Kapitel 12

35 2 0
                                    

Ich kämmte meine Haare ein letztes Mal zurecht, bevor ich ins Bett gehen wollte. Ich war bereits auf dem Weg zum Lichtschalter, als es an der Tür klopfte. Da ich direkt vor der Tür stand, öffnete ich sie langsam.

Satoru stand sanft lächelnd vor der Tür und winkte mir kurz. ,,Kann ich kurz reinkommen?" Fragte er vorsichtig. Es dauerte einen kurzen Moment, bis Satorus Worte bei mir ankamen. ,,Äh...ja klar." Ich trat zur Seite und ließ Satoru herein. Hinter ihm ließ ich die Tür leise ins Schloss fallen und folgte ihm ins Zimmer. Einen kurzen Moment herrschte Schweigen, bevor ich endlich die Stille durchbrach. ,,Es tut mir leid, dass ich dich vorhin geschlagen habe."

Satoru trug erstaunlicherweise seine Sonnenbrille nicht, so das ich klar in seine Augen schauen konnte. Die Hände in den Hosentaschen seiner dunkelgrauen Jogginghose vergraben, stand Satoru schweigend da und ich befürchte bereits, dass er wütend auf mich war.

Mit langsamen Schritten kam Satoru auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. Sein Körper überragte meinen und ich taumelte einige Schritte zurück, bevor ich mit dem Rücken gegen den Schreibtisch stieß. ,,Satoru?" Fragte ich verunsichert. ,,Du musst dich nicht entschuldigen." Erleichtert seufzte ich.

Satoru hob seine Hand und legte sie sanft auf meine Wange. Verwirrt runzelte ich meine Stirn. Was sollte das bedeuten? Verunsichert hob ich langsam meine Hand und legte sie auf Satorus. In Satorus Blick lag etwas, was ich vorher noch nie bei ihm bemerkt hatte. Zuneigung.

Satorus Kehle bewegte sich, als er schluckte. Leise summend lehnte ich mich in Satorus Berührung. ,,Ich will dich." Hauchte er leise, bevor er seine Lippen zärtlich auf meine legte. Völlige Verwirrung breitete sich in mir aus und es dauerte etwas, bis ich realisierte, was gerade geschah. Langsam erwiderte ich seine Zärtlichkeit. Ohne eine Sekunde zu verschwenden, legte Satoru seine Hand  sanft in meinen Nacken und fing meine Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss ein.

Seine Zunge schlüpfte an meinen Lippen vorbei und er stöhnte leise gegen meine Lippen. Satoru begann seinen Kuss langsam zu vertiefen und testete, wie weit ich mich von ihm küssen ließ. Ich schnappte leise nach Luft und Satoru ließ langsam von mir ab, um zu Atem zu kommen.

,,Wa-?" Meine Brust hob und senkte sich unregelmäßig. Satoru lächelte auf mich herab und neigte mit seinem Finger mein Kinn, um meine geschwollenen Lippen zu sehen. Der Blick in seinen Augen war voller Liebe und Zuneigung. Ich setze ein verlegenes Lächeln auf. Meine Finger spielten nervös an Satorus T-Shirt herum.

Im Stillen flehte ich Satoru an, dass er mich erneut sanft küsste. Satoru nahm  das leichte Glänzen in meinen Augen wahr. Satoru entkam ein leises Lachen über seine Lippen, während er seine Arme um meine Taille schlang, um mich näher an seinen Körper zu ziehen. Erneut senkte Satoru seine Lippen auf meine. Ohne sich von meinen Lippen zu lösen, hatte Satoru mich auf meinen Schreibtisch gesetzt und sich zwischen meinen Beinen positioniert.

Meine glatten Haare umrahmten sanft  mein Gesicht,als ich verträumt zu Satoru aufsah. Satorus Finger strichen meine Haare hinter mein Ohr zurück, um mich erneut leidenschaftlich zu küssen. Der Kuss war langsam und zärtlich. Satoru seufzte leise in den Kuss hinein.

Ich ertrank in Satorus sanften Berührungen. Der Geruch seines frischen Duschgels drang in meine Sinne ein und überwältigen mich. Meine Hand umfasste langsam sein Gesicht und ich ließ meinen Daumen liebevoll über die weiche Haut seiner Wange streicheln. Sein Griff um meine Taille war sanft und liebevoll. Ich schloss meine Beine um seine Hüfte, um ihn noch näher an mich heranzuziehen.

