluchte ich lachend. ,,Du benutzt sie also als Störsender." Satorus Stimme wurde beinahe von dem Summen übertönt. Suchend schaute er sich um. Sein Gesicht war angespannt. Ein Lichtschimmer erschien in seinen Augen, als er sich ruckartig umdrehte. Nicht er war das Ziel, sondern Riko.

,,Satoru!" Meine Stimme war zu leise. Ich wischte zischend mit meinem Handrücken über mein Kinn. Meine ganze Hand war voller Blut. ,,Ts!" Schieß ich genervt aus. Er konnte mich nicht hören. Der Typ war hinter ihm aufgetaucht. Satoru hatte es zu spät bemerkt. Als er sich umdrehte, rammte der Kerl sein Fluchwerkzeug in Satorus Kehle. Blut tropfte aus seinem Mund. Nein! ,,Nein! Satoru!" Ich schrie die letzte Kraft aus meinem Körper heraus.

,,Das Miststück lebt ja noch!" Rief der Typ in meine Richtung, bevor er sich wieder Satoru widmete. Satoru bemühte sich Gegenangriffe zu erzielen, doch er war bereits zu Schwach. Seine Brust und sein Bein wurden aufgeschlitzt. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Satoru fiel zu Boden. Er war eindeutig tot.

,,Fluchwerkzeug der Sondergefahrenstufe, der Umgekehrte Himmelsspeer. Er löst alle aktiven Fluchtechniken gewaltsam auf." Der Typ wandte Satoru den Rücken zu und befreite sein Messer von Satorus Blut.

Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu. ,,Du lebst ja immernoch. Wann stirbst du endlich?" Fragte der Kerl. Ich spuckte erneut Blut. Amüsiert lachte er auf.
,,Du stirbst sowieso. Ich lasse dich einfach qualvoll verbluten." Mit Schwung schwang der Typ sein Schwert wieder über seine Schulter. ,,Ich habe besseres zu tun, also verreck endlich leise." Mit einem kräftigen Tritt in meine Magengrube, wandte er sich von mir ab und ließ mich auf dem Boden zurück.

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