Satoru summte und löste sich sanft von meinen Lippen. Ich wimmerte leise über das Gefühl meiner geschwollenen und empfindlichen Lippen. Verlegen vergrub ich mein benommenes Gesicht in Satorus Halsbeuge.

Seine Hand legte sich sanft auf meinen Rücken, während er beruhigende Kreise über meine Haut zog. Satoru legte sein Kinn auf meine Schulter. Seine stockenden Atemzüge hinterließen eine Gänsehaut auf meinem Körper. Zärtlich drückte er einen kleinen Kuss auf mein Ohrläppchen bevor er seinen Kopf wieder hob, um mich anzusehen.

,,Ich liebe dich." Mein Atem stockte. Was sollte ich ihm antworten? War das warme Gefühl in meinem ganzen Körper, Liebe? Satoru schien meine Unsicherheit zu bemerken, denn er begann zu lachen. Seine kalte Hand legte sich in meinen Nacken und zog mich sanft an seine Stirn. ,,Es ist okay, wenn du es mir noch nicht sagen kannst. " Satoru grinste mich an. ,,Ich werde warten." Mit einem sanften Kuss auf meine Stirn löste er sich vollständig von mir.

Er winkte mir kurz zum Abschied zu und legte seine Hand an die Türklinke. ,,Warte, Satoru!" Ich stieß mich vom Schreibtisch ab und taumelte mit zitriggen Beinen einige Schritte zur Seite. ,,Kannst...Kannst du vielleicht bei mir bleiben?" Fragte ich schüchtern. Ich war mir sicher, dass er ablehnen würde, doch stattdessen schenkte er mir ein herzliches lachen. ,,Ich gehe eben meine Sachen holen." Ich nickte zustimmend und verfolgte Satoru mit meinen Augen dabei, wie er die Türklinke herunterdrückte und leise aus meinem Zimmer schlich.

Völlig überwältigt ließ ich mich auf mein Bett fallen und atmete durch. Was war jetzt der nächste Schritt? Ich setze mich kerzengerade auf, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss. Waren wir jetzt in einer Beziehung? Anstrengt dachte ich nach. Das öffnen der Tür unterbrach meinen Gedankenfluss. Satoru war breit grinsend zurückgekommen. Er hatte sich in seine Schlafkleidung umgezogen, die eigentlich nur aus seinen Shorts bestand.
An diesen Anblick würde ich mich wahrscheinlich nie gewöhnen können.

,,Achtung, ich mache das Licht aus." Mit einem Klicken wurde es dunkel im Raum. Nichteinmal der Mond warf seinen Schein in mein Zimmer, da es heute Nacht bewölkt war. Satorus Schritte kamen immer näher, bis er sich schließlich auf mein Bett fallen ließ. ,,Also dann, eine gute Nacht." Wie konnte Satoru nur so ruhig bleiben? Oder war dies seine Art aufgeregt zu sein?

,,Satoru?" Flüsterte ich leise in die Dunkelheit hinein. ,,Ja?" Satoru antwortete etwas lauter. Ich schluckte. Sollte ich jetzt wirklich fragen, wie wir jetzt eigentlich zueinander stehend? Schweigen erfüllte dem Raum, als ich nach passenden Worten suchte. ,,Was...sind...wir jetzt eigentlich?" Satoru begann neben mir zu kichern.

,,Was denkst du, sind wir denn?" Ich überlegte was ich antworten könnte. ,,Möchtest du meine Freundin sein?" Satoru unterbrach mein angestrengtes Grübeln. Meine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. ,,Gerne würde ich deine Freundin sein." Ich konnte spüren wie die Matratze sich unter Satorus Bewegung senkte und wieder leicht anhob. ,,Echt jetzt? Ich hätte gedacht, du sagst nein." Ich seufzte und verdrehte lächelnd meine Augen.

,,Dein Ernst? Ich kann meine Entscheidung auch noch zurücknehmen." Sofort konnte ich spüren, wie Satoru seinen Kopf schüttelte und seine Arme um meine Taille schlang.
,,Ich bin froh, dich bei mir zu haben." Flüsterte Satoru leise. Zögernd erwiderte ich Satorus Umarmung und schlang meine Arme um seinen Nacken. ,,Ich bin auch froh dich bei mir zu haben."

Es war die erste Nacht seid langem, die ich vollständig ohne Albträume schlief.

Hate Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt